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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dafür sorgen, daß du ins Gefängnis kommst.«
    »Das ist immer noch besser, als von der Organisation als Verräter gejagt zu werden.«
    »Na schön. Wenn du es nicht anders willst.« Ich trat zurück. »Boram!«
    »Ja, Herr?«
    »Bring ihn zum Reden!«
    Der Nessel-Vampir gab mir mein Eigentum. Ich ließ die Brieftasche verschwinden und wollte den Colt Diamondback in die Schulterhalfter schieben, während die Dampfgestalt an den OdS-Mann herantrat, als ich draußen eine Bewegung wahrnahm.
    Ich war sofort alarmiert.
    »Vorsicht!« schrie ich, und im nächsten Moment ging es rund.
    ***
    Spencer Cook zog seinen Hut tief in die Stirn. Es war Zeit, das Büro-Apartment zu verlassen. Er wollte noch eine Zigarette rauchen ud dann gehen, um rechtzeitig den Hafen zu erreichen.
    Rechtzeitig, das bedeutete für ihn, eine Viertelstunde vor Mitternacht dort zu sein. Er haßte es, zu spät zu kommen. Wenn er mal nicht pünktlich war, hatte das einen triftigen Grund.
    Er brannte sich ein Stäbchen an und rauchte mit tiefen Zügen. Er rauchte so bewußt wie selten, denn vielleicht war das für längere Zeit die letzte Zigarette.
    Hoffentlich ist es nicht überhaupt die allerletzte, ging es ihm durch den Sinn.
    Er war kein ängstlicher Typ, aber diesmal hatte er ein mulmiges Gefühl, denn mit Mortimer Kull und seiner Organisation des Schreckens war nicht gut Kirschen essen.
    Cook hoffte sehr stark auf Tony Ballards Hilfe. Sein Kollege war ein Mann von echtem Schrot und Korn. Er war froh, Tony Ballard für die Zusammenarbeit gewonnen zu haben.
    Ein letzter Zug noch, dann drückte er die Zigarette in den Aschenbecher.
    Bevor er aus dem Haus ging, überzeugte er sich davon, daß die Pistole voll geladen war, und er nahm zwei Reservemagazine mit. Er trat aus dem Büro-Apartment.
    Seltsam, er hatte irgendwie das unangenehme Gefühl, nie wieder nach Hause zu kommen. Er versuchte es loszuwerden, indem er unwillig den Kopf schüttelte und murmelte: »Rede dir keinen Unsinn ein. Denk positiv, Junge. Wer negativ denkt, wird zum Verlierer.«
    Er schloß die Tür ab, schob die Schlüssel in die Hosentasche und ging einer höchst ungewissen Zukunft entgegen.
    ***
    Ich sah zwei Männer mit großkalibrigen Waffen, die sofort loswummerten, und ich versuchte zwei Dinge gleichzeitig zu tun: den Mann, den Boram bearbeiten wollte, zu Boden zu reißen und zurückzuschießen.
    Der Nessel-Vampir brauchte sich nicht in Sicherheit zu bringen. Er fuhr herum und warf sich den Männern entgegen. Ihre Kugeln durchdrangen ihn und trafen den OdS-Mann, den wir zum Reden bringen wollten.
    Dann erst berührte ich ihn, und meine Finger spürten Blut!
    Der Mann sah mich entsetzt an. Nie werde ich seinen fassungslosen Blick vergessen. Er war tödlich getroffen, schien es nicht begreifen zu können.
    Er kippte mir entgegen, und ich sah auch Blut an der Wand. Ich erwiderte das Feuer, brauchte auf den weißen Vampir nicht Rücksicht zu nehmen, der sich zwischen mir und den OdS-Gangstern befand.
    Sie zogen sich schießend zurück. Ich fing den Getroffenen auf und ließ ihn zu Boden gleiten.
    »Ballard… ich… sterbe…« röchelte er.
    Mir war, als würde eine eiskalte Hand nach meinem Herz greifen. Der Mann hauchte mir seine Seele ins Gesicht. Ich spürte seinen letzten Atemzug, dann war er tot.
    Männer, die wie er der Organisation des Schreckens angehörten, hatten ihn zum Schweigen gebracht. Sie machten immer kurzen Prozeß. Deshalb wagte ja kaum mal einer zu reden.
    Nach getaner Arbeit zogen sich die OdS-Killer zurück, doch Boram und ich wollten sie nicht entkommen lassen. Der Nessel-Vampir hetzte vor mir durch den Keller.
    Ich folgte ihm, keuchte die Treppe hoch. Wieder wummerten die schweren Waffen unserer Gegner. Ich warf mich auf die Stufen. Die Kanten schlugen hart gegen meine Rippen, aber das war immer noch besser, als eine Killerkugel einzufangen.
    Boram konnten sie mit ihren Geschossen nicht aufhalten. Er stürmte die Treppe weiter hoch. Ich sprang auf und nahm die Verfolgung wieder auf, nahm immer gleich zwei Stufen auf einmal.
    Die Schritte der OdS-Killer hallten in einer Einfahrt, als ich in den Hof gelangte. Wie dicht ihnen Boram auf den Fersen war, konnte ich nicht sehen.
    Ein Tor wurde geöffnet und gegen die Wand geschmettert. Sekunden später heulte der Motor eines Wagens auf, und Autoreifen quietschten laut.
    Ich rannte durch die Einfahrt und sah den Wagen davonrasen. Den OdS-Leuten gelang die Flucht. Daran war nichts mehr zu ändern. Ich rammte

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