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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reden wie John Sinclair.«
    »Ich war auch oft genug mit ihm zusammen.«
    Sir James atmete. Es hörte sich allerdings mehr an wie ein Stöhnen. »Gut«, sagte er schließlich. »Ich werde alles Nötige in die Wege leiten, und ich werde selbst mitfahren. Sie bleiben bei Mrs. Conolly.«
    »Das versteht sich, Sir«, antwortete Sarah und fügte noch ein »Danke« hinzu.
    Sheila Conolly schaute sie gespannt an. »Und? Was hat Sir James gesagt?«
    »Er hat zugestimmt.«
    Für einige Sekunden schloss Sheila die Augen. Dabei fragte sie: »Und Beruhigt dich das?«
    »Ein wenig schon…«
    ***
    »Schlag ihn tot!«
    »Tritt ihn zusammen!«
    »Töten! Töten! Töten!«
    Das waren keine Erinnerungen, die Jane Collins durch den Kopf schossen, denn was sie hörte und auch sah, das war die Wirklichkeit. Trotzdem wusste sie nicht so recht, ob sie träumte oder wachte, und sie fasste unwillkürlich nach rechts, wo Bill Conolly neben ihr stand. Erst als sie ihn fühlte, das wusste sie, dass sie nicht geträumt hatte und tatsächlich hellwach war.
    Die Tür hatte sich geöffnet. Beide hätten in einen leeren Raum hineingehen müssen, um ihn so vorzufinden wie sie ihn verlassen hatten. Das stimmte nicht mehr. Alles stimmte nicht.
    Die Welt war einfach auf den Kopf gestellt worden oder hatte etwas erlebt, was eigentlich unmöglich war.
    Der Raum war verändert. Es gab die unterirdische leere Halle nicht mehr. Menschen hatten sich zusammengefunden, und sie hockten auf Treppen, die sich zu Tribünen gebildet hatten. Sie zogen sich in die Höhe. Sie standen vor ihnen, hinter ihnen und bauten sich auch an den Seiten auf. Jeder Sitzplatz lag dicht neben dem anderen, und jeder besetzt. Zuschauer bevölkerten die Tribünen und schauten gebannt nach unten, wo es eine viereckige Arena gab.
    Darin kämpften zwei Menschen gegeneinander. Einer war ein kleiner Mann mit langen Haaren. Er war fast nackt und wirkte ausgemergelt, als hätte er in der letzten Zeit nur wenig zu essen und zu trinken bekommen.
    Der andere zählte zu den Hünen. Er war mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Auf seinem Kopf saß ein Helm, der nur das Gesicht frei ließ. Der Kleinere besaß keine Waffen. Er wurde gejagt, denn der andere Kämpfer legte immer wieder Pfeile auf, spannte den Bogen und schoss.
    Er traf nicht. Aber er schoss. Und er verfolgte damit auch eine bestimmte Absicht. Er wollte den Kleinen noch nicht treffen, sondern einfach nur jagen, und deshalb trafen ihn die Pfeile auch nicht, sondern hackten stets dicht in seiner Nähe in den Boden. Er sprang immer zur Seite. Er war der Hase, der andere das Raubtier.
    Die Schreie hörten nicht auf. Die Menschen hatten ihren Spaß. Jane und Bill verstanden ihre Rufe, obwohl alles so schrecklich fremd wirkte. Ein Tor musste sich geöffnet haben, um etwas freizulassen, das tief in der Vergangenheit verborgen war.
    Der kleine Mann mit den langen Haaren wurde zu Tode gehetzt. Er schaffte es nicht mehr, sich so schnell zu bewegen, wie es nötig gewesen wäre. Er ging zwar noch, nur waren seine Schritte schleppend geworden. Er zog die Füße manchmal schleifend über den Boden hinweg, brach auch mal in die Knie, raffte sich jedoch immer wieder auf, weil die Schreie der Zuschauer ihn anfeuerten.
    Sie waren da. Sie hätten in den Ohren der beiden Ankömmlinge gellen müssen, aber Jane und Bill hörten sie nicht so laut, dass sie besonders störten.
    »Was ist das?«, fragte Bill.
    »Ich weiß es nicht!«
    »Es ist ein Kampf!«
    »Ja, das schon, aber er ist so unwirklich, trotz seiner verdammten Realität. Sie jagen einen Menschen. Sie wollen ihn tot sehen. Es sind die Stimmen, die ich schon gehört habe. Die mich hierher gelockt haben. Aber da habe ich nichts gesehen. Ich bin aber nicht verrückt, Bill. Was ich sehe, das siehst du doch auch - oder?«
    »Und ob.«
    Es war alles da, aber zweidimensional. Sie konnten es nicht anfassen. Sie konnten nicht helfen, denn als Bill versuchte nach dem Gejagten zu fassen, griff er ins Leere. Es war nicht mal ein Hauch zu spüren.
    Aber sie reagierten trotzdem normal. Jane duckte sich, als ein Pfeil direkt auf sie zuraste. Er hätte eigentlich den kleinen Mann erwischen sollen, war aber an seinem Kopf vorbeigezischt und hätte Jane unweigerlich getroffen, aber er ging durch sie hindurch. Sie spürte nicht mal einen Luftzug, und beiden zugleich wurde klar, dass sie von der Meute und auch den Kämpfenden nicht gesehen wurden, es aber umgekehrt schon der Fall war.
    Der Gejagte konnte nicht mehr. Er

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