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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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möchte, dass sein Mörder unter allen Umständen gefasst wird. Das bin ich ihm einfach schuldig. Ich denke, da sollte man wirklich alles tun.«
    »So sehe ich das auch, Sir.«
    »Wunderbar, dann können wir uns jetzt um die Einzelheiten kümmern, denke ich.«
    »Wie sehen die aus?«
    »Wir beide werden mit Donald Asher telefonieren und ihn einweihen. Ich denke, dass er Sie dann zum Haus bringen und auch mit Dominic Trenton bekannt machen wird.«
    »Wann?«
    »Wann können Sie?«
    »Ich brauche nur kurz zu packen.«
    »Dann tun Sie das.«
    Wir waren entlassen. Auf dem Flur blieb Suko stehen. »Na, wie gefällt dir dein neuer Job?«
    »Ich würde lieber hier in London bleiben, als irgendwelchen Aussagen nachzugehen.«
    »Dann glaubst du dem Jungen nicht?«
    »Sagen wir so. Es fällt mir verdammt schwer. Aber man kann ja nie wissen.«
    »Eben, du sagst es…«
    ***
    Auch am Nachmittag hatte sich der Tag vom Wetter her nicht verbessert. Er war nach wie vor in ein graues Licht eingepackt, und der Himmel schien schwermütig geworden zu sein.
    Ich war mit dem Rover in den Nordwesten gefahren und vor Watford abgebogen. Das Gelände fand ich vier Kilometer von der Ortschaft Weeling entfernt.
    Weit brauchte ich nicht zu fahren, um die Stelle zu erreichen, an der ich abbiegen musste. Der Wald begann ein Stück weiter.
    Ich aber rollte über einen schmalen Weg, der tief hinein in ein flaches Gelände schnitt, auf dem auch vereinzelt Bäume standen, ansonsten eine freie Sicht herrschte, bis hin zu einem großen Haus, das auf dem Gelände wie eine breite Mauer stand.
    Dort mussten die Ashers wohnen. Ich glaubte nicht, dass die Bibliothek dort untergebracht worden war.
    Ich fuhr etwas schneller - und trat schon Sekunden später auf die Bremse, weil ich Schüsse gehört hatte.
    Als der Wagen anhielt, klangen erneut Schüsse auf, und ich entdeckte in der Luft die runden Gegenstände, die von einem Katapult in die Höhe geschleudert worden waren.
    Tontauben!
    Jemand stand auf dem Grundstück und übte sich im Treffen dieser künstlichen Vögel.
    Das hielt mich nicht davon ab, langsamer zu fahren, denn ich wollte sehen, wer da schoss.
    Ein Mann musste mich gesehen haben. Die Schüsse hatten kaum aufgehört, als er von der linken Seite her kam. Er lief noch vor mir, würde aber meinen Weg kreuzen.
    Ich fuhr weiter, bis ich neben einer alten Eiche den Rover zum Stehen brachte und ausstieg.
    Der Mann trug Stiefel, eine grüne Jacke aus wetterfestem Stoff und auf dem Kopf ebenfalls eine flache Kappe, die ein rot und schwarz kariertes Muster zeigte. Seine Flinte hatte er unter den Arm geklemmt. Die Mündung wies nach unten.
    »Sie müssen John Sinclair sein«, sagte er.
    »Stimmt.«
    »Ich bin Donald Asher.« Er reichte mir die Hand, und ich erlebte seinen festen Druck.
    Ich sprach ihm mein Beileid aus und fragte ihn dann nach seinem Sohn Robby.
    »Es geht ihm noch nicht gut. Man sollte ihn nicht mit Fragen quälen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor. Es war nur das Interesse nach seinem allgemeinen Befinden.«
    »Er lebt jetzt wieder bei uns. Meine Frau kümmert sich um ihn. Zwei Mal am Tag kommt auch ein Arzt. Seine Diagnose lässt uns hoffen. Robby ist auch seelisch recht robust. Er wird das Schreckliche bald überwunden haben.«
    »Nur läuft der Mörder noch frei herum«, sagte ich.
    Asher nickte. »Genau das ist unser Problem. Aber vielleicht lösen Sie es ja.«
    Er wirkte auf mich nicht wie ein trauernder Sohn, der seinen Vater verloren hatte. Ich wollte auch nicht voreingenommen sein und hielt auch dem Blick seiner hellblauen Augen stand.
    Sie passten irgendwie auch zu der hellen Haut. Sein Oberlippenbart besaß einen rötlichen Schimmer, und das Haar, von dem nur wenig zu sehen war, schimmerte im gleichen Farbton.
    »Kennen Sie eigentlich die Aussage Ihres Sohnes, was die Beschreibung des Täters angeht?«
    »Ja.«
    Seine Antwort hatte nicht geklungen, als würde er viel davon halten. Ich fragte nach. »Was halten Sie davon?«
    Er versteifte sich. »Nichts halte ich davon«, erklärte er, »gar nichts. Das ist seiner Fantasie entsprungen, seiner Einbildung. Nein, Mr. Sinclair, der Junge hat sich in seiner Panik irgend etwas vorgestellt, was den Tatsachen nicht entsprechen kann.«
    Der Mann drückte seinen Kopf zurück und lachte. »Ein fliegender Mensch oder wie auch immer. Ein Monster mit Flügeln. Nein, da können Sie sagen, was Sie wollen. Da streike ich einfach.«
    So negativ wollte ich mich nicht äußern. »Hat Ihr Sohn immer

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