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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Baum geprallt.
    Bei diesem Zusammenstoß mußte der Fahrer einiges abbekommen haben.
Wahrscheinlich war er - da er nicht hinter dem Steuer saß, wie Larry sofort
erkannte - aus dem Wagen geschleudert worden.
    Im Schein seiner Taschenlampe suchte Larry zunächst die nähere
Umgebung ab. Er fand aber nichts.
    Dann tauchte Kunaritschew auf.
    Er ging ein wenig gebeugt, und man sah ihm an, daß er sich die
Glieder gehörig verstaucht hatte.
    »Da geht man gebeugt unter der Last der Jahre, die einem auf den
Buckel drücken«, konnte Kunaritschew sich die Bemerkung nicht verkneifen.
    Er war seinem Freund behilflich bei der Suche. Sie nahmen sich
einen größeren Radius vor, weil sie vermuteten, daß der Fahrer bei dem
Zusammenprall mit dem Alleebaum eventuell weiter herausgeflogen war.
    Doch sie fanden auch hier nichts.
    »Ich verstehe das nicht«, bemerkte X-RAY-3. Er machte sich am
Wagen zu schaffen und sah dort nach dem Rechten.
    »Hier war er ganz nahe gewesen. Was hast du denn gesehen,
Brüderchen?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, Towarischtsch - so genau kann ich das
gar nicht sagen. Es ging alles viel zu schnell. Mir kam es so vor, als ob kein
Mensch in dem Wagen saß ...«
    Geisterspuk?
    Es wäre nicht das erste Mal, daß sie mit einem solchen Phänomen zu
tun hätten.
    Eindeutig stand fest, daß irgendwer oder irgendwas versucht hatte,
einen Mordanschlag zu verüben.
    Aber wer oder was steckte dahinter? Weder Larry noch Iwan konnte
sich einen Reim darauf machen.
    »Im Wagen selbst war es stockfinster. Und doch wurde das Gefährt
verdammt sicher gesteuert, wie du selbst gesehen hast. Obwohl nicht mal die
Scheinwerfer brannten, hat sich der- oder dasjenige recht gut orientieren
können«, sagte X-RAY-7.
    Der Russe faßte sich an den Hinterkopf, wo sich langsam eine Beule
bildete. Er hatte das Pech gehabt, mit dem Kopf gegen einen der zahlreichen
Steine zu schlagen, die verstreut auf der Rasenparkfläche lagen.
    »Wenn wirklich jemand hinter dem Steuer gesessen hat, dann war er
so schwarz und formlos wie die Nacht selbst«, fügte Kunaritschew seinen
Ausführungen hinzu.
    »Dein geheimnisvoller Unsichtbarer soll sich aber das nächste Mal
gefälligst besser waschen«, murmelte XRAY-3. »Schau dir das an ...!«:
    Mit diesen Worten trat Brent zur Seite, und Kunaritschew sah, was
sein Freund meinte.
    Auf dem Sitz und am Lenkrad waren deutliche Schlammspuren und
-reste zu sehen, als ob jemand mit verschmutzten Händen das Steuerrad bedient
hätte ...
     
    ●
     
    Die »Rhönklause« lag einsam und verlassen zwischen den Hügeln im
Nebel.
    Auf den vor und neben dem Haus befindlichen Parkflächen standen
die Autos der Besucher, die sich dort noch aufhielten. Allzu viele waren es
nicht mehr. Um diese Zeit war nicht damit zu rechnen, daß sich noch
Spaziergänger draußen befanden. Und doch bewegte sich da etwas in der
Dunkelheit. Es kam von dem bewaldeten Hügel schräg hinter dem Gasthof her.
    Ein schwerer, massiger Körper teilte die Nebelschwaden. Die
Konturen einer menschengroßen Gestalt schälten sich aus den milchigen
Schleiern. Ein Körper, der aussah, als wäre er aus dicken, breiigen
Schlammbrocken zusammengesetzt, näherte sich gemächlich, aber unaufhaltsam den
abgestellten Fahrzeugen. Das unheimliche Geschöpf hatte ein bestimmtes Ziel:
den rostroten Ford-Kombi des Vertreters Horst Linkert.
    Schwerfällig schlurfte der Moorgeist über den steinigen Boden. Das
verwaschene, bernsteingelbe Licht der Gasthoflampe erreichte ihn kaum. Der
massige Schatten machte sich an dem Fahrzeug zu schaffen und versuchte die
verschlossenen Türen zu öffnen. Nichts zu machen.
    Doch die Hintertür zum Laderaum ließ sich von der breiigen Hand
mit den dicken Schlammfingern aufziehen.
    Der Laderaum des Kombi war nicht verschlossen!
    Linkert vergaß mit permanenter Regelmäßigkeit, diese Tür
abzuschließen. In der Eile tagsüber, wenn er zum Wagen ging, um einige Muster
zu holen, schloß er nie ab.
    Und abends dachte er dann auch prompt nicht daran.
    Schlechte Erfahrungen hatte der Wäschevertreter aus Frankfurt
bisher nicht gemacht. Nichts war ihm gestohlen worden, obwohl er sich recht
leichtsinnig verhielt.
    Mit dem, was jetzt geschah, hätte er in seinen schlimmsten Träumen
nicht gerechnet. Es wurde zu einem Alptraum .
    Das Moor-Ungeheuer gab raunende, blubbernde Geräusche von sich,
als ob in seinem unförmigen Körper bestimmte Lebensvorgänge abliefen. Dies
jedoch widersprach Vernunft, Logik und nüchterner

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