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1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte nicht einmal, welche Informationen sie enthielt Es war ihm nur bekannt, daß er sie als Mittel der Identifizierung und als Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs verwenden konnte. Banken, Makler und sonstige Institutionen, von denen der Durchschnittsbürger seine ID-Marke üblicherweise bezog, legten selbstverständlich Wert darauf, die innere Struktur der Marke geheimzuhalten. So sorgfältig wurde das Geheimnis gewahrt, daß es bisher nur ganz selten zu Fälschungen gekommen war, die dann obendrein noch auf Anhieb entdeckt wurden. Fredo nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit mehr über die Funktionsweise der Marken zu lernen. Mit den Geräten, die ihm in seinem Privatlabor zur Verfügung standen, sollte es ihm ein leichtes sein, das Innenleben des kleinen, unscheinbaren Plastikblättchens zu enträtseln.
    Die Idee, die ihm durch den Kopf ging, war nachgerade abenteuerlich. Die Sat-Technos verständigten sich untereinander, das stand fest. Sie besaßen außerdem die Möglichkeit, sich nach Belieben ins terranische Komnetz einzuschalten. Was sprach dagegen, daß sie inzwischen von dem Mann namens Fredo Gopher erfahren hatten, der sich intensiv mit ihnen beschäftigte, für die Festnahme eines der Ihren verantwortlich war und auch sonst keine Mühe scheute, ihnen auf die Schliche zu kommen? Wenn das so war, würden sie dann nicht Wert darauf legen, diesen gefährlichen Gegner so rasch wie möglich unschädlich zu machen? Hatte das grünlichbraune Getränk ein Gift enthalten? Er bereute es jetzt, nicht wenigstens eine Probe davon entnommen zu haben. Hatten sie sich ungeschickt angestellt? Gewiß. Aber wer würde von außerirdischen Intelligenzen, die sich erst seit ein paar Tagen auf Terra aufhielten, erwarten, daß sie sich mit echt irischem Guiness Porter auskannten?
    Fredo beschloß, eine Probe aufs Exempel zu machen. Er rief einen Mietwagen und ließ sich zu dem Hotel bringen, in dem die Kosmische Hanse eine Suite für ihn reserviert hatte. Er bezahlte die Fahrt mit Hilfe seiner ID-Marke. Nichts geschah. Der Wagen fuhr, soweit Fredo das beurteilen konnte, den kürzesten Weg und unternahm keine Anstalten, seinem Passagier körperlichen Schaden zuzufügen. Ein unschlüssiges Resultat, folgerte Fredo. Die Sat-Technos hatten ihre Sensoren nicht überall - oder aber sie wußten, daß ein Attentat auf einen Mietwagen infolge der zahlreichen, redundanten Sicherheitssysteme, über die Fahrzeuge dieser Art verfügten, aussichtslos war.
    Fredo machte es sich in seinem Quartier bequem. Er leistete sich einen kleinen, aber köstlichen Imbiß. Er fühlte sich müde und zerschlagen. Er war in letzter Zeit zuviel gereist, und die Zeitunterschiede machten ihm zu schaffen. Aber bevor er zur Ruhe ging, zog er noch einmal die Swing-Krone hervor und preßte sie sich auf den Schädel. Er wollte wissen, was aus Krohn Meysenhart geworden war, der sich im Vono-System so unsterblich blamiert hatte.
    Als er Meysenharts flammendes Symbol sah, das aufpeitschende Schrillen der Fanfaren hörte und den Text las, wonach der Rasende Reporter binnen kurzem aus dem Kreit-System ein weiteres Mal über die Ankunft eines Verbands der Endlosen Armada berichten würde, da wußte Fredo Gopher, daß mit einem baldigen Beginn seiner Nachtruhe nicht mehr zu rechnen war.
     
    *
     
    „Es ist eine prekäre, nicht uninteressante Situation, ihr Video-Narren und Nachrichten-Freaks daheim auf der Erde und sonst wo in den Weiten der Milchstraße." Krohn Meysenharts näselnder, überheblicher Tonfall ließ alle Hoffnung schwinden, daß er aus dem Vorfall im Vono-System eine Lehre gezogen haben könne. „Achtzehnhundert Einheiten stark ist dieser Armadaverband. Knapp zwanzig Millionen Schiffe hat der Bordcomputer der KISCH in der letzten Stunde gezählt. Der Verband steht unter dem Kommando der Einheit achtnullnulleins, die dem Armadavolk der Mnaskiten gehört. Von den Mnaskiten weiß man nicht viel, außer daß sie temperamentvoll, aufbrausend und kriegerisch sind. Erinnert das euch an etwas, ihr Medien-Verschlinger?"
    Er machte eine Pause, um den Zuhörern Zeit zum Nachdenken zu geben. Bontan Burian fühlte eine seltsame, prickelnde Wirkung, die von der Videofläche auf ihn überzuspringen schien. Es war ihm, als würde er in das Geschehen hineingezogen, als käme er Krohn Meysenhart immer näher. Er bewegte sich mit vielmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit auf das Kreit-System zu, ohne jedoch das Bild dabei aus den Augen zu verlieren. So ähnlich,

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