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1246 - Die Opfergrotte

1246 - Die Opfergrotte

Titel: 1246 - Die Opfergrotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?«
    Suko hob die Schultern. »Einer war in London. Ich bin gespannt, wie viele von ihnen wir hier finden werden.«
    »Sie haben hier ihr Nest. Ihr Versteck. Und sie werden hier ihr Blut haben, das sie stark macht.«
    »Du hast trotzdem noch etwas vergessen, John.«
    »Was denn?«
    »Sie haben auch Godwin.«
    Ich nickte und schluckte zugleich. Ja, sie hatten ihn, davon mussten wir einfach ausgehen. Von seinen Mitbrüdern wussten wir, dass er unbedingt hatte allein fahren wollen. Auf jegliche angebotene Hilfe hatte er verzichtet. Im Nachhinein betrachtet, war die Entscheidung schlecht gewesen. Mit einer Gruppe von Templern wären die Chancen besser gewesen. Aber ich kannte ihn. Godwin de Salier hatte viel von seinem Vorgänger gelernt.
    Wenn eben möglich, dann wollte er die Gefahren für andere Personen gering halten.
    »Fertig?«, fragte ich, als Suko die halb leere Kanne wieder wegstellte.
    »Wir können.«
    »Und du willst trotzdem fahren?«
    Er zwinkerte mir zu. »Du glaubst gar nicht, wie ich mich an den Wagen gewöhnt habe.«
    »Dann mal los.«
    Die Straße führte weiter, aber sie wurde auch schmaler - und dabei gefährlicher, denn jetzt schimmerte an einigen Stellen schon eine dünne Eisschicht, die auch in der Dämmerung nicht zu übersehen war, denn sie hatte einen grünlichen Glanz bekommen, in den hinein graue Einschlüsse gewirkt waren.
    Eine halbe Stunde lang verlief die Fahrt fast schweigend zwischen uns. Es wurde nur das Nötigste gesagt, aber dann fiel mein Blick wieder auf die Karte. Ich rechnete mir aus, wie lange wir ungefähr gefahren waren und sah auch den schmalen, dunklen und etwas gewellten Strich, der rechts in die Berge hineinführte.
    »Ich denke, wir haben es bald gepackt.«
    »Sehr gut!«, lobte Suko. »Sagst du mir dann Bescheid?«
    »Alles klar.«
    Ab jetzt wurde nicht mehr gesprochen. Höchste Konzentration war wichtig für uns beide. Auch ich versuchte, die Erinnerungen an die Vergangenheit zu verdrängen. Mein Interesse galt nur der Umgebung rechts der Straße, die durch das Fernlicht heller geworden war, und so folgten wir dieser Spur, die immer noch höher ins Gelände hineinführte und auch Kurven nicht ausließ.
    An den Wänden klebte der Schnee. Er sah recht frisch aus und schien erst vor kurzer Zeit gefallen zu sein. An den Ecken der Felsen türmte er sich hoch, denn dort hatte ihn der starke Wind hingeweht und so etwas wie Figuren geschaffen.
    Die Karte brachte jetzt nicht mehr viel. Es gab hier oben keine Ortschaft, an der wir uns hätten orientieren können. Nur eben diese verdammte Kälte und auch den Wind, der uns nicht immer traf. Wenn er allerdings freie Bahn hatte, dann erwischte er uns wie Schläge, die gegen den Jeep prallten.
    Ich bezweifelte, dass die Einmündung so breit wie die Straße war, auf der wir schon seit geraumer Zeit fuhren. Ich würde sie auch im letzten Augenblick erkennen können, aber so war es dann auch nicht, denn das helle Fernlicht streifte über tief hängende und blattlose Äste hinweg, die aus dem Gestein hervorwuchsen.
    Auch Suko musste es im Gefühl gehabt haben, dass sich hier etwas ändern konnte. Er senkte das Tempo, und wenig später hatten wir es geschafft. Sogar sichtbar erschien die Einmündung vor uns. Wir hatten noch Zeit, ganz normal in sie einzubiegen. Wir rutschten auch nicht weg, die Reifen packten gut, und dann verschlang uns die neue Umgebung mit ihrer Dunkelheit.
    Ja, es war dunkel. Rechts sah die Felswand schwarz aus. Auf der linken Seite ebenfalls. Weiter verlor sich das Fernlicht im Nichts. Zuvor allerdings beleuchtete es eine Straße, die so leer war wie meine Geldbörse am Letzten eines Monats.
    Bis wir den kantigen Gegenstand sahen. Zuerst war er nichts anderes als ein Kasten. Beim Näherkommen aber erkannten wir, dass es sich um einen umgestürzten Geländewagen handelte, der zum Glück so weit zur Seite gerutscht war, dass wir ihn passieren konnten, was wir aber nicht taten, sondern stoppten.
    »Kommt dir ein Verdacht?«, fragte Suko.
    »Das kannst du wohl sagen.«
    Wir stiegen aus und schauten uns die Bescherung an. Von den Templern wussten wir, mit welchem Fahrzeug Godwin de Salier das Kloster verlassen hatte. Es war die gleiche Marke, die hier so malerisch gekippt im Straßengraben lag.
    Der war nicht nur einfach durch eine Glatteisfalle von der Straße abgekommen, hier war etwas anderes passiert. An allen Seiten, auch an der Rückseite gab es keine Scheiben mehr, ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie beim

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