1242 - Tsunamis im Einsatz
Es wurde noch einmal vom peitschenden Zischen irgendwelcher Energiewaffen unterbrochen, dann herrschte absolute Stille.
Ronald Tekener ließ die Spule bis zum Ende laufen, aber es gab keine weiteren Aufzeichnungen.
*
„Erschütternd", sagte Jennifer Thyron und legte einen Arm um die Schulter ihres Lebenspartners, der schweigend vor sich hin starrte. „Ich kann diese Bilder, die so schön begonnen hatten, nicht vergessen."
„Eine ganze Mannschaft ausgelöscht." Der Smiler konnte nicht mehr lächeln. „Warum?
Wo? Wann? Wer? Was weiß ich denn nun? Eigentlich nichts."
„Irgend jemand muß den TSUNAMI ins Solsystem geflogen haben", stellte Jennifer Thyron fest. „Und wenn das stimmt, was wir gehört und gesehen haben, dann verfolgen diese Burschen ein ganz bestimmtes Ziel, für das sie diesen TSUNAMI benutzt haben.
Wenn ich das in Verbindung Bringe mit den Schreckensvisionen des Acheron-Warners, dann werfen sich neue Fragen auf. Was soll das alles?"
„Ja." Ronald Tekener stand auf. „Was ist das Ziel dieser brutalen Aktion? Wo sind diese Mordmaschinen geblieben? Wir haben auf der Einhundertvierzehn nur einen Roboter getroffen. Und der gehörte nicht zu diesen Kerlen."
„Es sieht so aus", überlegte Jennifer, „als ob diese Mordtruppe nur den Weg für jemand bereitet hat, der der eigentlich Agierende ist."
„Stimmt!" Tek wog nachdenklich den Holo-Speicher in seiner Hand. „Und dieser Agierende ist identisch mit dem Warner und mit dem Silberschemen, der auf Acheron in Begleitung der ehemaligen Hanse-Sprecher von Frauke Lorry gesehen worden ist. Eins ist damit zumindest klar. Der Warner hat nichts mit dem Dekalog zu tun. Und nichts mit der Ankunft der Endlosen Armada in der Milchstraße. Er nutzt diese nur für seine Ziele aus, über die wir gar nichts wissen. Diesen Burschen müssen wir fassen, bevor er noch mehr Unheil anrichtet. Darauf kommt es jetzt an. Ich sage dir eins, Jenny, mir geht diese Geschichte verdammt nahe. Ich werde sie aufklären. Wenn ich allein daran denke, daß eine ganze TSUNAMI-Mannschaft ausgelöscht wurde! Und welche Einzelschicksale daran hängen!"
Srimavo trat auf Tekener zu.
„Ich tu jetzt etwas gegen deinen Willen", sagte sie entschlossen. „Es sind nämlich Informationen über die Space-Jet eingetroffen."
„Gegen meinen Willen?" Der Smiler legte die Stirn in Falten.
„Ich spende dir etwas Gelassenheit, damit du die nächsten Stunden überstehst, Ich weiß, daß dich dieser Bericht getroffen hat. Und du sollst fit sein, wenn du den Warner stellst."
Sie legte ihre Hände auf seine Brust, und Tekener ließ es widerstandslos geschehen.
„Die bewußte Space-Jet von Acheron", erklärte Sri, „befindet sich im Anflug auf das Hanse-Depot ILTU auf dem Mars."
„Danke, Sri." Tekener gewann seine Fassung zurück. „Diesmal erwische ich ihn! Und du und Jennifer, ihr seid dabei."
Er verließ den Tisch und begab sich an den Platz des Kommandanten.
„Linearetappe zum Mars!" Er bellte seine Worte förmlich heraus. „Funkkontakt zum ILTU-Depot! Transmitterstrecke aufbauen! Rhodan informieren! Und das HQ! Unsere Kampfanzüge her!"
10.
Mit der Rückkehr aus dem Zwischenraum stand auch die Funkverbindung zum ILTU-Depot.
Tekener hatte Glück, denn er erwischte direkt einen für Sicherheitsbelange zuständigen Beamten. Sein Name war Digitararch Randy. Er schaltete schnell, als Tek ihn informierte.
„Wir haben hier keinen Transmitter", erklärte er, „der auf euren Sender eingestellt werden könnte. Wir haben nur zwei feste Strecken, eine nach Olymp und eine zum Mond in den STALHOF. Ich versuche, die Flüchtigen aufzuhalten, bis ihr hier seid."
„In Ordnung", entgegnete der Smiler. „Wir brauchen etwa zehn Minuten. Wie viele Leute hast du?"
„Noch zwei. Ich muß gehen. Die Space-Jet landet."
„Seid vorsichtig!" warnte Tekener noch.
Der TSUNAMI-2 raste unterdessen auf den Planeten Mars zu. Tekener ließ zehn Kampfroboter bereitstellen und über den Auftrag informieren. Jennifer Thyron und Srimavo schlossen sich ihm wie selbstverständlich an. Auf eine weitere Begleitung verzichtete er.
Jennifer informierte sich unterdessen über das Hanse-Depot ILTU. Dabei handelte es sich um eine weitgehend unterirdische Anlage, in der die verschiedensten Güter gelagert wurden. Normalerweise waren hier nur drei oder vier Menschen tätig. Der Rest wurde von reinen Arbeitsrobotern erledigt.
Die Bordpositronik stellte ein Bild des Depots bereit, an dem sich die
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