Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
sich in der warmen Luft verflüchtigte.
    Was immer dieses Phänomen war – es war keine bloße Täuschung oder Luftspiegelung, sondern so wirklich wie die RANGER und alles, was sich auf ihr befand. Es interagierte physikalisch mit dem Meerwasser und es bewegte sich. Und obwohl es keine Materie zu besitzen schien, hinterließ es Spuren auf dem Radarschirm.
    »Noch fünf Seemeilen!«, kam die Meldung. »Sir, wir befinden uns auf exaktem Kollisionskurs!«
    »Ausweichmanöver!«, ordnete Admiral O'Reilly an, noch ehe McNamara antworten konnte, und der Rudergänger gab sein Bestes. Allerdings war es alles andere als einfach, 90.000 Tonnen, die sich in voller Fahrt befanden, auf einen anderen Kurs zu bringen. Die riesigen Ruder stemmten sich gegen die Kraft, die ihnen von den Schrauben entgegen strömte, und versuchten die RANGER auf einen neuen Kurs zu zwingen.
    Aber es war ein ungleicher Kampf, den die Trägheit der Masse für sich entschied.
    »Noch drei Meilen!«, meldete die Radarwache, und man konnte sehen, wie sich das Flimmern, das sich jetzt deutlich gegen das Sonnenlicht abzeichnete, noch weiter ausbreitete.
    Die Fläche, die von dem Strahl beschienen wurde, mochte an die fünfhundert Yards im Durchmesser betragen – groß genug, um die RANGER zu erfassen.
    Die übrigen Schiffe des Kampfverbandes waren auseinandergespritzt wie ein Schwarm aufgeschreckter Fische, als O’Reillys Befehl durchgegeben worden war. Die Kanonenboote und Patrouillenschiffe hatten kein Problem damit, dem Phänomen zu entkommen, der Kreuzer und der Zerstörer hatten es schon ungleich schwerer. Dennoch gelang es auch ihnen, sich aus dem Gefahrenbereich zu bringen – der RANGER hingegen wurden ihre Masse zum Verhängnis.
    Frontal bewegte sie sich weiter auf das Phänomen zu.
    »Noch eine Seemeile… noch eine halbe… Kollision in zehn… neun… acht…«
    Die Brückenbesatzung hatte ihre Bemühungen aufgegeben, die RANGER aus der Nähe des Phänomens zu manövrieren – der Zusammenstoß ließ sich nicht mehr aufhalten. Der Radarschirm leuchtete in grellem Grün, die Instrumente spielten verrückt. Und obwohl da draußen nichts war, das sich greifen ließ, ertappte sich Gordon O’Reilly dabei, dass es ihm Angst machte.
    »… sieben… sechs… fünf…«
    Das Phänomen kam heran, unaufhaltsam. Jetzt hatten es auch die Crewmen unten auf dem Flugdeck bemerkt und waren stehen geblieben, »… vier… drei…«
    »Eines ist sicher«, murmelte McNamara und ahnte nicht, wie Recht er damit behalten sollte, »diesen Tag werden wir alle so bald nicht vergessen…«
    »… zwei… eins… Kontakt!«, rief die Radarwache – und man konnte sehen, wie der breite Bug der RANGER in das Phänomen eintauchte. Wasser stieg zu beiden Seiten des Schiffes auf und hüllte das Vordeck ein, und die gesamte Schiffskonstruktion begann zu beben.
    »Festhalten!«, brüllte jemand, und O’Reilly klammerte sich an der nächstbesten Konsole ein.
    Keinen Augenblick zu früh.
    Denn während das Phänomen über das Vordeck raste und das Schiff und seine Besatzung verschlang, wurde die RANGER von weiteren Erschütterungen getroffen, die die ungeheure Konstruktion des Schiffes erbeben ließen.
    Dann erreichte das Flimmern das Brückenhaus.
    O’Reilly stand wie erstarrt vor Schreck, als er sah, wie das Flimmern ohne Hindernis Glas und Stahl durchdrang und über die Brücke wanderte. Elektrische Entladungen stachen aus den Geräten, die es berührte, einige der Monitore implodierten mit dumpfem Knall.
    Der Admiral hielt den Atem an, als er das Phänomen auf sich zukommen sah, als müsse er fürchten, darin zu ertrinken.
    Im nächsten Moment hatte es ihn verschlungen.
    ***
    Gegenwart 2520
    »Und du bist dir ganz sicher?«
    »Ich habe gesehen, was ich gesehen habe«, gab die Barbarin bestimmt zurück, und es klang fast ein wenig gekränkt. »Es waren zehn Kisten, die an Bord gebracht wurden, heimlich und in der Dunkelheit. Die Männer wollten nicht, dass sie dabei gesehen werden.«
    »Hm«, machte Matt.
    Er war gerade auf dem Weg zu McNamara gewesen, um ihn wegen des Konflikts mit den Nordmännern zur Rede zu stellen, als Aruula ihm von ihrer nächtlichen Entdeckung berichtete.
    Anfangs hatte Matt die Sache für einen harmlosen Zufall gehalten, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr gewann er den Eindruck, dass mehr dahinter steckte.
    Weshalb waren die Kisten nachts geliefert worden? Warum diese Geheimniskrämerei? Wer waren die Männer in dem Boot gewesen?
    Wie

Weitere Kostenlose Bücher