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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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entwaffnen.
    Blitzschnell griff er zu.
    Das Nesselgift ließ den Gegner aufstöhnen. Seine Finger öffneten sich, der Revolver rutschte ihm aus den Fingern. Boram ließ die Waffe nicht zu Boden fallen.
    Er fing sie auf und setzte sie dem OdS-Mann an den Kopf. Der Mann wurde blaß. Seine Augen nahmen einen starren Ausdruck an. »Nicht… schießen!« stöhnte er.
    Boram zog ihm Tony Ballards Brieftasche aus der Gesäßtasche. Der Mann, der sich Borams Existenz nicht erklären konnte, wagte sich nicht zu rühren.
    »Vorwärts!« kommandierte der weiße Vampir. »In den Keller.«
    Der Mann setzte sich gehorsam in Bewegung. Boram bedrohte ihn weiter mit der Waffe. Er hätte ihn sich auch anders gefügig machen können. Mit hölzernen Schritten stieg der OdS-Mann die Stufen hinunter.
    Sie langten unten an.
    »Wo habt ihr Tony Ballard eingeschlossen?« wollte Boram wissen.
    Der Mann wies auf eine der Türen.
    »Aufschließen!«
    Der OdS-Mann gehorchte.
    ***
    Als ich den Schlüssel ins Schloß gleiten hörte, wußte ich, daß mich der Nessel-Vampir rausholte. Es war gut, einen Freund wie ihn zu haben, und ich hatte gut daran getan, ihn heute mitzunehmen.
    Die Tür öffnete sich, und ich sah einen fremden Kerl. Dahinter stand Boram, meinen Colt Diamondback in der Hand. Ich krallte meine Finger in das Hemd des Mannes und riß ihn in meine »Zelle«. Gleichzeitig drehte ich mich mit ihm und stieß ihn gegen die Wand.
    »Hast du mir den Scheitel gezogen, Freundchen?« fauchte ich aggressiv.
    »Nein.«
    »Sicherheitshalber war’s der andere, nicht wahr? Damit du nicht befürchten mußt, daß ich Gleiches mit Gleichem vergelte,«
    »Ich habe nichts getan. Ich habe nur geholfen, Sie hierher zu bringen.«
    »Ich mag Unschuldslämmer.«
    Er schaute mich so an, als wäre er wirklich eines, aber wenn einer für die Organisation des Schreckens arbeitete, hatte er eine Seele schwarz wie Ruß.
    Ich ließ mich von der Unschuldsmiene des Mannes nicht täuschen, sondern packte ihn weiterhin hart an. »Du hast eine Menge gutzumachen, weißt du das?«
    »Ich bin doch nur ein kleines Licht, Mister. Was wollen Sie von mir?«
    »Informationen.«
    »Aber ich weiß doch nichts.«
    »Wem gehört diese Bar?« fragte ich. Er nannte den Namen des Besitzers. Ich hatte ihn noch nie gehört.
    »Läßt sich Kull hier hin und wieder blicken?« fragte ich schneidend.
    »Wer?«
    »Kull! Professor Mortimer Kull! Wenn du jetzt behauptest, du wüßtest nicht, wer das ist, überlasse ich dich meinem Freund. Du weißt inzwischen, daß das verdammt schmerzhaft ist.«
    »Ich… ich weiß schon, wer Kull ist, aber er war noch nie hier.«
    »Ist das auch die Wahrheit?«
    »Ich schwöre Ihnen bei was Sie wollen, daß ich nicht lüge; nicht in dieser Situation.«
    »Burstyn und sein Komplize haben Bumpy Douglas gekillt. Sie wollten auch den Privatdetektiv Spencer Cook umlegen.«
    »Cook? Kenne ich nicht.«
    »Aber wer Bumpy Douglas war, weißt du«, sagte ich.
    »Er kam ab und zu zu uns in die Bar. Manchmal ließ er sich von einem Mädchen abschleppen, wenn er gut bei Kasse war, aber das war er selten.«
    »Er hörte von einer Lieferung«, sagte ich. Der Mann sollte sehen, daß ich bereits einiges wußte, aber ich ließ ihn darüber im unklaren, wieviel ich wußte.
    Er wollte sich wieder dahinter verkriechen, daß er nur ein armes Würstchen wäre, ein Mitläufer ohne Bedeutung, jederzeit austauschbar. »Ich mach’ ein bißchen Geld bei diesen Leuten, Mr. Ballard. Ich meine, sie lassen mich eine Kleinigkeit verdienen, aber ich bin bloß eine Randfigur, die nichts zu melden hat und der man kaum etwas anvertraut.«
    »Wenn der Befehl von oben gekommen wäre, Tony Ballard umzulegen, hätte diese Randfigur meinen Colt genommen und ihn auf mich abgefeuert, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Meine Güte, das trauen Sie mir zu? Ich bin kein Killer, Mr. Ballard.«
    »Du hast Angst vor Kull. Ihr habt alle Angst vor dem Professor. Du weißt, was es heißt, einen Befehl zu verweigern«, zischte ich. »Und nun laß uns mal über die Lieferung plaudern, die um Mitternacht eintrifft. Wer wird sie in Empfang nehmen?«
    »Das… das darf ich nicht sagen!« stammelte der OdS-Mann.
    Damit gab er zu, daß er es wußte. »Junge, mach mich nicht böse!« warnte ich ihn. »Denn das kann sehr unangenehm für dich werden!«
    »Sie müssen das verstehen«, sagte der eingeschüchterte Mann verzweifelt. »Wenn ich rede, bin ich erledigt.«
    »Das bist du sowieso schon. Ich werde nämlich

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