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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aufgestöbert hatten.
    Mortimer Kull starrte Spencer Cook durchdringend an. »Gehört sie zu dir?«
    »Nein«, antwortete der Privatdetektiv wahrheitsgemäß.
    Auch Loretta Falk blieb bei der Wahrheit und sagte dem Professor, wer sie war und welchen Beruf sie ausübte. Nur eine Behauptung stimmte nicht ganz: daß man sie auf Kull angesetzt hatte.
    »Sie sind eine geheimnisvolle Persönlichkeit«, sagte Loretta.
    »Und damit das nicht so bleibt, spionieren Sie hinter mir her«, sagte Kull gereizt. Er nahm ihr den Fotoapparat weg und öffnete ihn. Er riß den Film heraus und steckte ihn ein. Die Kamera warf er weit hinter sich. »Die brauchen Sie nicht mehr«, knurrte er.
    »Wie darf ich das verstehen?« fragte Loretta. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß meine Redaktion weiß, wo ich bin.«
    »Man hätte dir eine so gefährliche Aufgabe nicht allein übertragen sollen«, sagte Mortimer Kull höhnisch. »Diesen Fehler wird man schon sehr bald bedauern. Es freut mich, daß ihr meiner Arbeit so viel Interesse entgegenbringt. Ich könnte mir vorstellen, daß euer Wissensdurst noch nicht ganz gestillt ist, deshalb werde ich euch mitnehmen. Ihr sollt alles erfahren, wenn ihr euch schon so große Mühe gegeben habt.« Kull befahl seinen Männern, die Särge in den Kastenwagen zu schieben. Sobald dies geschehen war, mußten Spencer Cook und Loretta Falk sich auf die Särge setzen.
    »Es gibt bequemere Arten zu reisen«, sagte Kull lächelnd. »Aber die Fahrt dauert nicht allzulange, dann sehen wir uns wieder.«
    Der Professor trat zurück, und die Türen wurden geschlossen.
    Augenblicke später fuhr der Kastenwagen mit einem sanften Ruck an.
    ***
    »Ich habe ja schon vieles hinter mir«, sagte Loretta Falk, »aber so schaurig bin ich noch nie gereist.«
    Sie wußte inzwischen, wer Cook war und was er in der jüngsten Vergangenheit erlebt hatte. Sie tauschten ihr Wissen über Mortimer Kull aus. Daß der Wissenschaftler ein Dämon war, wollte Loretta Falk nicht glauben.
    »Er wird es Ihnen bald beweisen«, sagte Cook. »Da bin ich ganz sicher.« Loretta schwieg eine Weile. »Er wird uns töten, nicht wahr?«
    Cook nickte. »Damit müssen wir rechnen.«
    »Ich hätte auf Sam Farrell hören sollen.«
    »Wer ist Sam Farrell?«
    »Mein Chefredakteur. Er war sicher, das würde schiefgehen. Ich habe ihn überredet, mir seinen Segen zu geben. Ich wäre dieses eine Mal besser nicht so hartnäckig gewesen. Meine Neugier machte mich zur guten Journalistin. Und nun bricht mir diese Neugier das Genick. Kull bringt uns in sein Camp, das wir nicht lebend verlassen werden. Zuerst wird er uns stolz präsentieren, woran er und seine Leute arbeiten, und wenn wir alles erfahren haben, wird er dafür sorgen, daß wir ihm mit diesem Wissen nicht schaden können. Haben Sie Angst vor dem Tod, Spencer?«
    »Ich glaube, jeder Mensch fürchtet sich vor dem Ende, der eine mehr, der andere weniger«, sagte Cook. »Und dann gibt es die, die um keinen Preis zugeben würden, daß sie Angst haben.«
    »Sind Sie verheiratet?« fragte Loretta.
    »Nein. Ich sagte mir immer, wer so gefährlich lebt, sollte besser keine Familie gründen.«
    »Ich war mal verheiratet… zwei Jahre. Die Ehe wurde geschieden.«
    »Wer hatte schuld?« fragte Cook. »Ich.«
    »Sie sind sehr ehrlich, Loretta.«
    »Ich halte nichts vom Lügen. Ich habe meine Ehe meiner Karriere geopfert. Ich wollte ganz nach oben. Mein Mann war dagegen. Er war für mich ein Klotz am Bein, deshalb habe ich ihn gebeten, mich freizugeben.«
    Wieder schwiegen sie eine Weile und hingen ihren Gedanken nach, während der Kastenwagen London längst hinter sich gelassen hatte. Sie saßen auf den Särgen, und keinem war bis jetzt in den Sinn gekommen, einen Blick hineinzuwerfen.
    Die Idee kam ihnen gleichzeitig.
    Sie standen auf und öffneten den Deckel des ersten Sargs.
    Wie nicht anders zu erwarten, hatten sie eine Leiche vor sich.
    Cook zog die Luft scharf ein, denn er kannte den Toten. »Wissen Sie, wer das ist?«
    »Selbstverständlich«, sagte Loretta Falk. »Vor uns liegt Charles Le Brock, Chef des größten privaten britischen Flugzeugkonzerns.«
    »Anscheinend wollte er nicht nach Kulls Pfeife tanzen, deshalb ließ er ihn verschwinden. Ich bin gespannt, wer in Sarg Nummer zwei liegt.«
    Sie schlo Sarg Nummer eins und öffneten den nächsten Deckel.
    »Harry Slobotham«, sagte Loretta sofort.
    »Der größte britische Waffenfabrikant«, ergänzte Cook.
    »Jetzt ka mich nichts mehr überraschen«,

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