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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächsten Moment zog Larch schreiend seine Hände zurück. Voller Entsetzen sah Giffi, daß die Fingerkuppen brannten. Kleine Flammen tanzten beinahe durchsichtig auf ihnen. Als Larch die Hände heftig schlenkerte, erloschen sie.
    „Ich habe nichts getan", beteuerte Shaggy und legte die Verbindungsleine wieder vollständig zusammen. „Ich hatte nicht einmal richtig ausgeholt."
    Larch erwiderte nichts darauf. Er knackte nur ein paar Mal mit dem Schnabel und steckte die schmerzenden Finger in seine Achselhöhlen.
    Giffi Marauder verstaute das Ei wieder im Beutel. Plötzlich stutzte er und blickte sich suchend um.
    „Jemand hat vorhin gesprochen", sagte er dabei und runzelte die Stirn. „Warst du das, Hilda?"
    „Wann wirst du dich endlich korrekt ausdrücken!" rügte die Positronik. „Wir alle haben vorhin gesprochen, aber jeder hat etwas anderes gesagt. Du mußt schon erklären, welche Worte du meinst, wenn du erfahren willst, ob ich sie gesagt habe."
    „Haarspalterei!" maulte Giffi, doch dann sah er ein, daß die Positronik recht hatte. „Laß mich das erledigen, Gebieter!" zitierte er. „Gebieter!" wiederholte er gleich darauf mit Betonung. „Das kannst nur du gesagt haben, Hilda, obwohl du mir zuvor noch nie solchen Respekt erwiesen hattest."
    „Es tut mir leid, daß ich dich enttäuschen muß, Shaggy", entgegnete Hilda. „Ich habe das nicht gesagt, und ich würde dich auch niemals ‚Gebieter’ nennen."
    „Natürlich nicht!" erregte sich Shaggy. „Du bist ja nicht mein Diener, sondern Perwelas Kontrollinstrument, das ihr alles zuträgt, was ich während meiner Abwesenheit vom Mutterschiff getan und gesagt habe."
    „Ich bin deine Partnerin", stellte Hilda richtig. „Es stimmt, Perwela Grove Goor hat mir eingegeben, auch über dich zu wachen, aber mehr als ein Schutzengel denn als ein Aufpasser."
    Shaggy winkte heftig ab, dann stutzte er.
    „So ein Unsinn!" schimpfte er. „Ich lasse mich mit dir in eine Diskussion über Nebensächlichkeiten ein, anstatt zu klären, wer denn nun zu mir gesprochen hat. Verflixt noch mal! Ich hatte damit gedroht, Larch die Finger anzuzünden - und daraufhin sagte mir jemand: ,Laß mich das erledigen, Gebieter!’ Das kann doch nicht Larch selber gesagt haben. So irre ist er doch nicht. Da ich es aber auch nicht gesagt habe, kommst nur du in Frage. Sonst ist ja niemand hier."
    „Es hat ja auch niemand so etwas gesagt", behauptete Hilda.
    „Ich habe so etwas ebenfalls nicht gehört", pflichtete Larch ihr bei.
    Shaggy starrte ihm in die Eulenaugen.
    „Du denkst wohl, ich wollte mich nur herausreden", murrte er.
    „Das denke ich nicht", erwiderte Larch. „Ich weiß, daß du meine Finger nicht angezündet hast." Er holte die Hände aus den Achselhöhlen hervor, hielt sie dicht vor sein Gesicht und musterte sie. „Es sind nicht einmal Brandblasen zurückgeblieben", stellte er fest, dann richtete er den Blick auf Shaggys Ausrüstungsbeutel. „Warum hast du Shiva wieder verborgen?" fragte er traurig.
    Giffi wurde weich.
    „Ich hole ihn noch einmal heraus", erbot er sich.
    „Nein!" rief Larch und verbarg seine Hände hinter dem Rücken. „Nicht jetzt, bitte! Shiva ist vielleicht noch zornig."
    Giffi lachte ihn aus.
    „Du redest Unsinn", sagte er dann. „Aber vielleicht willst du auch nur vom eigentlichen Thema ablenken. Das ist nämlich nicht die Frage danach, wer deine Finger angezündet hat, sondern die Frage, wohin du vorhin verschwunden warst und warum."
    „Ich habe Ermittlungen angestellt und bin auf etwas höchst Merkwürdiges gestoßen", erklärte Larch. „Ich habe DNS-Moleküle aufgespürt, die eine Sextadimkomponente besitzen, wie sie für Angehörige des Harpoon-Clans charakteristisch war. Aber der Harpoon-Clan soll längst ausgestorben sein. Vielleicht habe ich mich geirrt. Leider hat etwas meine weiteren Ermittlungen unterbunden." Sein Kopfgefieder sträubte sich. „Es war etwas, das noch merkwürdiger ist als die Vorstellung, daß heute noch Erbsubstanzträger des Harpoon-Clans existieren."
    „Und?" drängte Giffi Marauder, dem die bisherigen Erklärungen Larchs rein gar nichts sagten, denn er hatte in seinem ganzen Leben weder etwas von DNS-Molekülen mit Sextadimkomponenten noch von einem Harpoon-Clan gehört. „Was war noch merkwürdiger?"
    „Die Verbindung wurde mit dem geistigen Schwert des Diddor-Sanskari getrennt", flüsterte Larch und erschauderte heftig. „So kam es mir jedenfalls vor", schränkte er ein.
    „Aber ich muß mich

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