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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gewesen sein.
Für ausgeschlossen hielt es XRAY-3, daß der VW gleich zu Beginn als fahrbarer
Untersatz hätte Verwendung finden können. Die Schnauze des Fahrzeuges,
Kotflügel und Stoßstange hatten sich förmlich um den Baum gewickelt. Da war
harte, zeitraubende Arbeit notwendig gewesen, die sich nicht einfach mit bloßen
Händen erledigen ließ.
    Doch nur mit diesen Vermutungen kam man nicht weiter.
    Da mußten handfeste Untersuchungen eingeleitet werden.
    »Es ist möglich weiterzukommen, wenn man’s richtig anfängt«,
begann Larry Brent unvermittelt wieder zu sprechen. »Weiterhelfen könnte uns
sicher jene Person, der der VW gehört. Der Wagen wurde doch nicht als gestohlen
gemeldet, nicht wahr?« vergewisserte er sich.
    »Nein, das wurde er nicht.«
    »Um so besser. Dann kann man davon ausgehen, daß der Besitzer
identisch ist mit demjenigen, der das makabre Spielchen mit uns spielte. Sie
haben doch Namen und Adresse. Dann lassen Sie uns doch hinfahren. Vielleicht
sehen wir den verbeulten VW dann schneller, als Sie’s selbst für möglich halten

    »Gut«, sagte der jüngere Polizist, »wenn Sie meinen, uns auf diese
Weise doch noch überzeugen zu können - dann werden wir’s versuchen.
    Unversucht zumindest sollte man nichts lassen.«
    Er wollte dem noch etwas hinzufügen, doch dazu kam er nicht mehr.
    »Hiiilllfffeeel Hiiilllfffeeel« hallte es da schaurig und
langgezogen durch die Nebelnacht.
    Die drei Männer standen wie erstarrt.
    Larry Brent war der erste, der sich aus dem Bann löste.
    »Das kommt vom Moor! Und die Stimme - ist die einer Frau! Da
braucht jemand Hilfe .«
    Mit diesen Worten spurtete er los und tauchte in den Nebel.
     
    ●
     
    Der Ford-Kombi rollte auf den Parkplatz des Bergparkhotels, das
abseits auf der Höhe lag. Es handelte sich um einen großen Gebäudekomplex, der
förmlich in den Berg hineingebaut zu sein schien. Auf einem künstlich
angelegten Plateau stand der uförmige Bau, dessen Fenster der Gästezimmer alle
nach Süden zeigten. Der steil aufwärtsführende Weg mündete auf den Parkplatz,
wo mindestens dreihundert Fahrzeuge Platz fanden. Das war auch notwendig, weil
in diesem Haus gerade zur Winterzeit kein Zimmer leer stand.
    Linkert steuerte seinen Wagen in eine Parkbucht, hatte aber den
ganzen Platz fast für sich. Er zählte insgesamt drei Fahrzeuge. Davon war ein
orangefarbener VW-Bus mit der Aufschrift >Bergpark-Hotel< versehen und
gehörte zum Haus.
    Im Nebel war nur andeutungsweise der Park zu sehen, der hier
hinten begann und sich in einer weiten Anlage ums ganze Haus zog, so daß es
aussah, als würde man von den Zimmern aus in einen riesigen Garten schauen.
Doch dies war nur zu genießen bei klarem Wetter, bei strahlend blauem Himmel.
    Seinen kleinen Musterkoffer mit den Prospekten und Bestellscheinen
nahm Linkert vom Beifahrersitz und drückte dann die Tür ins Schloß.
    Es gab für Linkert keinen Grund, einen besonderen Blick in das
Innere seines Wagens zu werfen. Er entfernte sich von ihm, ohne zu bemerken;
daß er in diesen Sekunden aufmerksam beobachtet wurde.
    Hinten im großen Laderaum, wo nur die beiden Kartons mit den
Muster-Wäschestücken standen, war jedoch Raum genug, um einer ausgewachsenen
Person bequem Platz zu bieten. Dort in der Dunkelheit hinter den hohen
Schachteln regte es sich in dem Augenblick, als Horst Linkerts Schritte sich
Richtung Hoteleingang entfernten.
    Die dunkle, massige Gestalt richtete sich auf.
    Ein unförmiger Kopf schob sich langsam nach vorn und kräftige, aus
Schlamm geformte Hände stützten den Körper.
    Der schreckliche Fahrgast, den der Vertreter vollkommen ahnungslos
befördert hatte, verhielt sich ruhig. Noch verhielt er sich ruhig .
    Horst Linkert erreichte das geschwungene Vordach zum Eingang der Empfangshalle.
Das Dach wurde gestützt von vier grauen Säulen, um die im unteren Drittel ein
geriffeltes Relief lief.
    Wie die stärksten, aber abgeschnittenen Äste eines Baumes
verbreiterte sich die Säule oben unter dem Dach, und es sah aus, als würde es
dadurch von einem versteinerten, abgesägten und entlaubten Wipfel gehalten.
    Lautlos glitt die Tür nach beiden Seiten zurück, als sich ihr
Linkert bis auf zwei Schritte genähert hatte. Er passierte den Lichtstrahl
einer Fotozelle und ging in die weiträumige Empfangshalle, wo sich die
Rezeption befand.
    Riesige Gummibäume und eine gepflegte, in Trögen und Töpfen
angepflanzte Vegetation lockerte die Strenge und Sachlichkeit der verglasten
Halle auf.

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