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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon viel Fantasie gehabt?«
    Er runzelte die Stirn. »Das kann ich nicht sagen. Er war kein Spinner oder Träumer. Er wünschte sich auch nicht in ein Internat für Zauberer, obwohl ihm sein Großvater schon immer Geschichten erzählt hat. Aber was dabei der Wahrheit entsprach und was er sich aus den Fingern saugte, das kann ich Ihnen nicht sagen. Bei so etwas muss ich passen. Ich bin beruflich zu sehr eingespannt. Im Moment allerdings habe ich mir ein paar Tage frei genommen, und meine Frau ist ebenfalls zu Hause. Sie können also, wenn es nötig ist, immer wieder auf uns zurückgreifen, Mr. Sinclair.«
    »Danke«, sagte ich, um sofort danach eine Frage zu stellen.
    »Was halten Sie persönlich eigentlich davon, dass ich mich bei Ihnen einquartiere?«
    »Meine Idee ist das nicht gewesen.«
    »Schade.«
    »Aber ich habe zugestimmt und bin solidarisch. Ich habe auch Ihren Kollegen gegenüber nichts erwähnt. Außerdem kenne ich Sir James durch meinen alten Herrn. Ich bin zwar kein Fan von ihm, aber ich stehe ihm auch nicht negativ gegenüber.« Er lachte. »Außerdem soll man es sich mit Scotland Yard nicht verscherzen.«
    »Richtig.«
    Er schaute an mir vorbei auf den Rover. »Sie wollen also zum Zweithaus fahren?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Man kann es von hier nicht sehen. Unser Wohnhaus verdeckt es leider. Es ist etwas kleiner, aber immer noch groß genug für zwei Personen, die darin leben wollen, das kann ich Ihnen schriftlich geben. Sie finden dort alles, was Sie brauchen. Sie können sich duschen, sie werden in einem großen Zimmer leben, aber Sie müssen sich mit Dominic Trenton verstehen, der geblieben ist, trotz der schrecklichen Tat.«
    »Kennen Sie sich gut?«
    »Ja, das kann man sagen.«
    »Woher?«
    »Sie wollen aber auch alles wissen.«
    »Das haben Polizisten nun mal so an sich.«
    »Also gut, Mr. Sinclair. Wir kennen uns von der Schule her. Wir sind gemeinsam eingeschult worden und haben uns auf der Uni auch nicht aus den Augen verloren, denn beide studierten wir in Eton und sind so immer in Verbindung geblieben. Man kann sagen, dass wir Freunde sind.«
    »Aber Ihr Beruf hat nichts mit dem des Mr. Trenton zu tun oder?«
    »O nein. Ich eigne mich nicht zum Schriftsteller. Ich bin mehr der Kaufmann, der Realist.«
    »Wobei die Bücher, die Dominic Trenton schreibt, ja keine Fantasiegebilde sind.«
    »Stimmt. Haben Sie schon mal ein Buch von ihm gelesen?«
    »Leider nicht.«
    »Sie sollten es nachholen, Mr. Sinclair.«
    »Werde ich wohl machen. Zunächst bin ich gespannt darauf, meinen Mitbewohner kennen zu lernen.«
    »Stimmt, stimmt!«, rief er. »Da stehen wir hier herum und reden und haben das Wichtigste vergessen.« Er wies auf meinen Rover. »Darf ich einsteigen?«
    »Sicher.«
    »Dann mal los…«
    ***
    Wir waren an dem normalen Wohnhaus vorbeigefahren, und ich hatte davon nicht viel gesehen. Es war nur klar, dass es sich um einen großen und meiner Ansicht nach auch düsteren Kasten handelte, an dessen Westfassade die Natur einen grünen Anstrich hinterlassen hatte. Den gleichen Schimmer entdeckte ich auf einigen Dachpfannen.
    Haus Nummer zwei war wesentlich kleiner. Ein nüchtern wirkender Bau mit einer Eingangstür und keinem Portal. Auch hier war das Rot der Backsteine im Laufe der Zeit etwas verblasst.
    »Früher war dieses Haus, bewohnt, nicht währ?«, sagte ich.
    »Ja, Mr. Sinclair. Da zählte unsere Familie noch wesentlich mehr Mitglieder. So haben wir sie aufteilen müssen.« Er räusperte sich, schaute sich dabei um und schüttelte den Kopf.
    »Leider sehe ich Trentons Wagen nicht. Pech gehabt.«
    »Sie meinen, er ist nicht da?«
    »Genau!«
    »Kann er sein Auto nicht an der Rückseite abgestellt haben?«
    »Das tut er nie.«
    »Dann wird er noch kommen und überrascht sein, mich dort als zweiten Besucher begrüßen zu können.«
    »Nein, nein, so überrascht ist er bestimmt nicht.«
    Ich hielt den Rover an. »Warum nicht?«
    »Er weiß ja, dass er Besuch bekommt. Das musste ich ihm schließlich sagen.«
    Ich drehte den Kopf nach links. »Haben Sie, ihm auch die ganze Wahrheit gesagt?«
    Asher lachte laut. »Natürlich nicht, Mr. Sinclair. Er weiß nur, dass Sie sich für die Familie Asher interessieren und die Bibliothek da eine wahre Fundgrube sein kann. Er selbst würde so etwas nie machen, das weiß ich, da ich es ihm schon angeboten habe. Derartige Themen sind ihm einfach zu langweilig.«
    »Er hält es lieber mit Serienmördern, wie?«
    »Sie sagen es, Mr. Sinclair.«
    Wir

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