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1241 - Der Smiler und die Sphinx

Titel: 1241 - Der Smiler und die Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontakt mit Fremdwesen befaßten. Man kaufte ihre Arbeiten an und ermunterte sie, weitere Vorschläge auszuarbeiten, diese allerdings unter dem Aspekt, wie man zu Fremden Handelsbeziehungen anknüpfen könne.
    Celeste entwickelte daraus fast eine eigene Wissenschaft. Obwohl sie als still und bescheiden galt und von unscheinbarem Äußeren war, erschlug sie in ihrem Kopf unglaubliche Welten und exotische Wesen mit phantastischen Kulturen. Diese übertrug sie auf den Simulator und ließ sie zu naturgetreuem holographischem Leben erwecken.
    Damit kam Celeste ihrem Wunsch, fremde Sternenvölker kennenzulernen, schon sehr nahe, und sie war's zufrieden. Manchmal, wenn sie das Fernweh drückte, tröstete sie sich damit, daß sie im Simulator eigentlich schon alle möglichen Ergebnisse zukünftiger Forschungsreisen längst vorweggenommen hatte.
    Sie wurde zu einer ständigen Mitarbeiterin für die Kosmische Hanse, dann wurde Homer G. Adams auf sie aufmerksam und holte sie in sein Team. Im Jahre 426 schlug er sie als Hanse-Sprecherin vor, und sie wurde auch tatsächlich gewählt.
    Es kam ihrer Arbeit zugute, daß sie schon früher Kontakt zu einer Gruppe von Leuten gehabt hatte, die sich unter dem Namen „Exogalak" organisierten. Sie nannten sich die „Freunde der exogalaktischen Simulation" und taten in ihrer Freizeit eigentlich nichts anderes als Celeste in ihrem Job für die Hanse. Sie trat dieser Vereinigung bei und konnte sich dort viel mehr entfalten als in der Hanse, weil ihr die „Freunde" keinerlei Auflagen machten, so daß ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt waren.
    Inzwischen besaß der „Club Exogalak" einige tausend aktive Mitglieder, und Celeste hatte sich in ihrer scheuen Bescheidenheit in die Anonymität zurückgezogen. Aber sie lieferte noch immer Programme für den großen Clubsimulator, und sie war noch immer einsame Spitze.
    „Du bist besser denn je", schwärmte Suva Domman, die Präsidentin. „Du bereitest mit deinen Shows unsere Mitglieder bestens auf die Sternenabenteuer vor."
    Der Grundgedanke von „Exogalak" war es schon immer gewesen, Weltraumpioniere zu schulen, die eines Tages ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden könnten.
    Aber da der Altersdurchschnitt der Mitglieder bei etwa 80 lag, schien diese Aussicht sehr gering, und allmählich fand man sich mit dem bloßen Simulieren ab. In jüngster Zeit wurde der Wunsch, in fremde Sternenräume vorzustoßen aber wieder größer, ja, geradezu zu einer Manie.
    Celeste mußte für einige Zeit die Clubarbeit zugunsten der Hanse einschränken. Homer, wie sie den Finanzchef inzwischen vertraulich nannte, benötigte sie für sein Expansionsprogramm, das unter der Bezeichnung Neuorganisation der Kosmischen Hanse zur Erschließung neuer Märkte unter Einbeziehung extragalaktischer Räume lief.
    Nun war dieses Programm etwas ins Stocken gekommen, woran die Geschehnisse in der Heimatgalaxie nicht ganz unschuldig waren, und Celeste konnte sich wieder mehr dem Club widmen.
    Sie versuchte sich zu erinnern, warum Homer sie beurlaubt hatte, aber der genaue Grund wollte ihr nicht einfallen. Sie hatte überhaupt eine Gedächtnislücke, obwohl ihr Merkvermögen und ihre Beobachtungsgabe schärfer denn je waren. Ihr fielen einige Seltsamkeiten in ihrer Umgebung auf, sie fühlte sich beobachtet... Und als sie an diesem Tag aus dem Club zurückkam, glaubte sie zu bemerken, daß einige Gegenstände in ihrer Wohnung nicht am gewohnten Platz waren.
    Ein Anruf von Domman. Sie erinnerte sie daran, daß sie für den Abend eine Simulations-Show versprochen hatte unter dem Titel „Begegnung mit einem Fremd-Humanoiden". Celeste sagte, ja, alles klar, ich bereite mich gerade vor - aber in Wirklichkeit wußte sie gar nicht, wovon die Präsidentin sprach.
    Sie setzte sich an ihren Computer und rief die verschiedenen Speicher ab. Irgendwo mußte sie ja das Programm für den heutigen Abend eingespeist haben. Je mehr Speicher sie sichtete - und das Gewünschte nicht fand -, desto nervöser wurde sie.
    Dabei spielte sie mit ihrem Amulett, das sie an einer Kette um den Hals trug, drückte mit den Fingerkuppen so stark gegen die Spitzen des gleichschenkligen Dreiecks, daß es sie schmerzte, schob das Amulett zwischen die Lippen, biß auf das Silber, nahm es aus dem Mund, hob es in Augenhöhe und blickte durch den freien Raum zwischen den drei Pfeilspitzen auf den Monitor.
    Klick!
    Der Computer sprach an. Er sagte: „Kode empfangen. Celeste, dies ist deine eigene

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