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1240 - Das Knochenkreuz

1240 - Das Knochenkreuz

Titel: 1240 - Das Knochenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drückte ihr den Lauf einer Pistole unter das Kinn.
    Er sagte nichts, dafür sprachen seine Augen. Annica las darin die nackte Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Dieser Mensch würde kein Pardon kennen, das stand für sie fest.
    Auch van Akkeren stieg aus. Annica schielte zur Seite, damit sie ihn besser erkennen konnte. Er war ein verdammt großer Mann und durch seine Kleidung sah er aus wie ein dunkler Teufel, der aus einem Loch in der Hölle gekrochen war.
    Einer bedrohte sie vom Rücken her, der andere Mann stand vor ihr. Zu ihm gesellte sich van Akkeren. Der schaute Annica von der Seite her an. »Ich weiß, dass du nicht allein gekommen bist. Allein wärst du gar nicht auf die Idee gekommen, dich um die Knochenkirche zu kümmern. Wo halten sich die zwei…«
    »Ich bin allein!«
    Es war einfach aus ihr herausgebrochen. Einen Moment später schon bereute sie ihre Worte, denn der Mann vor ihr kannte kein Pardon. Er schlug mit der Waffe zu. Sie prallte mit dem Rand der Mündung gegen ihre Stirn. Sie spürte den Schmerz und sah für einen Moment wirklich die berühmten Sterne vor ihren Augen funkeln.
    »Sei nicht so grob!«, tadelte van Akkeren und musste selbst leicht lachen. Danach stellte er wieder die Frage: »Wo halten sich die beiden Männer auf?«
    Es kostete Annica Mühe, eine Antwort zu geben. »Ich… ich… weiß es nicht genau«, flüsterte sie. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Als ich sie verließ, waren sie noch auf dem Friedhof.«
    »Na bitte, geht ja. Und weiter?«
    »Sie wollten in die Kirche. Aber ob sie schon darin sind, kann ich nicht sagen.«
    »Richtig. Du hast dich ja selbstständig gemacht. Ob das meinen Freunden Sinclair und Suko gefallen wird, kann ich nicht sagen. Aber das macht nichts. Wo wir sind, wirst du bestimmt auch gern sein. Deshalb werden wir die Kirche zu dritt betreten. Zwei meiner Freunde sind schon dort. Mal schauen, wie es gelaufen ist und ob sie ihren Job tatsächlich gemacht haben.«
    Annica Dobel sagte kein Wort mehr. Aber ihr Gehirn arbeitete. Da brauchte sie keine Polizistin zu sein, um erkennen zu können, dass sich gewisse Dinge gedreht hatten.
    Es klappte mit ihrem Plan nicht mehr. Die andere Seite hatte ihn zerstört, und die andere Seite befand sich zahlenmäßig zudem in der Übermacht. Sie traute den beiden Engländern zwar einiges zu, aber nicht, dass sie gegen diese brutalen Männer ankamen.
    Das war für sie unmöglich, und sie spürte, wie sie zu zittern begann.
    Auch van Akkeren zog eine Waffe unter seiner Kleidung hervor. Es war ein Schießeisen, jedoch mit einem sehr langen Lauf. Er hatte darauf einen Schalldämpfer geschraubt.
    »Ja«, sagte er dann und nickte ins Leere hinein. »Das ist es wohl hier gewesen. Wir werden die Kirche gemeinsam betreten und herausfinden, was dort geschehen ist.«
    Annica wusste, dass sie sich dagegen nicht wehren konnte.
    Deshalb setzte sie sich auch als Erste in Bewegung. Sie wusste van Akkeren nicht nur hinter sich, sondern auch seine Waffe, deren Mündung ihren Hinterkopf berührte…
    ***
    Das war noch immer der Fall, als sie die Knochenkirche betreten hatten und dicht hinter der Tür stehen geblieben waren. Es kam ihr vor wie in einem Film. Die beiden anderen Männer waren zur Seite hin weggehuscht und richteten ihre Waffen auf die Kollegen aus London, die nichts tun konnten.
    Und sicherlich auch wollten, denn eine falsche Bewegung hätte ihr Leben beendet.
    Das sah ich, das sah Suko. Und wir beide ärgerten uns, obwohl wir nichts falsch gemacht hatten. In diesem Fall war Annica Dobel und ihr eigenmächtiges Vorgehen der Knackpunkt gewesen.
    Wir mussten es leider zugeben, aber Vincent van Akkeren hielt alle Trümpfe in den Händen. Er hatte seinen Auftritt gehabt, und für uns sah es verdammt schlecht aus.
    »So sieht man sich wieder«, begrüßte er uns. »Na, das ist aber große Freude.«
    »Für dich vielleicht, van Akkeren. Für uns weniger. Aber du bist wohl noch immer auf der Suche.«
    »Das stimmt genau.«
    Ich wollte ihn hinhalten und auch möglichst viel erfahren.
    »Was ist denn an alten Knochen für dich so wichtig? Wo willst du noch überall suchen? In der Unterwasser-Kirche sind es wohl nicht die richtigen Reste gewesen, und jetzt treffen wir uns hier. Was ist denn an dem Knochenkreuz so wichtig für dich?«
    Er lachte an Annica vorbei. »Einiges, Sinclair. Es ist ein kleines Wunder, weißt du?«
    »Doch, schon. Eine künstlerische Glanzleistung, das muss ich eingestehen.«
    »Davon rede ich nicht. Es ist

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