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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Conollys an. Sie vorzuwarnen war immer besser…
    ***
    »Sie bleiben im Haus, Lady Sarah. Sie tun nichts. Sie verändern nichts. Sie warten einfach, bis die Mitarbeiter bei Ihnen sind. Erst dann können wir weitersehen.«
    »Wir, Sir James?«
    »Ja, ich werde auch mitkommen.«
    »Da bin ich aber beruhigt.«
    Sir James wusste nicht, wie er die Bemerkung auffassen sollte. »Meinen Sie das jetzt ironisch oder…«
    »Nein nein, auf keinen Fall ironisch. Ich bin wirklich froh, denn Sie kenne ich und die anderen Personen nicht. Ich wusste ja nicht, dass sich der Chief Inspector Urlaub genommen hat. Das hat man von ihm ja noch nie gehört.«
    »Es war wohl mal nötig.«
    »Dann warte ich auf Sie, Sir.«
    »Wir werden uns beeilen.«
    Sarah hatte von der Küche aus telefoniert. Dort blieb sie auch stehen, um durch das Fenster vor das Haus und auf die Straße zu schauen. Sie wollte nicht ins Wohnzimmer gehen. Dazu hätte sie an der Leiche vorbei gemusst. Sie war kein Anblick, den man sich mehrmals freiwillig antat. Es reichte, wenn sie Sir James und der Mannschaft der Mordkommission die Tür öffnete.
    Sarah hatte sich einen Tee gekocht. Aber nicht nur das. Sie hatte auch versucht, Jane Collins über das Handy zu erreichen.
    Das war ihr nicht gelungen, denn die Detektivin hatte ihren Apparat abgeschaltet. Sie wollte nicht bei ihrer Arbeit gestört werden, was Sarah auch verstand. Aber in ihrem Fall wäre es besser gewesen, hätte sie das verdammte Handy eingeschaltet gehabt. So würde sie warten müssen, bis sie Jane einen Bericht geben konnte. Dabei ging Sarah davon aus, dass dieser schreckliche Gruß nicht ihr gegolten hatte, sondern Jane Collins. Aber wer hatte den Toten gegen die Haustür gelehnt?
    Sie zerbrach sich fast den Kopf. Eine akzeptable Lösung fand sie leider nicht. Für sie stand nur fest, dass sie in etwas hineingeraten war, das sie noch nicht überblickte. Und dass sie es mit Gegnern zu tun hatte, denen ein Menschenleben nichts wert war.
    Die Polizei hatte sie öfter in ihrem Haus, denn es waren Freunde von ihr. Nur kamen sie dann nicht, um eine Leiche zu untersuchen, die vor die Haustür gestellt worden war. Das hatte selbst Sarah Goldwyn noch nicht in all den Jahren erlebt.
    Immer wieder streifte ihr Blick durch das Fenster in die Dunkelheit über der Straße. Es fuhren nur wenige Fahrzeuge vorbei, und der Mannschaftswagen der Mordkommission ließ sich noch nicht blicken. Es war zwar nicht ihre Art, aber sie nahm trotzdem noch einen Schluck von dem Gin. Als sie die Flasche absetzte, da breitete sich das Licht der Scheinwerfer auf der Straße aus. Drei Fahrzeuge stoppten. Ein größeres, in dem die Mitarbeiter der Mordkommission saßen.
    Aus einem der Fahrzeuge stieg Sir James. Er eilte als Erster auf die Haustür zu. Seine Mantelschöße wehten im Gegenwind.
    Sarah steckte rasch ein Stück Schokolade in den Mund, um die Ginfahne zu neutralisieren. Sie huschte aus der Küche und an dem Toten vorbei, den sie mit keinem Blick bedachte.
    Bevor die Männer klingeln konnten, öffnete Sarah ihnen die Tür. »Alles in Ordnung?«, fragte der Superintendent.
    »Bis auf die Leiche schon.«
    »Aber Ihnen geht es gut?«
    Etwas verzerrt lächelnd gab sie die Antwort. »Sie wissen doch, Sir, Unkraut vergeht nicht.«
    »Ja, das sieht man auch bei mir.«
    »Kommen Sie rein!«
    In der folgenden Zeit gab es für Sarah Goldwyn nichts zu tun.
    Da wurde sie in ihr Wohnzimmer geschickt und fühlte sich im eigenen Haus wie eine Fremde.
    Sir James hatte versprochen, so schnell wie möglich zu ihr zu kommen, um ihr Fragen zu stellen. Er hielt das Versprechen auch, legte seinen Mantel sorgfältig zusammengefaltet über die Rückenlehne eines Stuhls und nahm danach in dem Sessel Platz, der Sarah gegenüberstand. Er bekam Tee eingeschenkt, hob die Tasse an und schaute die Horror-Oma über den Rand hinweg an.
    Sarah lächelte. »Ich weiß, was Sie jetzt von mir wollen. Antworten auf einige Fragen.«
    »Richtig.«
    »Aber ich kann sie Ihnen nicht geben, Sir. Das möchte ich zwar gern, doch ich schaffe es nicht, weil ich nicht weiß, was hier alles abgelaufen ist.«
    »Zumindest hat man Ihnen die Leiche vor die Tür gestellt, und das ist nicht eben normal.«
    »Stimmt.«
    »Kannten Sie den Mann?«
    »Nein.«
    Sir James runzelte die Stirn. »Mal sehen, ob wir ihn schnell identifizieren können, denn er trug keine Papiere bei sich. Ich gehe auch nicht davon aus, dass er zu Ihnen wollte, sondern andere haben dafür gesorgt, dass er zu Ihnen

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