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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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man deutlich die Spuren.
    Die Steine am Straßenrand zeigten breite Schleifspuren, und die
Stelle, wo der Baum gestanden hatte, wies den Stumpf auf.
    »Es ist nicht zu fassen«, fuhr Brent fort. »Aber die Kerle haben
den Baumstamm unmittelbar über dem Boden, so knapp es ging, abgesägt. Hier sind
noch Spuren von Sägemehl, und die Schnittstelle des Stammes ist mit Laub und
Steinen abgedeckt. Bitte, meine Herren, das ist der Beweis .«
    Seine beiden Begleiter waren einen Augenblick still.
    »Beweis?« machte sich der eine dann bemerkbar. Er schüttelte den
Kopf. »Nein, Mister Brent. Das ist zwar seltsam, aber kein Beweis für das, was
wir von Ihnen erfahren haben.«
    »Und wie erklären Sie sich den frisch angesägten Baumstumpf?«
    »Das paßt zwar in Ihre Theorie, aber es kann doch alles ganz
anders sein. Da war irgendjemand hier, der den Baum abgesägt hat. Daran gibt’s
keinen Zweifel. Der Zeitpunkt selbst liegt noch nicht lange zurück. Vielleicht
drei, vier, fünf oder sechs Stunden . wer mag das jetzt noch zu sagen? Aber daß
der Baum von demjenigen abgesägt wurde, der hier kreuz und quer durch den Nebel
gekurvt ist - das glauben Sie doch wohl selbst nicht? Wahrscheinlich ist
Menschenjagd sein Hobby, und er hat dann immer eine Säge dabei - es muß
mindestens eine sein, die mit einem kleinen Motor versehen ist - und die er
dann einsetzt, wenn er mit seinem Fahrzeug irgendwo gegen einen Baum am
Straßenrand knallt. Das alles hört sich doch recht merkwürdig an. Finden Sie
nicht auch?«
    »Zugegeben! Die Geschichte scheint weit hergeholt. Doch manchmal
ist nichts phantastischer als die Wirklichkeit.«
    X-RAY-3 schüttelte den Kopf. Ganz begriff er die Sache selbst
nicht. »Der Wagen war stark eingedrückt, wie ich Ihnen bereits sagte. Aber der
Motor schien noch in Ordnung zu sein. Gehen wir davon aus, daß der Fahrer
imstande war, das Auto wieder in Bewegung zu setzen. Nein - in dieses Bild paßt
nicht die Tatsache, daß er auf die Idee kam, auch den Baumstamm verschwinden zu
lassen. Damit wollte er nur eines bezwecken: die Unfallstelle unkenntlich
machen, uns verwirren, daß wir uns eventuell in Ort und Stelle getäuscht hätten

    »Also hat er doch eine Säge dabei.
    Es ist wohl kaum anzunehmen, daß er den Baumstamm mit seinem
Taschenmesser bezwungen hat . «, sagte der dunkelhaarige Polizist, der der
jüngere von den beiden war.
    »Eben das ist es, was auch ich mir nicht erklären kann«, murmelte
Brent. »Das heißt, eine Erklärung gäbe es schon .«
    »Und was für eine?«
    »Irgendjemand hat ihm geholfen. Er hat jemand zu Hilfe geholt .
das muß er sofort eingeleitet haben, als er bemerkte, daß mein Freund und ich
den Ort verließen .«
    »Und wie soll er’s gemacht haben? Von wo soll er Hilfe geholt
haben?«
    Brent zuckte die Achseln. »Ich weiß, das Ganze hört sich verrückt
an. Und es gibt - scheinbar - keine Erklärung dafür, doch für alles gibt es
eine! Wenn die Dinge auch noch so verwickelt, noch so undurchsichtig
erscheinen. Welche Möglichkeiten er eventuell gehabt hätte, das zu klären, ist
nicht meine Sache, sondern die Ihre, meine Herren. Welche gibt es? Wo befindet
sich das nächste Haus? Das nächste Dorf?«

»Das liegt gut zehn Kilometer von hier entfernt«, wurde ihm
erklärt. Der ältere der beiden Polizisten, der Fahrer, machte ein nachdenkliches
Gesicht. Auch ihm kam die ganze Sache nicht geheuer vor, und man sah ihm an,
daß er sich ernsthaft Gedanken machte, wie sich der Vorfall wohl zugetragen
haben könnte.
    Larry Brent - dies erkannte der erfahrene Beamte - war ein Mensch,
dessen Ausführungen man doch ernst nehmen sollte.
    Larry erachtete es nicht als notwendig, sich zur Stunde als
PSA-Agent auszuweisen, weil das eine Kette von Nachfragen und Verwirrungen nach
sich gezogen hätte.
    Für den Fall jedoch, daß sich weitere seltsame Vorkommnisse auch
nur andeutungsweise zeigten, wollte er mit dem Innenministerium dieses Landes
ein wohl nicht länger hinaus schiebbares Telefonat führen, das ihm die
Möglichkeit gab, sich freier und mit dem Einverständnis der obersten Behörden
bewegen zu können.
    In Larrys Hirn jagten sich die fiebernden Gedanken.
    Der andere hatte Unterstützung gehabt.
    Davon konnte er ausgehen. Nur mit dem zeitlichen Ablauf der Dinge
stimmte etwas nicht. Wenn es dem Fahrer, den Kunaritschew und er verzweifelt
gesucht hatten, tatsächlich gelungen war, unmittelbar nach ihrer Abfahrt zum
nächsten Dorf zu kommen, dann mußte er schnell wie der Wind

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