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1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß man ja, daß es die Epsaler mit dem Intellekt nicht so haben wie andere Bewohner der Milchstraße."
    „Oh", mischte sich die dröhnende Stimme eines Unsichtbaren in den Empfang, „jetzt habe ich Dummkopf die falsche Projektion erwischt. Verzeih mir, Krohn Meysenthal; ich will den Fehler so rasch wie möglich wiedergutmachen. Nur eine Sekunde, bitte..."
    Dem Rasenden Reporter trat der Schweiß auf die Stirn. Er hatte sich hereinlegen lassen. Die Epsaler hatten seine abfälligen Bemerkungen getreulich aufgezeichnet. Er mußte sich aus diesem Hologramm befreien. Er mußte raus aus dem Bild, bevor sein guter Ruf als Reporter vollends zum Teufel war und Rimser Kapp ihm noch einen weiteren Streich spielen konnte. Er drehte sich um die eigene Achse, aber überall, wo er hinsah und hingriff, war weiter nichts als die Schwärze des Weltalls, durchsetzt mit den Lichtpunkten der Raumschiffe und Sterne.
    „Verrat! Schweinerei!" fluchte er. „Laßt mich hier raus!"
    „Ich glaube, jetzt habe ich den richtigen Datenträger erwischt", antwortete Rimser Kapp unbeeindruckt. „Halt dich fest, Meysenthal: Jetzt geht's los."
    Mitten in der Finsternis entstand ein leuchtender Torbogen. Krohn Meysenhart fühlte sich unaufhaltsam darauf zutreiben. Die Projektion seiner Lastplattform war längst im Hintergrund verschwunden. Er schrie entsetzt auf, als das Transportfeld des Transmitters ihn erfaßte und ihm für den Bruchteil einer Sekunde das häßliche Gefühl schwerelosen Fallens vermittelte.
    Seine Umgebung schien sich nicht geändert zu haben, als der Transmittereffekt wich. Er befand sich noch immer inmitten der Schwärze des Alls. Millionen von Lichtpunkten umgaben ihn. Der Helm des SERUNS hatte sich geschlossen; das gab ihm zu denken.
    Die Lichter, die er sah, wurden von dem Konglomerat der Mikroprozessoren seiner Montur erzeugt. Er befand sich nicht mehr inmitten einer Holoprojektion. Man hatte ihn hinaus ins All befördert!
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen matt schimmernden, würfelförmigen Gegenstand, der sich rasch entfernte. Binnen zweier Sekunden hatte ihn die Dunkelheit verschluckt, bevor er noch eindeutig erkennen konnte, was für eine Art von Objekt es war.
    Aber er hatte eine ziemlich plausible Idee. Es mußte sich um das Transmitteraggregat gehandelt haben, das das Gegenfeld erzeugte. Rimser Kapp hatte seinen üblen Scherz von langer Hand vorbereitet.
    Entsetzt stellte er fest, daß er immer noch live war. Auf dem Monitorkanal donnerte er in unbeherrschter Wut: „Füller! Füller! Schaltet mich aus!"
    Aber von der KISCH kam keine Antwort. Der Teufel mochte wissen, wo ihn dieser verdammte Epsaler hinbefördert hatte!
    Da kam es aus dem Dunkel auf ihn zu: ein rechteckiges Gebilde, das sich träge taumelnd um sämtliche drei Achsen drehte - seine Lastplattform! Der Instinkt hieß ihn, den Gravo-Antrieb des SERUNS zu aktivieren und sich auf das torkelnde Fahrzeug zuzubewegen. Ein Reporter war verpflichtet, auf sein Gerät zu achten, es zu schonen und nach Möglichkeit nichts davon zu verlieren. Es war nicht leicht, Kontakt mit der Plattform zu bekommen. Schließlich aber faßte er festen Fuß auf einer der glatten Oberflächen und stellte eine magnetische Verankerung her. Es wurde ihm übel, als er die Sterne und die bunten Lichtpunkte der Raumschiffe in taumelndem Durcheinander um sich rotieren sah.
    Er würde eine Zeitlang brauchen, bis er die Plattform unter Kontrolle hatte - und die ganze Zeit über sahen Milliarden von Medien-Konsumenten überall in der Milchstraße ihm zu.
    Oh, Rimser Kapp - fürchterlich wird meine Rache sein! Der Epsaler mußte die Plattform aus dem Hangar hinauskatapultiert haben, in dem Krohn Meysenhart gelandet war. Daß er ihr dabei noch zusätzlich einen Effekt verliehen hatte, rechnete ihm der Reporter als besondere Boshaftigkeit an.
    „Ich erwische dich, Rimser Kapp", keuchte er.
    Er hätte es besser wissen sollen. Seine Sendung wurde überall im Umkreis von 50.000 Lichtjahren empfangen, also auch an Bord der RIMDAN, wie ihm inzwischen klargeworden war.
    „Das mag sein", antwortete die tiefe, ruhige Stimme des epsalischen Kommandanten, „aber ich glaube es nicht. Magst du eine Wette eingehen? Fünf Pfund rohes Sauerkraut in zehn Minuten? Während du über mein Angebot nachdenkst, überlege bitte auch, ob es sich lohnt, deinen Zuhörern ein ganzes Volk pauschal als Dummköpfe zu verkaufen..."
     
    *
     
    Fredo Gopher erstickte fast an seinem Lachanfall. Krohn Meysenhart vor

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