125 - U.S.S. Hope
wechseln – er wusste nicht, wie seine Gefährtin es finden wurde, mit einer Pop-Diva verglichen zu werden. Außerdem hatte der alte Brand etwas gesagt, das Matts Aufmerksamkeit erregt hatte.
»Was meinst du damit, du wärst der Einzige an Bord, der sich an die Musik von damals erinnert?«, fragte er.
»Das meine ich so, wie ich es sagte«, gab der Alte missmutig zurück. »Ich bin der Letzte von der alten Garde.«
»Das heißt, es… es gibt keine anderen Menschen deines Alters hier an Bord?«
»Nicht mal jemanden, der zwanzig Jahre jünger ist. Keinen einzigen mehr, der der guten alten Zeit entstammt. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich mich freue, dich zu treffen.«
»Ich freue mich auch«, räumte Matt ein, »aber wieso…?«
»Tu das nicht«, fiel Brand ihm ins Wort. »Stell keine Fragen, okay? Es würde dir nicht gut bekommen. Sie haben ihre Ohren überall und würden es nicht gutheißen.«
»Wer?«, fragte Matt. »Wer hat seine Ohren überall? Du sprichst in Rätseln…«
»Und das ist auch gut so.« Brand nickte. »Ich mag dich, Kumpel, und es wäre mir nicht Recht, wenn du irgendwelchen Schaden nehmen würdest. Seht zu, dass ihr euren Flugpanzer repariert bekommt und dann macht euch vom Acker, solange ihr noch könnt. Es hat mich gefreut, dich zu treffen, Matthew Drax.«
»Mich auch«, erwiderte Matt verblüfft, während sich der andere bereits abwandte und wieder gehen wollte. »Warte«, hielt er ihn zurück. »Du kannst nicht einfach so verschwunden.«
»Natürlich, warum nicht?«
»Weil ich zuerst wissen will, was hier los ist. Weshalb gibt es auf dem Schiff nur eine einzige Person, die älter ist als fünfzig Jahre? Und warum hat McNamara uns verboten, unter Deck zu gehen.«
»Fragen«, murrte Brand. »Nichts als Fragen. Typisch für euch junge Leute…«
»Ich fühle, dass hier etwas nicht stimmt«, bohrte Matt weiter. »Was ist der Grund dafür? Hat es mit dem Zeitsprung zu tun? Oder mit den Nordmännern? Warum bist du der einzige alte Mann an Bord?«
Brand Clarkson lächelte hintergründig.
»Mit dem Alter«, sagte er schließlich, während er langsam davon schlich, »hat es so seine Bewandtnis. Auch du wirst das noch feststellen, mein Freund. Auch du…«
***
»… bekommen wir soeben eine Eilmeldung auf den Tisch. Unbestätigten Berichten zufolge soll sich ein Flugzeugträger der US Navy einem Angriff durch Terroristen ausgesetzt sehen. Wie es in der Meldung weiter heißt, wurde die gesamte Flotte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Gleichzeitig sollen von der USS RANGER, die derzeit in den Gewässern vor Guantanamo kreuzt, Funksprüche aufgefangen worden sein, in denen von einem Bombenanschlag die Rede war. Eine offizielle Stellungnahme von Seiten des Flottenhauptquartiers in San Diego liegt bislang nicht vor. Wir werden Sie aber weiter auf den Laufenden halten… «
Meldung auf CNN News,
7. Dezember 2006
Vergangenheit 2006
Man konnte die Schüsse hören.
Kurzes, abgehacktes Stakkato drang den Korridor herauf – das heisere Bellen von Uzi-Maschinenpistolen, beantwortet vom lärmenden Klang der Schnellfeuergewehre.
Atemlos langten Tonya Harlow und ihre Leute in der Bugsektion an, wo ein heftiges Feuergefecht entbrannt war.
Zwei Soldaten des Beta-Trupps lagen reglos auf dem Gang, ihre Kampfanzüge rot verfärbt von Blut. Unter der Treppe, die auf die nächste Ebene führte, lagen zwei Gefangene, um die sich ein junger Sanitätssoldat kümmerte.
Die übrigen Marines hatten sich entlang der Korridorwände verteilt und hinter Rohrleitungen und in schmalen Nischen Zuflucht gesucht, aus denen sie immer wieder auftauchten und kurze, kontrollierte Feuerstöße abgaben.
Der Feind hatte sich am Ende des Korridors verschanzt, hinter zwei umgestürzten Kombüsenwagen aus Metall. Auch bei ihnen hatte das Gefecht bereits Blutzoll gefordert – einer der Männer, die Overalls mit Fleckentarnmuster trugen und deren Gesichter mit schwarzen Schals verhüllt waren, lehnte blutüberströmt und reglos an der Korridorwand.
Beißender Geruch lag über dem Korridor, Pulverdampf nebelte die Szenerie ein.
»Hierher, Commander!«
Sergeant Major O’Connor, der Platoon Leader, mit dem Harlow Funkkontakt gehabt hatte, winkte sie in die Nische, in der er Deckung gesucht hatte. In gebückter Haltung huschte die Sicherheitschefin darauf zu und zwängte sich hinein – keine Sekunde zu früh.
Schon hagelte wieder eine heiße Garbe vom Ende des Korridors herab, die sie nur um Haaresbreite
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