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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stein."
    „Mit der Glocke wäre unsere Hilfe ganz unmöglich", belehrte mich der Hathor freundlich.
    „Wir müssen versuchen, auf dem Vagendaplateau Mittel und Wege zu seiner Verteidigung zu finden."
    „Da!" rief Jen. „Der Nebel zerreißt!"
    Ich blickte schräg nach vorn.
    Der goldene Nebel hatte sich bereits weitgehend verflüchtigt. Dort, wo er gehangen hatte, schälten sich in der Nähe des Plateaurands künstliche Strukturen heraus. Ich erkannte Gebäudekomplexe mit einer architektonischen Vielfalt wie in Starsen und dazwischen große freie Plätze, kleine festungsartige Bauwerke sowie ausgedehnte Grünflächen. Hier und da ragten auf quaderförmigen Sockeln graublaue Türme mit den für Transmitterdome charakteristischen kelchförmigen Aufsätzen in den Himmel. Allerdings waren sie wesentlich kleiner als die Transmitterdome des Tiefenlands.
    „Dort werden sich unsere Exterminatoren wenigstens verschanzen können", stellte ich erleichtert fest.
    „Dann sollten sie bald damit anfangen", meinte Jen und deutete über die Schulter zurück.
    Ich folgte der Bewegung mit den Augen und hielt unwillkürlich den Atem an, als ich die graue Flut sah, die gegen den Fuß des Vagendaplateaus brandete und an der Klippenwand hinauf schäumte: Tausende und aber Tausende unterschiedlichster schwebender Kriegsmaschinen und Millionen schwerbewaffneter Kämpfer aus einer Vielzahl von Völkern, die entweder auf den Kriegsmaschinen mitflogen oder mit eigenen Flugaggregaten an der Wand emporschwebten.
    Gegen diese Flut stemmten sich auch eine Elitetruppe wie die Exterminatoren vergeblich! warnte der Extrasinn.
    Ich sah es ein, aber was nützte das.
    Wir würden weichen müssen, aber wenigstens kämpfend, so daß die Grauen Heere nicht so schnell vorankamen.
    Was nützt der winzige Zeitgewinn? fragte der Extrasinn. Ihr gewinnt nicht mehr als eine Galgenfrist - und, die hat noch niemanden gerettet. Die Kosmokraten haben euch mit völlig unzureichenden Mitteln in einen Kampf geschickt, der dadurch von vornherein aussichtslos war. Auf Terra nannte man ein solches Verhalten früher verbrecherisch.
    Ich lachte bitter.
    Wir dürfen trotzdem nicht kapitulieren! dachte ich zurück. Jedenfalls solange nicht, wie es hinter uns noch Raum gibt, in den wir zurückweichen können.
    Ich veranlaßte meinen TIRUN, steil zum Plateaurand hinabzustoßen und den Helmfunk auf größere Reichweite zu schalten, dann rief ich: „Atlan an die Exterminatoren und unsere anderen Gefährten! Die grauen Sturmtruppen greifen an. Zieht euch in das Terrain zurück, das durch die Auflösung des goldenen Nebels frei geworden ist! Tengri, Jen und ich folgen euch. Sobald wir bei euch sind, werden wir eine hinhaltende Verteidigung organisieren."
    „In Ordnung", hörte ich gleich darauf die Stimme Sokrats in meinem Helm. „Ich brenne schon darauf, an deiner Seite zu kämpfen und die Sturmtruppen der Lords zu vernichten, mein Ritter!"
    Ich seufzte.
    Mit meinem Orbiter ging wieder das halutische Temperament durch. Aber auch er würde kein Wunder vollbringen können angesichts der überwältigenden Übermacht.
    „Er wird anscheinend nicht gefragt, ob Er mit den vorgeschlagenen Maßnahmen einverstanden ist", ertönte eine hochmütignörgelnde Stimme in meinem Druckhelm. Das konnte nur einer unserer beiden Jaschemen sein.
    „Allerdings nicht", gab ich kompromißlos zurück, damit die Technotoren sich nicht erst der Illusion hingaben, sie hätten ein Mitbestimmungsrecht. „Außerdem irrst du dich, wenn du meine Befehle mit Vorschlägen verwechselst. Atlan, Ende!"
    Jen Salik lachte, als die beiden Jaschemen entrüstet protestierten. Sogar Tengri Lethos schmunzelte. Da konnte auch ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    Zwar würden die bevorstehenden Kämpfe alles andere als erheiternd sein, aber zumindest mußte es interessant sein, Caglamas Vlot und Fordergrin Calt in ausgesprochenen Grenzsituationen zu beobachten.
    Sei still! dachte ich prophylaktisch zu meinem Extrasinn. Ich weiß selber, daß uns Grauenhaftes bevorsteht. Aber wenn es mir nicht gelingt, die Gedanken daran zu verdrängen, kann ich nur noch kapitulieren. Du bist dir sicher klar darüber, was es bedeuten würde, wenn die Grauen Heere das Vagenda überfluteten und der Moralische Kode des Universums auf ewig entartet bliebe!
    Totales Chaos und Untergang aller Zivilisationen! gab der Extrasinn lakonisch zurück.
    Du wirst es nicht miterleben, wenn du als Held kämpfst und stirbst.
    Danke für den

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