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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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möchte aber trotzdem nicht mit ihnen tauschen. Sie leben hier ja wie Gefangene. Wohin mit dem vielen Geld, das sie verdienen? Sie können es hier nicht mal ausgeben.«
    Die Männer gingen an ihnen vorbei, ohne sie zu bemerken. Sobald sie nicht mehr zu sehen waren, flüsterte Baxter: »Weiter.«
    Sie machten einige rasche Schritte, dann mußten sie sich auf den Boden werfen, um von dem heranstreichenden Lichtkegel nicht erfaßt zu werden.
    Zwei Minuten später öffnete Baxter eine Tür. Die Freunde gelangten in ein vollklimatisiertes Büro, in dem nur die Notbeleuchtung brannte. Die Wände bestanden aus Glas. Das bedeutete, wenn jemand draußen vorbeiging, mußten sich Baxter und Spound verstecken, sonst wurden sie entdeckt.
    Baxter schlich zum Tresor und klopfte grinsend mit der flachen Hand darauf. »Das ist er. Klein, aber oho. Er hat’s ganz schön in sich, das werde ich dir beweisen, wenn wir zu Hause sind. Faß mit an, Richard.«
    Sie kippten den Safe - und lösten damit einen Alarm aus.
    »Ach du Scheiße«, stieß Baxter erschrocken hervor, während die Sirene heulte.
    »Ist ganz einfach, den Safe abzuholen, wie? Du verdammter Idiot!« fauchte Spound.
    »Ich konnte nicht wissen…«
    »Wieso habe ich mich darauf eingelassen? Ich hätte wissen müssen, daß das nicht so einfach geht. Mein gesunder Menschenverstand hätte es mir sagen müssen.«
    »Halt’s Maul, Richard. Wir müssen verschwinden.«
    Sie ließen alles stehen und liegen und hasteten davon. Als sie ins Freie kamen, wurden sie von Scheinwerfern angestrahlt.
    »Da sind sie!« schrie jemand.
    »Wir trennen uns!« zischte Baxter, »Viel Glück!« Dann war er weg.
    »Halt! Bleiben Sie stehen!« schrien die Wachen.
    Spound versuchte sein Glück in der entgegengesetzten Richtung. Schüsse fielen, und Spound hörte, wie die Kugeln knapp neben ihm gegen das Wellblech trommelten.
    Er zog den Kopf ein und hetzte geduckt weiter. Ein Mann stellte sich ihm in den Weg, unbewaffnet. Spound katapultierte sich ihm entgegen, schlug ihn mit einem kräftigen Faustschlag zu Boden und hastete weiter.
    Sein Herz hämmerte wie verrückt gegen die Rippen, er keuchte schwer, und der Schweiß rann ihm schon nach wenigen Sekunden in die Augen. Das Licht der Scheinwerfer zuckte aufgeregt durch die Dunkelheit auf der Suche nach den beiden Eindringlingen.
    »Halt! Stehenbleiben!« wurde wieder gebrüllt.
    Erneut fielen Schüsse, doch diesmal bestand keine Gefahr für Spound. Aber würde er es bis zum Meer hinunter schaffen?
    Wenn sie die Wölfe auf mich hetzen, bin ich verloren! durchzuckte es ihn.
    Er holte sofort das Springmesser aus der Tasche und ließ die lange Klinge aus dem Griff schnellen. Beinahe hätte ihn ein Lichtkegel erfaßt. Er hechtete hinter einen Stein und zog die Beine blitzschnell an seinen Körper.
    Das Licht wischte grell über den Boden und schnitt neben Spound eine weiße Welt aus der Nacht.
    Ob Bob schon weiter ist als ich? fragte sich Spound. Atemlos kämpfte er sich hoch und setzte die Flucht fort. Er schwor sich, nie wieder etwas Unrechtes zu tun, wenn er mit heiler Haut davonkam. Das war nicht einmal dieses Traummädchen in London wert Spound erreichte den Zaun und rannte ihn entlang.
    Der Boden war steinig. Spounds Eile konnte für ihn gefährlich werden, denn er sah kaum, wohin er seinen Fuß setzte. Das Rauschen des nahen Meeres gab ihm Hoffnung.
    Die Wachen richteten ihr Augenmerk woandershin. Das war die Chance, die er brauchte.
    Eine Schreckensvision durchzuckte ihn: Die Scheinwerfer erfaßten ihn, die Wachen schossen, er brach schwerverletzt zusammen, und dann fielen die Wölfe über ihn her!
    Schrecklicher hätte es nicht kommen können.
    Die Vision trieb ihn zu noch größerer Eile an. Prompt stolperte er. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren. Er ruderte mit den Armen, machte zwei weitere unsichere Schritte, setzte den Fuß auf einen wackeligen Stein und kippte um.
    Ein glühender Schmerz durchraste seinen Knöchel, Er schrie auf, konnte es nicht verhindern. Zu heftig war der Schmerz, zu jäh hatte er ihn überfallen.
    Er stürzte und kugelte den Hang hinunter. Die Felsen boxten wie Steinfäuste gegen seinen Körper, und als er sich wieder erhob, mußte er erkennen, daß er das rechte Bein nicht mehr belasten konnte.
    Der Knöchel war anscheinend schwer verstaucht oder gebrochen. Spound hatte höllische Schmerzen.
    Es war nicht mehr weit bis zum Loch im Zaun, aber wie sollte er das jetzt noch schaffen?
    Er hörte hinter sich das

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