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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er befand sich auch im Camp, so viel hatten Loretta Falk und Spencer Cook mitbekommen.
    Eine Stahltür hob sich, und die drei schwarzen Särge wurden auf niedrigen fahrbaren Untersätzen hereingeschoben. Loretta warf dem Detektiv einen unangenehm berührten Blick zu.
    Sie hatte gehofft, die Toten nicht wiederzusehen, doch das schien ihr nun nicht erspart zu bleiben, Was mochte Mortimer Kull mit den Leichen Vorhaben?
    Seine Leute stellten die Särge auf den Boden, dazwischen waren fast zwei Meter Platz, Loretta schloß die Augen, als die Deckel abgenommen wurden.
    An und für sich war sie nicht zimperlich, aber Tote sah sie nicht so gern. Männer in weißen Kitteln erschienen, Cook hatte den Eindruck, sie würden die Leichen auf etwas vorbereiten.
    Einer von ihnen sprach dann in ein Funkgerät: »Wir sind soweit, Professor.«
    Fünf Minuten vergingen.
    Nichts passierte.
    Loretta hatte die Augen wieder geöffnet und versuchte sich nun an den Anblick der Leichen zu gewöhnen. Einfach war das nicht Die Journalistin hatte das Gefühl, Eiswasser würde durch ihre Adern fließen.
    Endlich erschien Mortimer Kull. Er ging von einem Toten zum anderen und nickte zufrieden. »Sie sehen hervorragend aus.«
    Hervorragend? dachte Loretta. Es sind Leichen !
    »Wo sind die Gürtel?« fragte Kull.
    Einer der Männer in weißen Kitteln wies auf drei Gürtel mit klobigen Schnallen. »Sie liegen bereit, Professor,«
    Wieder nickte Mortimer Kull. Er musterte die beiden Gefangenen. »Ich bin sicher, Sie haben während der Fahrt die Gelegenheit genutzt, in die Särge zu sehen.«
    »Warum haben Sie diese Männer umgebracht?« stieß Loretta leidenschaftlich hervor. »Wollen sie Ihren Befehlen nicht gehorchen?«
    »Umgebracht?« Kull lächelte wölfisch. »Ich habe niemanden umgebracht.«
    »Dann waren es eben Ihre Henker. Für mich ist das dasselbe. Es geschah in Ihrem Auftrag.«
    Cook warf ihr einen warnenden Blick zu, der sie zum Verstummen bringen sollte. Es war nicht klug, Kull zu reizen.
    Der Professor lächelte immer noch. »Sehe ich aus wie ein Mörder?«
    »Sie sind schlimmer. Sie sind ein Teufel!«
    »öh, vielen Dank für die Blumen«, höhnte Kull, »Es nützt Ihnen gar nichts, wenn Sie alle, die Ihnen nicht zu Gesicht stehen, umbringen. Irgendwann wird Ihnen einer das Handwerk legen. Dann werden Sie für all Ihre Missetaten bezahlen!«
    Durch Kulls Gesichtshaut schimmerten mit einemmal violette Äderchen. Sein Gesicht nahm einen dämonischen Ausdruck an, und plötzlich schrie Loretta grell auf.
    Ein unbeschreiblicher Schmerz hatte sie jäh überfallen. Es war gleich wieder vorbei, und die Äderchen waren nicht mehr zu sehen. Kull hatte der Journalistin zum erstenmal seine Macht demonstriert. Er konnte sie peinigen, ohne sie zu berühren.
    »Lassen Sie das!« schrie Cook und sprang auf.
    »Setz dich!« herrschte ihn Kull an, und als der Detektiv nicht sofort gehorchte, traf ihn ein harter magischer Schlag, der ihn auf den Stuhl warf.
    »Ihr werdet euch eines anderen Tons befleißigen!« sagte Kull aggressiv. »Denkt bei allem, was ihr sagt, daran, wen ihr vor euch habt. Ich bin nicht irgend jemand. Ich bin Professor Mortimer Kull!«
    Loretta begriff, daß es wahr sein mußte, was ihr Cook über diesen Mann erzählt hatte. Mortimer Kull schien tatsächlich ein Dämon zu sein. Erklären konnte sie sich das nicht, aber die Kostprobe, die sie soeben bekommen hatte, rückte so manches in ein anderes Licht.
    »Ich gewähre euch den Vorzug, ein großes Ereignis mitzuerleben«, sagte Mortimer Kull. »Also seht zu und haltet den Mund!«
    Er trat hinter die Särge und befahl den Männern in den weißen Kitteln, die Toten zu »wecken«.
    Man drückte Metallplatten an die Schläfen der Leichen und jagte einen Stromimpuls durch ihre Schädel.
    Harry Slobothams Beine zuckten, General Watsons Gesichtszüge bewegten sich, und Charles LeBrock war der erste, der die Augen öffnete und sich aufsetzte.
    Patrick Watson folgte seinem Beispiel einen Sekundenbruchteil später, und gleich darauf saß auch Slobotham.
    Cook fuhr sich mit der Hand über die Augen, als könne er nicht glauben, was er sah. Diese Männer waren tot gewesen. Jetzt lebten sie wieder.
    Kulls Wissenschaftler hatten sie aus dem Totenreich zurückgeholt. Wie war so etwas möglich?
    ***
    Manchmal hat man eine Pechsträhne, die einfach nicht abreißt. So erging es mir in dieser Nacht. Alle Ampeln schienen sich gegen mich verschworen zu haben. Sie standen auf Rot. Ich konnte sie nicht

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