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1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schneller, und er atmete scharf durch die Nase ein und aus. Er hoffte nur, auch das Richtige getan zu haben, denn blamieren wollte er sich nicht.
    Claasen besaß einen Generalschlüssel zu allen Zimmern. In der ersten Etage war umgebaut worden. Nelly Becker hatte als Einzelperson ein Doppelzimmer bewohnt, dessen Tür Claas Claasen jetzt aufschloss.
    Andy Brass fühlte sich unangenehm berührt. Er blieb vor der Tür stehen und wartete darauf, dass der Hotelier wieder zurückkehrte. Das dauerte nicht lange. Als Andy das Gesicht des sehr hochgewachsenen Mannes sah, da konnte er fast auf eine Erklärung verzichten.
    Trotzdem fragte er: »Nichts?«
    »Ja, so ist es.«
    »Wie genau?«
    »Sie ist nicht da.« Claasen zog die Tür wieder zu und schloss sie ab. »Es deutet alles darauf hin, dass sie in der Nacht ihr Bett nicht benutzt hat.«
    Andy merkte, wie ihm ein kühler Schauer über den Rücken fuhr. Er war nicht auf den Mund gefallen, doch in diesen Augenblicken fühlte er sich verdammt unwohl und war auch sprachlos. Im Geheimen hatte er sich gewünscht, dass bestimmte Dinge einfach nicht zutrafen, aber das konnte er jetzt auch vergessen.
    Nelly Becker war nicht in ihrem Zimmer gewesen. Sie musste in der Nacht unterwegs gewesen sein. Draußen umhergegeistert. Sie war trotzdem zum Hotel gekommen und hatte durch das Fenster geschaut.
    Weiter hinten im Gang schlug eine Tür heftig zu, weil dort Durchzug geherrscht hatte. Andy Brass zuckte zusammen, nicht aber der Hotelier. Er stand neben ihm, hielt den Kopf leicht gesenkt und war tief in Gedanken versunken.
    Brass konnte das Schweigen nicht mehr länger ertragen und fragte deshalb: »Was meinen Sie, Herr Claasen, sollten wir jetzt die Polizei informieren?«
    »Nein, nicht sie.«
    Brass schaltete schnell. »Dann haben Sie eine andere Idee?«
    »Ich muss noch nachdenken.«
    »Bitte.«
    »Kommen Sie mit in mein Büro!«
    »Habe nichts dagegen.«
    Das Büro lag hinter dem der Rezeption. Dort angekommen, schloss Claasen die Tür. Für die Mitarbeiter ein Zeichen, dass er nicht gestört werden wollte.
    Beide Männer setzten sich, und der Hotelier kam noch mal auf das Erlebte in der vergangenen Nacht zu sprechen. Sein Gesicht hatte dabei einen sehr ernsten Ausdruck angenommen.
    »Lassen Sie uns die Dinge noch mal durchgehen«, sagte er.
    »Erzählen Sie mir genau, was Sie am Fenster gesehen haben.«
    »Sie meinen, ich soll Ihnen Nelly Becker beschreiben?«
    »Ja.«
    Andy Brass musste erst seine Gedanken sammeln. Er suchte nach Einzelheiten, fand sie auch und berichtete mit ruhiger Stimme, was vorgefallen war.
    Der Hotelier hörte aufmerksam zu. Sein Blick richtete sich wieder auf den Gast, ein paar Mal nickte er, und schlug schließlich mit der flachen Hand auf den Schreibtisch.
    »Dann ist es doch wahr«, flüsterte er.
    »Was ist wahr?«
    Claasen hob die Schultern. »Es geht darum, dass Menschen verschwinden, wieder auftauchen, entstellt sind und schließlich irgendwo als Tote auf der Insel gefunden werden.«
    »Nein!«, flüsterte Andy und merkte, dass sich die Haut in seinem Nacken zusammenzog. »Wollen Sie damit sagen, dass Nelly Becker womöglich jetzt schon tot ist?«
    »Nein, das nicht. Aber wir müssen damit rechnen. Es ist nicht zum ersten Mal passiert.«
    Andy konnte nur staunen. »Wie oft denn schon?«
    »Das ist der dritte Fall in diesem Jahr.«
    »Ach du Scheiße«, flüsterte Brass und verdrehte die Augen.
    »Was sagt denn die Polizei dazu?«
    »Nichts. Sie steht vor einem Rätsel. Sie hat alles versucht, aber nichts gefunden. Keine Spur von dem Mörder oder den Mördern. Es war der Griff ins Leere. Man hat keine Spuren von dem Täter gefunden. Man fand nur die Toten.«
    Das musste Brass erst verdauen. Er merkte, dass seine Lippen trocken geworden waren und leckte darüber hinweg. Schließlich rang er sich zu einer Frage durch. »Wenn man sie gefunden hat, wie… äh… wie sahen sie denn dann aus?«
    Claasen schaute gegen die Wand, als könnte er dort die Antwort ablesen. »Ich kann Ihnen nicht mit Einzelheiten dienen, Herr Brass. Aber ich würde sagen, dass sie schlimm aussahen, ziemlich schlimm sogar. Man hat nicht so offen darüber geredet, aber es war aus einigen Kommentaren herauszuhören.«
    Brass schnaufte und strich über sein Haar. »Oje«, murmelte er, »das sieht nicht gut aus. Wenn das alles so zutrifft, und das glaube ich Ihnen, muss man davon ausgehen, dass sich hier auf der Insel ein Killer herumtreibt. Vielleicht sogar ein Serie nmörder.«
    »Kann

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