Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sehen, was hinter der Scheibe ablief.
    Nelly Becker riss sich die Haut vom Gesicht. Zumindest sah es so aus. Was er dann sah, war einfach ekelhaft. Andy glaubte, sich in einem Horrorfilm zu befinden, denn innerhalb des Gesichts bewegten sich schleimige, feuchte Würmer. Erst jetzt begann er zu schreien!
    ***
    Jemand rüttelte an seiner Schulter. Er hörte die Stimme seiner Frau. »He, Andy, was ist los? Was hast du? Mein Gott, was ist denn mit dir passiert? Hast du geträumt?«
    Andy Brass lag auf dem Rücken. Er hielt den Mund weit offen. Er atmete ein und aus. Seine Augen waren verdreht.
    Auch ohne in den Spiegel zu schauen, wusste er, dass er mehr einem Monster glich als einem Menschen.
    Es war auch nicht mehr dunkel im Zimmer. Susan hatte das Licht eingeschaltet. Sie saß jetzt im Bett und hatte sich zu ihrem Mann hingebeugt, der zitternd und schwer atmend im Bett lag und nicht wusste, wie er dort hineingekommen war.
    Er fühlte die Hand seiner Frau, die über sein Gesicht strich.
    »Himmel, du bist ja völlig verschwitzt.«
    Andy hielt die Hand fest. Von Max war nichts zu hören. Er war einfach am Abend platt gewesen und würde bis zum Morgen durchschlafen. Selbst die Veränderung störte ihn nicht.
    »Ich habe sie gesehen, Susan.«
    Seine Frau strich Haare aus ihrer Stirn. »Bitte, wen hast du gesehen, Andy?«
    »S… sie…«
    »Wen denn?«
    »Nelly! Nelly Becker.«
    »Na und?«
    Andy musste lachen. »Was heißt na und? Ich habe sie gesehen. Sie…sie… war hier.«
    »Unsinn. Hier im Zimmer war niemand.«
    Er drückte Susans Hand noch fester.
    »Ich habe auch nicht vom Zimmer gesprochen. Ich sah sie hinter dem Fenster. Da stand sie. Sie war so anders, so bleich, und dann platzte ihr Gesicht auf. Die Haut verschwand. Weißt du, was dort zum Vorschein kam?«
    »Nein!«
    »Würmer«, erklärte Andy stöhnend. »Kleine, schreckliche und widerliche Würmer.«
    Susan Brass sagte nichts. Ihr Mann spürte nur, wie sie ihre Hand aus seiner Faust zog, sich etwas zurücksetzte und dann einige Male den Kopf schüttelte. »Würmer?«
    »Wenn ich es dir doch sage!« Susan strich das blonde Haar zurück, das durch das Liegen zerzaust war. »Nein, Andy, nein. Komm mir nicht mit so etwas. Du weißt genau, dass ich mich davor ekle.«
    »Aber ich habe sie gesehen, verdammt! Sie krochen aus dem Gesicht hervor. Sie haben unter der Haut gelauert. Das Gesicht brach plötzlich auf. Die Haut zerplatzte und…«
    »Hör auf damit. Du hast geträumt. Wie war das noch mit der alten Pflaume?«
    »Scheiße, ja. Aber das hat nichts damit zu tun.«
    »Du bist doch nicht nüchtern gewesen.«
    »Nicht, als ich ins Bett ging. Da war mir auch übel. Ich bin dann noch mal aufgestanden. War im Bad…« Er begann, seiner Frau zu erzählen, was er erlebt und auch erlitten hatte.
    Susan saß im Bett, hatte den Kopf gedreht und starrte ihn nur an. Sie schüttelte den Kopf. Dabei tippte sie ein paar Mal mit dem Finger gegen ihre Stirn und bemerkte auch, dass Andy immer wieder ängstlich in Richtung Fenster schielte.
    Schließlich war sie es Leid. Schwungvoll warf sie die Decke zurück und stand auf. Im Dunkeln huschte sie auf das Fenster zu, denn sie hatte ihre Nachttischlampe ausgeschaltet. Auf keinen Fall wollte sie durch irgendwelches Licht abgelenkt werden. Sie schaute durch die Scheibe. Ihr Mann saß im Bett und sah wie ein Häufchen Elend aus. Er litt noch immer unter seiner Angst. In der Erinnerung kam ihm alles noch schrecklicher vor.
    »Da ist nichts, Andy.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Susan schaute kurz zu ihm. Dann öffnete sie das Fenster. Der Schwall kühler Nachtluft tat gut, als er sich im Zimmer verteilte. Andy wollte seine Frau warnen, es war bereits zu spät. Sie hatte sich weit aus dem Fenster gebeugt, drehte sich mal nach rechts, dann auch nach links, um die Umgebung zu beobachten.
    Andy Brass entspannte sich etwas, als er sah, dass seine Frau nicht angegriffen wurde. Nach einer Weile zog sie sich zurück und schloss das Fenster.
    »Und? Hast du was gesehen, Susan?«
    »Nein, natürlich nichts.«
    Brass stöhnte auf.
    »Das war Schwachsinn, Andy.« Susan ging wieder auf das Bett zu und schüttelte den Kopf. »Effektiver Schwachsinn. Du hast dir da was eingebildet. Glaube es mir.«
    »Habe ich nicht.«
    »Doch, das hast du!«
    »Nein, was ich…«
    »Sei nicht so laut, sonst wird Max wach…«
    Der Kleine brauchte gar nicht wach zu werden. Er war bereits erwacht, und so etwas war bei ihm immer mit Quengeln verbunden.
    »Da siehst du,

Weitere Kostenlose Bücher