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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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noch einige alte Menschen an Bord des Schiffes geben müssen: Wenn der Zeitsprung in die Zukunft vor fünfzig Jahren stattgefunden hatte, dann bedeutete dies, dass ein junger Seaman, der damals fünfundzwanzig gewesen war, jetzt fünfundsiebzig sein musste. Aber wohin Matt schaute – nirgendwo auf Deck hatte er einen Menschen finden können, der älter war als fünfzig Jahre. Er hatte McNamara danach gefragt, aber der Admiral hatte sich in Schweigen gehüllt. Was bedeute das?
    Matt hatte den Eindruck, dass ein Geheimnis die HOPE umgab, und das machte ihn unruhig. Vielleicht hatte Selina McDuncan Recht gehabt. Seine Begeisterung darüber, auf ein Relikt aus seiner Zeit gestoßen zu sein, hatte ihn unvorsichtig werden lassen. Etwas auf diesem Schiff stimmte nicht, und Matt wollte gerne herausfinden, was das war, ehe sie die HOPE wieder verließen.
    Er hörte ein leises Geräusch und fuhr alarmiert herum.
    Es war Aruula.
    Die Kriegerin, die einen Umhang aus Fell um ihre nackten Schultern geschlungen hatte, um sich vor der Kälte der hereinbrechenden Nacht zu schützen, gesellte sich zu ihm. Eine Weile standen sie nebeneinander und starrten hinaus auf die glitzernde See.
    »Die Reparaturen des EWATs machen gute Fortschritte«, erklärte Aruula schließlich. »Spencer sagt, dass wir in zwei Tagen abreisen können.«
    »Admiral McNamara wird sich freuen, das zu hören«, meinte Matt mit freudlosem Grinsen. »Er kann es kaum erwarten, uns wieder los zu werden. Er hat darauf bestanden, dass die Mechaniker eine Nachtschicht einlegen.«
    »Ich mag ihn nicht«, stellte die Barbarin fest.
    »Er ist ein Betonkopf«, knurrte Matt.
    »Betonkopf?« Aruula schaute ihn fragend an. »Du meinst, er hat einen Schädel aus Stein?«
    »Nein.« Matt musste lächeln. »Das ist nur ein Ausdruck. So nannte man in den alten Tagen jemanden, der besonders stur und militärisch denkt.«
    »Wie Admiral McNamara«, folgerte Aruula.
    »Genau. Ich kann verstehen, dass er als Kommandant eine große Verantwortung trägt und um das Wohlergehen der Menschen an Bord besorgt ist. Aber weshalb will er keinen Kontakt nach außen? Und wieso hat er uns untersagt, unter Deck zu gehen?«
    »Du denkst, er will etwas vor uns verheimlichen?«
    »Ich weiß es nicht, Aruula. Vielleicht bin ich auch nur zu müde, um noch einen klaren Gedanken zu fassen. Es war ein langer Tag.«
    »Das war es. Aber ich teile dein Misstrauen. Und auch Selina McDuncan denkt wie du. Sie sagt, dass sie möglichst rasch von hier verschwinden will, und ich stimme ihr zu.«
    »Tatsächlich?« Matt hob die Brauen. »Das ist wohl der weibliche Instinkt?«
    »Nein«, gab Aruula zurück, »der gesunde Menschenverstand. Hast du die Nordmänner hängen sehen?«
    »Allerdings.«
    »McNamara sagt, dass er alle Barbaren hasst und gegen sie kämpft. Aber wer so etwas mit Gefangenen tut, der ist selbst ein Barbar.«
    Da konnte Matt nicht widersprechen. Er hatte mehrmals versucht, aus McNamara etwas herauszubekommen, was die Auseinandersetzung mit den Nordmännern betraf, jedoch keinerlei Auskunft darüber erhalten. Matthew hatte sich vorgenommen, später in der Nacht das ISS-Funkgerät zu benutzen und Kontakt zu Crow aufzunehmen.
    Wenn tatsächlich Nordmänner im Ärmelkanal im Einsatz waren, musste der Weltrat davon Kenntnis haben.
    Möglicherweise wusste die Regierung auch von der USS HOPE. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie mit Wissen hinter dem Berg hielt. Irgendetwas stimmte hier nicht, das konnte Matt fühlen. Und er wollte herausfinden, was das war…
    »Commander Drax?«
    Matt wandte sich um – und war überrascht.
    Denn vor ihm stand ein Mann, dessen Alter etwa 80 Jahre betragen mochte. Seine Haut war blass, und es hatten sich tiefe Falten darin eingegraben. Seine Gestalt war leicht bucklig, sein kurzes schütteres Haar schlohweiß – ein seltener Anblick an Bord dieses Schiffes.
    Gekleidet war der Alte in eine abgetragene Fliegerkombi, nicht unähnlich der, die Matt lange Zeit getragen hatte. Das Ding sah ähnlich mitgenommen aus und war vielfach ausgebessert worden. Der alte Mann war eigentlich zu schmächtig dafür, entsprechend schlotterte das Kleidungsstück an ihm herum.
    »Ja?«, fragte Matt.
    »Freut mich, dich kennen zu lernen, Kamerad« , erwiderte der Alte verschmitzt und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Brand Clarkson, Codename Panther.«
    »Sie sind Jetpilot?«
    »Ich war es. Genau wie du, Kumpel.«
    Matts Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Sollten wir uns

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