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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Jahrtausend später war.
    Das Schrillen der Alarmglocke allerdings war echt, und es holte Matt rasch wieder in das Hier und Jetzt zurück. Für die wenigen Stunden Schlaf, die er gefunden hatte, hatte er sich nicht lange umgekleidet, sondern seine Uniform angelassen.
    Hastig schlüpfte er in die Stiefel, die er neben dem Bett abgestellt hatte, und stürzte aus der Kammer.
    Vor der Tür der Deckhütte, die man ihm als Quartier zugewiesen hatte, traf er auf die anderen. Farmer, Shaw und Spencer stürmten ebenfalls gerade aus ihrer Hütte, Aruula war bereits auf Deck. Selina McDuncan bewachte den EWAT; sie hatte die Frühschicht von Shaw übernommen.
    »Was ist los?«, fragte Spencer aufgeregt.
    »Weshalb wird Alarm gegeben?«, erkundigte sich Shaw.
    Gehetzt blickten sie sich um. Im Gegensatz zum Vortag, wo das Deck der HOPE von einigen hundert Menschen bevölkert gewesen war, war die Start- und Landebahn jetzt wie leergefegt. Die letzten Passanten drängten gerade unter Deck; der schrillende Lärm der Alarmglocke hatte sie verscheucht.
    Und aus den Hangars, die unter Deck lagen, fuhren die Aufzüge die beiden Tomcat-Flugzeuge nach oben, die den EWAT am Vortag verfolgt hatten, außerdem zwei Abfangjäger vom Typ F18-Hornet.
    Wie Matt inzwischen wusste, waren die beiden F14-Jäger sowie die Hornets die letzten noch flugfähigen Maschinen an Bord – alle anderen hatte man im Lauf der letzten fünfzig Jahre ausgeschlachtet und als Ersatzteil- und Materiallager benutzt.
    Man hätte ohnehin nicht genug Kerosin zur Verfügung gehabt, um die gesamte Flotte am Fliegen zu halten, also hatte man aus der Not eine Tugend gemacht.
    Das Deckpersonal in seinen charakteristischen Uniformfarben eilte herbei – blau für die Mechaniker, gelb für die Offiziere, lila für die Betankungscrew und grün für die Mannschaften an den Katapulten.
    Jeder einzelne Handgriff saß, alles war tausendmal trainiert worden: Die Präzision, mit der die Bodencrew zu Werke ging, brauchte den Vergleich mit der US Navy nicht zu scheuen.
    Innerhalb von Minuten wurden die vier Flugzeuge zum Starten klar gemacht und an die Katapulte gebracht – und schon wenig später donnerten die Jets mit atemberaubendem Tempo dicht an den Hütten vorbei über die Startbahn. Der Lärm, den die Triebwerke dabei machten, war ohrenbetäubend. Aruula hielt sich die Ohren zu.
    Für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als wollten die Jets über die Abbruchkante ins Meer stürzen, aber kaum hatten sie das Ende der Startbahn erreicht, schwangen sie sich scheinbar schwerelos in die Lüfte, getragen von einem Hitzestrahl aus flimmernder Luft und Feuer.
    Das Bodenpersonal jubelte laut, nachdem die vier Jets gestartet waren – und Matt trat auf den nächstbesten Offizier zu und tippte ihm auf die Schulter.
    »Was ist hier los?«, wollte er wissen.
    »Kampfeinsatz«, gab der Lieutenant zurück.
    »Ein Kampfeinsatz? Gegen wen?«
    »Gegen die Barbaren, wen sonst?«
    »Die Nordmänner?«, fragte Matt.
    »Natürlich. Sie haben vergangene Nacht die Grenze überquert. Einer unserer Späher hat sie gesichtet.«
    »Die Grenze? Welche Grenze?«
    Der Deckoffizier, ein dunkelhäutiger Mann mit Vollbart, blickte Matt zweifelnd an, als hätte dieser eine völlig abwegige Frage gestellt.
    »Die Grenze zur neutralen Zone«, sagte er im Brustton der Selbstverständlichkeit.
    »Es gibt eine neutrale Zone im Ärmelkanal? Das ist mir neu.«
    »Genau wie diesen verdammten Barbaren«, meinte der Offizier, »dabei sollten sie allmählich gelernt haben, dass sie hier nichts für sie zu holen gibt. Aber sie versuchen es immer wieder – bis wir ihnen ein paar unserer Bomben auf die Köpfe geworfen haben und sie schreiend das Weite suchen. Bis zum nächsten Mal.«
    »Verstehe.« Matt nickte. »Und wie lange tobt diese Auseinandersetzung schon?«
    »Seit ich zurückdenken kann«, erwiderte der Offizier schulterzuckend. »Diese Barbaren sind wohl einfach zu dämlich, um zu begreifen, dass wir ihnen überlegen sind. Alles, was sie im Sinn haben, ist Zerstörung. Wir dagegen stehen für Recht und Ordnung in diesem Teil der Welt. Für die Zivilisation – oder das, was noch davon übrig ist. Wir sind die letzte Schutzmacht gegen den Terror der Barbaren.«
    »Verstehe«, sagte Matt noch einmal.
    Die Argumentation und die Formulierungen des Offiziers kamen ihm nur zu bekannt vor – mit genau denselben Argumenten hatten die USA zwei Jahre lang einen blutigen Krieg geführt, vor langer Zeit. Aber die HOPE

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