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1242 - Tsunamis im Einsatz

Titel: 1242 - Tsunamis im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine Miene verriet Zufriedenheit.
    Das Schott der Schleuse öffnete sich. Die Aufnahmeoptik schwenkte genau darauf zu.
    Die Wesen, die sichtbar wurden, wirkten harmlos und schön zugleich. Ganz entfernt erinnerten sie in der Form an Meeresquallen. Faszinierend an ihnen war, daß sie schwebten. Sie schillerten in linden Farbtönen aller Art. Die tentakelähnlichen Extremitäten wedelten leicht. Etwa zwanzig dieser Gestalten strömten in den TSUNAMI.
    Van Fleet sprach ein paar Begrüßungsworte, die aber nur undeutlich zu verstehen waren. Den Fremden wurden Translatoren gereicht, aber diese lehnten das dankend ab.
    Einer von ihnen reichte dem TSUNAMI-Kommandanten seine lappige Extremität und sagte in fehlerfreiem Interkosmo: „Es ist uns eine Freude, und wir bedanken uns. Auch unser Interesse an neuen Handelsbeziehungen ist groß."
    Kommandant van Fleet geleitete die Abordnung der luftigen Schweber durch sein Schiff in die Messe. Hier hatten sich weitere Spezialisten des Schiffes versammelt. Die Bilder zeigten ausnahmslos erwartungsvolle und frohe Gesichter. Die Mannschaft schien glücklich zu sein, ihr Ziel erreicht zu haben.
    Die farbenfrohen Quallenwesen formierten sich zu einem Halbkreis um einen langen Tisch. Daran nahmen van Fleet und seine Leute Platz.
    Einer davon, der das Zeichen der Kosmischen Hanse trug und der ganz offensichtlich nicht zur standardmäßigen Besatzung gehörte (Tek kannte die meisten Namen seiner Truppe und fast alle Gesichter), erhob sich.
    „Bitte nennt mich Klarus", sagte der Hanse-Mann. „Ich bin berechtigt, im Namen meiner Handelsorganisation Gespräche zu führen und Verträge zu ratifizieren."
    Die Schweber wedelten zustimmend mit ihren Extremitäten.
    „Wie nennt ihr euch, meine neuen Freunde?" fuhr Klarus fort. „Woher kommt ihr, und welches sind eure Ziele?"
    Ein hellblauer Schweber schob sich nach vorn.
    „Unsere Namen und unsere Herkunft", sagte er, „gehen euch nichts an. Wir wollen etwas, aber das könnt ihr uns nicht geben. Wir können euch aber benutzen, um es zu bekommen."
    „Ich verstehe nicht", stammelte Klarus verwirrt.
    „Das kann ich mir vorstellen", antwortete der Sprecher der Quallenwesen. Eine unterkühlte Stimmung entstand urplötzlich.
    Die Aufnahme schwenkte kurz zu Kommandant van Fleet, dessen Mundwinkel nervös zuckten. Dann kehrte sie ruckartig, von einem Aufschrei begleitet, in die ursprüngliche Position zurück.
    Der luftige Schweber hatte sein Aussehen vollkommen verändert. Auch die anderen Quallenwesen hatten ihre Tarnung fallengelassen.
    Metallisch blitzende und mit vielen Waffenarmen ausgestattete Maschinen stürzten auf die Terraner zu. Die Bilder währten nur ein paar Sekunden.
    Ronald Tekener atmete schwer, als er die Aufzeichnung zurücklaufen ließ. Beim erneuten Abspielen hielt er sie an der Stelle an, an der die Fremden ihr wahres Aussehen zeigten.
    Es gab keinen Zweifel daran, daß es sich um Spezialroboter handelte. Sie besaßen eine prinzipielle Ähnlichkeit mit dem Roboter, den sie auf TSUNAMI-114 erledigt hatten. Es waren Produkte einer unbekannten Technik. Hinweise darauf, wo sich TSUNAMI-114 zum Zeitpunkt der Aufnahmen befunden hatte, gab es nicht. Auch von dem normalerweise in seiner Begleitung befindlichen TSUNAMI-115 wurde kein Wort erwähnt.
    Der Smiler ließ die Aufzeichnung weiterlaufen.
    Das Bild kippte weg, und es waren nur noch Stimmen und Geräusche zu hören. Die akustische Aufzeichnung verriet auch ohne Bilder, was dann geschah.
    Der Kampf lärm war unbeschreiblich. Schreie mischten sich in das Zischen der Energiestrahlen. Einmal war kurz die Stimme des Kommandanten zu hören, die etwas von „Verschanzen in der Zentrale" brüllte.
    Dann kehrten die Bilder noch einmal kurz zurück. Sie waren total verwackelt und ließen sich nur dadurch erkennen, daß Tek das Lesegerät mehrfach anhielt und die so erzeugten Standaufnahmen betrachtete.
    Die Frau, die die Aufnahmen gemacht hatte, rannte und schrie. Noch einmal tauchte Kommandant van Fleet auf. Mehrere terranische Kampfroboter waren an seiner Seite. Ein Feuerduell wurde gezeigt, bei dem die Roboter des TSUNAMIS reihenweise überwältigt wurden.
    Die endgültigen letzten Bilder zeigten den Kommandanten, wie er in der Kommandozentrale verschwand.
    „Jan!" schrie die unbekannte Reporterin. „Nimm mich mit. Sie werden mich auch umbringen. Terra ist so weit, und ich will hier nicht sterben!"
    Die Bildfläche wurde dunkel. Auf der Tonspur war ein gleichmäßiges Rauschen.

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