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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte der erste.
    »Er wird in Kürze hiersein«, antwortete der zweite.
    »Läuft alles nach Plan?«
    »Wir haben Funkverbindung mit dem Boot. Es kommt zur angegebenen Zeit.«
    Cook hörte das dumpfe Brummen von starken Zwillingsmotoren. Das mußte das Boot sein, von dem der Mann soeben gesprochen hatte.
    »Frank, mach das Tor auf!« kam es aus dem Lagerhaus.
    Wieder rollte ein Schiebetor auf. Diesmal eines, das dem Wasser zugewandt war. Es gab Durchzug. Zeitungsfetzen flogen aus dem Lagerhaus und auf Cook zu.
    Cook sah die Positionslichter des Bootes. Es drehte jetzt bei, und einer der OdS-Leute schwenkte einen Galgenarm aus, an dem ein Flaschenzug baumelte.
    Ketten rasselten, ein dicker Eisenhaken wurde hinuntergelassen. »Dann mal hoch damit«, sagte einer der Männer im Lagerhaus. »Aber vorsichtig. Ihr dürft nichts beschädigen.«
    »Mann, hat es nicht geheißen, die Dinger wären unverwüstlich?«
    »Wir passen darauf auf, so gut wir können. Was später mit ihnen geschieht, geht uns nichts mehr an.«
    Wieder rasselten die Ketten des Flaschenzugs. Cook machte den Hals lang, um zu sehen, was da hochgehievt wurde.
    Etwas Längliches, Schwarzes war es.
    Eine Kiste.
    Ein Sarg!
    ***
    Cook schluckte trocken. Bestand die Lieferung aus… einer Leiche? Man schwenkte den Galgenarm und ließ den Sarg behutsam runter.
    »Okay!« hörte Cook. »Die nächste Kiste!«
    Noch ein Sarg! durchzuckte es den Privatdetektiv. Noch eine Leiche? Wozu brauchte Mortimer Kull die Toten?
    Verflixt, wenn doch nur Tony Ballard…
    schon hiergewesen wäre. Die OdS-Leute würden die Särge höchstwahrscheinlich in den Kastenwagen schieben und damit losfahren.
    Egal, wohin sie fuhren, sie würden einen Schatten haben: Spencer Cook. Aber lieber wäre ihm gewesen, wenn er nicht allein gewesen wäre.
    Man kann sich die Arbeitsbedingungen nicht immer aussuchen, tröstete sich Cook.
    Die OdS-Gangster holten den nächsten Sarg ins Lagerhaus. Die Lieferung bestand aus insgesamt drei Särgen. Als sie nebeneinander im Lagerhaus standen, legte das Boot ab und entfernte sich.
    Dafür näherte sich eine große schwarze Limousine mit getönten Scheiben dem Gebäude.
    »Da kommt der Professor!« sagte jemand im Lagerhaus.
    Die Limousine blieb davor stehen, und zwei vierschrötige Kerle stiegen aus. Mißtrauisch blickten sie sich um, die Hand in der rechten Jackettasche, bereit, sofort die Waffe zu ziehen, falls Gefahr drohte.
    Einer der beiden nickte in den Wagen. Dann erst stieg Mortimer Kull aus, ein schlanker, hochgewachsener Mann mit breiten Schultern und markanten Zügen, sehr elegant Er vereinigte vieles in seiner Person: das wissenschaftliche Genie, Raffgier, Herrschsucht, Grausamkeit und dämonische Fähigkeiten.
    Doch all das sah man ihm nicht an. Er wirkte wie die Seriosität in Person. Man hätte ihn für den Top-Manager eines multinationalen Konzerns halten können.
    Professor Mortimer Kulî… Er war böse, grausam, hinterhältig, und er verhalf allem Schlechten zur absoluten Perfektion. Ein Menschenleben hatte ihm schon früher nichts bedeutet, und seit er zum Dämon geworden war, kannte er keinen Skrupel mehr.
    Er war eine Zeitlang mit Atax, der Seele des Teufels, verbündet gewesen, aber es hatte ihm nicht gefallen, von diesem Befehle entgegennehmen zu müssen.
    Kull war gewöhnt, sein eigener Herr zu sein. Er konnte sich nicht unterordnen, deshalb hatte er sich von Atax getrennt.
    Er betrat das Lagerhaus - ein Mann, den alle fürchteten, vor dem alle buckelten, um dessen Wohlwollen sie sich bemühten.
    »Die Särge sind soeben eingetroffen, Professor«, beeilte sich einer der Männer zu sagen.
    »Ging alles glatt?« wollte Mortimer Kull wissen.
    »Die Sache lief wie geschmiert.«
    »Gut. Öffnet die Särge!« verlangte Kull.
    Drei Männer führten seinen Befehl unverzüglich aus, jeder an einem Sarg. Cook hätte auch gern einen Blick in die Totenkisten geworfen. Als man die Deckel hochklappte, wagte sich der Detektiv noch weiter vor. Er konnte aber trotzdem nichts sehen.
    Mortimer Kull ging von einem Sarg zum anderen. »Großartig«, sagte er dann zufrieden. »Ihr könnt die Särge wieder schließen.«
    Seine Männer klappten die Deckel zu.
    Und plötzlich hörte Cook hinter sich das Schnappen eines MPi-Schlosses.
    ***
    Cooks Herz übersprang einen Schlag. Er fuhr herum und wollte zur Pistole greifen, doch seine Hand blieb auf halbem Wege in der Luft hängen, als er sah, daß der Lauf der Maschinenpistole auf seine Brust gerichtet

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