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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geeignet.
    Zu Hause angekommen, nahm er sich einen dreistöckigen Whisky. Das Glas war im Nu leer. In letzter Zeit trank er zuviel. Er würde diesbezüglich ein bißchen auf die Bremse treten müssen.
    Das Telefon läutete, und Burstyn zuckte unwillkürlich zusammen. Das ärgerte ihn. Bisher hatte er Nerven wie Stahlseile gehabt. Widerwillig betrachtete er den Apparat. Er wollte jetzt mit niemandem reden.
    Aber es konnte jemand von der Organisation sein. Vor einem solchen Gespräch durfte er sich nicht drücken. Blitzschnell überlegte er, was er sagen sollte. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und griff nach dem Hörer. »Ja?«
    »Habt ihr euch um Douglas gekümmert?«
    »Der Knabe steckt seine Nase nirgendwo mehr rein. Er starb an akuter Bleivergiftung. Morgen wird es in der Zeitung stehen,«
    »Ich habe vor fünf Minuten schon mal angerufen.«
    »Bin eben erst nach Hause gekommen.«
    »Sehen wir uns um Mitternacht?«
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete Burstyn. »Kommt drauf an, welche Weisungen ich erhalte.«
    Er legte auf und zündete sich eine Zigarette an. Im nächsten Augenblick sah er etwas, das es nicht geben konnte, und die Zigarette fiel ihm aus dem Mund.
    Vor ihm stand eine Nebelgestalt!
    ***
    Burstyn traute seinen Augen nicht. Was war denn das für ein Wesen? Wo kam es her? Spielten ihm seine Sinne einen Streich? Ein Trugbild? Eine Halluzination?
    Boram regte sich nicht. Burstyn starrte ihn verdattert an. War es möglich, daß er einen Geist vor sich hatte? Den Geist eines Menschen, den er ermordet hatte?
    »Wer bist du?« fragte Burstyn heiser.
    Es war verrückt, so eine Frage zu stellen. In Wirklichkeit war niemand da. Wer hätte antworten sollen?
    »Mein Name ist Boram«, kam es hohl und rasselnd aus dem Nebel.
    Burstyn schauderte. Ihm, dem hartgesottenen Killer, lief es in diesem Moment eiskalt über den Rücken.
    »Was willst du von mir?«
    »Ich habe gesehen, wie ihr den Mann vom Balkon werfen wollet.«
    Das darf nicht wahr sein, dachte Burstyn völlig durcheinander. So übergeschnappt kann ich doch nicht sein. Meldet sich zum erstenmal auf diese Weise mein Gewissen?
    Oder war hinter diesem Spuk irgendein Trick? Vielleicht wollte die OdS seine Belastbarkeit testen. Okay, er wollte beweisen, daß man ihn mit solchen idiotischen Mätzchen nicht erschrecken konnte.
    »Ich lass’ mich von euch nicht ins Bockshorn jagen!« zischte Gene Burstyn.
    Seit er nicht mehr im Zirkus arbeitete, regelte er all seine Probleme mit der Waffe. Das wollte er auch diesmal tun.
    Boram hinderte ihn nicht daran, die Kanone zu ziehen. Burstyns Kugeln würden wirkunglos durch ihn hindurchgehen.
    Blitzschnell war der Killer - wie immer. Er richtete die Waffe auf den Nessel-Vampir und knurrte: »So, Freundchen, und nun lüfte mal das Geheimnis. Was wird hier gespielt?«
    Boram kam näher.
    »Stop!« kommandierte Burstyn scharf.
    Boram ging weiter, da machte der Killer Ernst, um zu beweisen, daß mit ihm nicht zu spaßen war. Er drückte ab, zielte auf Borams Bein. Die Kugel bohrte sich hinter dem weißen Vampir in die Wand, dicht neben einer Steckdose.
    »Weg mit der Waffe!« verlangte Boram.
    Burstyn drehte durch. Er war zum erstenmal kopflos, weil er sich diese verrückte Situation nicht erklären konnte. Er drückte wieder ab, diesmal mit der Absicht, sein Gegenüber nicht bloß zu verletzen, sondern zu töten.
    Das Projektil zerschlug eine kleine Tischlampe. Boram verdichtete seine Fäuste so sehr, daß er damit zupacken und zuschlagen konnte.
    Er griff nach der Waffe. Seine Finger umschlossen den Lauf, doch Burstyn ließ sich die Pistole nicht entreißen. Da traf Borams Faust sein Handgelenk, und er stieß einen entsetzten Schrei aus, denn er war zum erstenmal mit dem Nesselgift in Berührung gekommen, aus dem Boram bestand.
    Das Gift brannte nicht nur höllisch, es hatte auch die Eigenschaft, Energie zu entziehen.
    Burstyn ließ die Pistole los. »Du verdammter Bastard!« brüllte er, griff nach einem Stuhl, schwang ihn hoch und wollte ihn dem Nessel-Vampir auf den Kopf schmettern.
    Boram wich nicht aus. Er ließ es einfach geschehen. Der Stuhl schlug durch ihn hindurch und traf krachend den Boden. Erst jetzt versetzte Boram dem Killer einen Faustschlag.
    Der Treffer warf Burstyn gegen die Wand. Schwer benommen stieß sich Burstyn ab. Er katapultierte sich dem Nessel-Vampir entgegen. Das war das Verkehrteste, was er machen konnte, denn dadurch tauchte er völlig ein in den ätzenden Dampf, und nahezu

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