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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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den Achseln seines Hemdes hatten sich dunkle Flecke gebildet.
    Ihnen allen war klar, was geschehen würde, wenn den Entschärfungsexperten bei ihrer Arbeit auch nur der kleinste Fehler unterlief.
    Gebannt waren aller Augen auf die Mitglieder des Minenräumtrupps gerichtet. Die Männer waren dazu ausgebildet, Sprengkörper aus militärischer Fertigung zu entschärfen. Mit Minen und Granaten kannten sie sich aus – diese Bombe hingegen war der Eigenbau eines fanatischen Terroristen und Neuland für sie. Aber es gab niemanden sonst an Bord, der den Job übernehmen konnte – und wenn sie nichts unternahmen, würden sie ohnehin alle sterben…
    Auch die Spezialisten hatten Schweiß auf der Stirn. Mit winzigen Zangen arbeiteten sie sich durch den Wust von Drähten und Kabeln, der Sprengstoff und Zünder verband.
    Mindestens die Hälfte davon war nur Tarnung – Attrappen, die in dem Fall, dass die Bombe entdeckt wurde, die Entschärfung hinauszögern sollten.
    Wer immer das verdammte Ding gelegt hatte, musste verdammt clever sein.
    Nicht nur, dass es ihm gelungen war, den Sprengstoff an Bord zu schmuggeln und ihn trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen hier zu deponieren – er hatte sich auch noch einen teuflischen Plan zurechtgelegt.
    Einen Plan, der den Tod von über fünftausend Männern und Frauen einschloss…
    Tonya Harlow zuckte zusammen, als es metallisch klickte.
    Der erste Draht war durchschnitten – und es war nichts passiert. Noch nicht…
    »Ruhig«, sagte O’Reilly väterlich und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Bewahren Sie Ruhe, Lieutenant Commander. Mein Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Leute ist beinahe grenzenlos. Sie werden es schaffen, da bin ich sicher.«
    Die Marinesoldaten und Wachleute atmeten sichtlich auf.
    Sie schienen nur darauf gewartet zu haben, dass einer ihrer Vorgesetzten etwas Beruhigendes sagte. Harlow bewunderte den Admiral haltlos für die Ruhe und Zuversicht, die er ausstrahlte, obwohl es in seinem Inneren ganz anders aussehen mochte. Das zeichnete einen guten Führungsoffizier aus – anders als McNamara, dessen Züge feuerrot angelaufen waren und der nervös auf seinen Nägeln biss.
    »Verdammt«, murmelte er dabei leise vor sich hin.
    »Verdammt, verdammt…«
    Wieder klickte es, ein weiterer Draht war ab.
    Die Entschärfungsspezialisten kamen voran, aber es ging langsam. Zu langsam, wenn man bedachte, dass es irgendwo auf dem Schiff jemanden gab, der den Auslöser in der Hand hielt und nur auf den Knopf zu drücken brauchte.
    Der Gedanke machte Tonya Harlow fast wahnsinnig.
    Jeden Augenblick konnte es vorbei sein.
    Jetzt.
    Oder jetzt…
    Oder plante der Attentäter etwas anderes? Wollte er einen bestimmten Zeitpunkt abwarten, um die Bombe hochgehen zu lassen? Spekulierte er vielleicht darauf, sich selbst in Sicherheit zu bringen?
    Nein.
    Nach allem, was Harlow über ihre Feinde wusste, waren es Fanatiker, die weder Furcht noch Rücksicht auf sich selbst kannten. Wenn dabei fünftausend »Ungläubige« den Tod fanden, war das für sie ein guter Tausch, für den sie auch ihr eigenes Leben einsetzten.
    Die Sicherheitschefin ertappte sich dabei, wie die widersprüchlichsten Gefühle in ihr empor krochen. Furcht war dabei und Wehmut, Erinnerungen an zu Hause – würde sie ihre Familie jemals wieder sehen?
    Aber da war auch Hass. Hass auf den gesichtslosen, unerkannten Feind, der sie alle töten wollte…
    Wieder klickte es.
    Ein weiterer Draht.
    »Langsam wird es heikel, Admiral«, erstattete der Lieutenant Bericht. »Wir haben die offensichtlichen Fakes von den übrigen Kabeln getrennt. Ab jetzt ist es ein ziemliches Lotteriespiel, ob wir den richtigen oder den falschen Draht erwischen.«
    »Nur zu«, sagte O’Reilly und bewies stahlharte Nerven.
    Seine Stimme bebte nicht einmal, als er sagte: »Ich vertraue Ihnen, Gentlemen. Ich weiß, dass Sie es können.«
    Noch acht Drähte waren übrig.
    Die ersten beiden durchtrennten die Experten noch ohne Zögern – bei ihnen waren sie sich noch vergleichsweise sicher.
    Dann wurde es schwierig.
    Alle auf dem Korridor hielten den Atem an, als es noch einmal klickte. Und noch einmal.
    Nichts geschah.
    Noch vier Drähte, die alle dieselbe Farbe besaßen – aber nur einer von ihnen diente tatsächlich dazu, den Zünder zu deaktivieren. Durchtrennte man einen der anderen Drähte, würde er einen Kurzschluss herbeiführen, der zur Auslösung des Zünders führte.
    Es war so still auf dem Korridor, dass man eine

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