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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein.
    „Etwas in dieser Art!" äffte Shaggy sie verärgert nach. „Du gibst mir vielleicht seit neuestem pflaumenweiche Antworten!"
    „Definiere bitte ‚pflaumenweich’!" forderte die Positronik ihn auf.
    Giffi Marauder grinste verlegen, weil er merkte, daß er den Begriff nicht definieren konnte. Er hatte ihn von Perwela Grove Goor übernommen, die ihn verwandte, wenn sie sich über jemanden oder etwas abfällig auslassen wollte, aber ihm war bisher nicht einmal der Gedanke gekommen, sich über die Herkunft des Begriffs zu informieren.
    Im nächsten Moment verflog seine Verlegenheit, denn da strahlte der Metallwürfel in einem so blendend hellen Licht auf, daß Shaggy fürchtete, blind zu werden. Er taumelte erschrocken zurück und schlug mit der Faust auf die Stelle der Schaltplatte auf dem Brustteil des Seruns, wo sich unter anderem der Schalter für den Schnellverschluß des Druckhelms befand.
    Im nächsten Moment hatte sich der Rundsichthelm geschlossen - und seine phototrope Abschirmung hatte sich voll entfaltet, so daß die Blendwirkung von Shaggys Augen ferngehalten wurde.
    Er vermochte den Würfel dennoch nicht mehr zu sehen, aber er hielt das anfangs für eine Nachwirkung der Blendung, was wahrscheinlich auch zutraf - allerdings nur teilweise, denn Sekunden später bemerkte er, daß der Würfel sich blaugrau verfärbt hatte und sich deshalb kaum von den blaugrauen Wänden der Kammer abhob.
    „Er ist wieder da, Shaggy", stellte Hilda fest.
    „Was?" entfuhr es Shaggy. „Wo?"
    Er wirbelte herum, bevor Hilda geantwortet hatte. Da sah er Larch. Das seltsame Wesen lag hinter ihm am geschlossenen Schott der Kammer. Es schien bewußtlos zu sein, denn es hatte Arme und Beine von sich gestreckt und rührte sich nicht.
    Impulsiv sprang Shaggy auf Larch zu, ging in die Knie und fühlte nach seinem rechten Handgelenk, um den Puls zu ertasten, den er dort vermutete. Er kam jedoch nicht dazu, denn er erhielt eine Art elektrischen Schlag, wurde zurückgeschleudert und prallte mit dem Rücken gegen den Metallwürfel.
    „Bist du tot?" erkundigte sich Hilda.
    „Zimtzicke!" hauchte Shaggy mühsam. Er hätte auch diesen Begriff nicht definieren können, da er ihn wie so vieles unbesehen von seiner Chefin übernommen hatte.
    „Verdammt, hat das geknistert! Der Kerl ist ja richtig elektrisch!"
    Er ächzte und versuchte, sich mit der linken Hand das schmerzende linke Schulterblatt zu reiben. Dabei stieß er an den Ausrüstungsbeutel. Giffi erschrak, denn ihm wurde klar, daß der Schmerz in seinem linken Schulterblatt daher kam, daß sich beim Aufprall gegen den Würfel der Beutel mitsamt Inhalt zwischen Schulter und Würfel befunden hatte.
    Wenn Shiva beschädigt worden war...!
    Hastig hakte er die Schnur des Beutels vom Karabinerhaken los, zog den Verschluß auf und griff hinein. Seine Hand kam mit dem faustgroßen, eiförmigen Objekt wieder zum Vorschein.
    Giffi musterte es besorgt, aber Shiva schien wohlbehalten zu sein.
    Der ehemalige Astralfischer stutzte.
    „Shiva?" murmelte er. „Wie komme ich nur darauf? Ich habe es doch Shivoac genannt."
    „Shiva klingt besser", stellte die Positronik fest.
    „Das stimmt", pflichtete Shaggy ihr bei. „Du bist gar nicht so dumm, Hilda. Aber sehr schlau bist du auch nicht, sonst könntest du mir sagen, wie ich auf diesen Namen gekommen bin. Ich habe ihn nie zuvor gehört."
    Jemand stöhnte, dann fragte die unverwechselbare Stimme Larchs: „Was ist das?"
    Giffi Marauder blickte auf und sah, daß Larch zu sich gekommen war. Er kniete und starrte mit glühenden Augen auf das eiförmige Objekt.
    „Shivoac", antwortete Giffi. „Beziehungsweise Shiva." Er wollte das Ei wieder im Beutel verschwinden lassen.
    „Warte!" rief Larch und kam auf die Füße. Langsam ging er auf Giffi zu, den Blick unverwandt auf das Objekt gerichtet. „Du hast ihm den Namen einer Gottheit gegeben.
    Aber woher hast du dieses Ding?"
    „Gefunden", antwortete Shaggy. „Laß die Finger davon, oder ich zünde sie dir an!"
    Larch reagierte nicht auf die Drohung. Es war, als existierte für ihn im ganzen Universum nur noch dieses eiförmige Objekt.
    Giffi löste den Knoten der links an seinem Außengürtel befestigten Verbindungsleine, wog ein zirka meterlanges Stück in der Hand und überlegte, ob er es Larch wirklich über die Finger ziehen sollte, denn das hatte er mit „Anzünden" gemeint, weil der Schmerz brennend sein würde.
    „Laß mich das erledigen, Gebieter!" sagte jemand zu ihm.
    Im

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