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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meine Kanone wütend ins Leder.
    Boram kam auf mich zu. »Beinahe wäre es mir gelungen, ebenfalls in den Wagen zu springen, Herr«, sagte er. »Tut mir leid, daß es nicht geklappt hat.«
    »Das Glück war diesmal auf ihrer Seite«, erwiderte ich. »Vielleicht haben beim nächstenmal wir die besseren Chancen.«
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr und erschrak. »So spät schon. Wir müssen zum Hafen. Ich bezweifle, ob wir das noch rechtzeitig schaffen.«
    »Dann ist Cook allein.«
    »Du sagst es, und das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    Wir liefen zum Rover zurück, und ich fuhr sofort los, wählte den kürzesten Weg. Während wir zum Hafen unterwegs waren, setzte ich mich mit Tucker Peckinpah über das Autotelefon in Verbindung, Zunächst bedankte ich mich dafür, daß er für mich die Wogen geglättet hatte, als mir dieser Inspektor Schwierigkeiten machen wollte.
    »Keine Ursache, Tony«, sagte Peckinpah. »Dafür bin ich doch da. Ihr Job ist ohnedies schon hart genug. Wenn ich Ihnen ein paar Steine aus dem Weg räumen kann, tu ich’s mit Vergnügen.«
    Er fragte, ob er noch etwas für mich tun könne.
    »Sorgen Sie dafür, daß man Gene Burstyn wegen Mordes an Bumpy Douglas einbuchtet«, sagte ich. »Und wegen Mordversuchs an Spencer Cook.«
    Ich lieferte die Einzelheiten, soweit sie mir bekannt waren, und berichtete dem Industriellen, was sich sonst noch ereignet hatte. Daran knüpfte ich die Bitte, die OdS-Bar ausheben zu lassen.
    »Geht klar, Tony«, sagte Peckinpah. »Sonst noch Wünsche?«
    »Das wäre im Moment alles«, antwortete ich. »Zu Flügeln können Sie mir nicht verhelfen.«
    »Wozu brauchen Sie Flügel?«
    »Um den Hafen schneller zu erreichen.«
    ***
    Spencer Cook saß in seinem Wagen. Das Fahrzeug stand neben einem schäbigen Gebäude in tiefster Dunkelheit und war nicht zu sehen. Cook öffnete das Handschuhfach und entnahm diesem ein Nachtglas.
    Um ihn herum herrschte eine bleierne Stille. Die einsame Gegend schien ausgestorben zu sein, aber Cook wußte, daß er diesem Frieden nicht trauen durfte. Man kann sie nicht sehen, dachte er, aber sie sind bestimmt schon da, Cook blickte sich suchend um. Zwischen den Gebäuden, von denen manche bis an die Wasserfront reichten, lasteten schwarze, fast undurchdringliche Schatten.
    Der Ort war gut gewählt. Normalerweise hätte es keine unwillkommenen Zuschauer gegeben.
    Trotz des Nachtglases entdeckte Cook niemanden. Man hätte meinen können, er wäre nicht an der richtigen Stelle. Sein Blick streifte die Uhr am Armaturenbrett.
    Fünf Minuten vor zwölf, und Tony Ballard war noch nicht eingetroffen. War er unpünktlich? So schätzte ihn Cook nicht ein. Wenn Ballard zu spät kam, hatte das bestimmt einen triftigen Grund.
    Cook tastete nach dem Türöffner und stieg aus. Ein kalter Wind strich ihm über den Nacken und ließ ihn frösteln. Er stützte die Ellenbogen auf das Wagendach und schaute wieder durch das Nachtglas. Er drehte an den Okularen, und plötzlich bemerkte er einen Mann, der eine Maschinenpistole geschultert hatte und an einem Rollbalken lehnte.
    Ein zweiter Bewaffneter erschien. Die beiden wechselten einige Worte, dann verschwanden sie aus Cooks Blickfeld.
    Endlich ein Beweis, daß ich hier richtig bin, dachte Cook. Er warf das Nachtglas in den Wagen und drückte die Tür vorsichtig zu. Dann setzte er sich langsam in Bewegung.
    Es war schon fast Mitternacht. Wenn Tony Ballard verhindert war, blieb Cook nichts anderes übrig, als doch allein zu arbeiten.
    Er schlich an der Gebäudefront entlang, nützte geschickt jeden Schatten und verließ sich nicht nur auf seine Augen, sondern spitzte auch die Öhren, um rechtzeitig reagieren zu können, wenn er ein verdächtiges Geräusch vernahm.
    Lautlos näherte sich Cook der Stelle, wo die beiden Männer miteinander gesprochen hatten. Er drückte auf die Beleuchtung seiner Armbanduhr.
    Noch zwei Minuten.
    Ein Wagen kam, die Scheinwerfer abgeschaltet. Cook blickte sich hastig um und verschwand dann zwischen zwei Gebäuden, während der schwarze Kastenwagen näher rollte.
    Das Fahrzeug blieb in Cooks Nähe stehen. Ein Mann stieg auf der Beifahrerseite aus und öffnete ein großes Schiebetor. Der Kastenwagen setzte sich langsam wieder in Bewegung und rollte in das leere alte Lagerhaus. Das Tor blieb offen, und Cook vernahm Stimmen.
    Er löste sich von der Wand und schlich ein paar Meter vor, um zu hören, was gesprochen wurde. Vier Männer sah er im Lagerhaus.
    »Ist der Professor noch nicht da?«

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