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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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entstammte nun einmal jener Epoche, und in gewisser Hinsicht schien die Zeit an Bord stehen geblieben zu sein. Die Frage war, weshalb der Weltrat nichts davon wusste, dass Nordmänner hier noch immer in Kämpfe verwickelt waren. Vorausgesetzt, die Regierung in Washington hatte die Informationen nicht absichtlich zurückgehalten, gab es nur eine Erklärung: Die HOPE und ihre Besatzung hatten es mit Renegaten zu tun, mit einer räuberischen Abspaltung des Nordvolkes, das sich nicht an die Vorgaben der »Götter« hielt.
    »Es ist also der Auftrag der HOPE, die Nordmänner am Befahren des Ärmelkanals zu hindern?«, halte Matt nach.
    »Aye, Sir.«
    »Und wer hat Ihnen diesen Auftrag gegeben?«
    »Was für eine komische Frage – Captain McNamara natürlich.«
    »Natürlich«, schnaubte Matt. Er wurde das Gefühl nicht los, dass dem Captain der HOPE seine Machtposition an Bord des Schiffes ein wenig zu Kopf gestiegen war. Was einst die Maxime und die Ideale der Besatzung gewesen waren, hatte sich bei ihm offenbar zur fixen Idee entwickelt, und er wähnte sich auf einer einsamen Mission gegen das Chaos.
    Matt würde mit ihm reden müssen.
    Er würde McNamara zu erklären versuchen, dass er keineswegs allein war in seinem Kampf und dass er Verbündete brauchte.
    Und dass das Chaos von ganz anderer Seite drohte…
    ***
    »… berichteten die meteorologischen Stationen in Nassau und Port-au-Prince am Nachmittag des 7. Dezember übereinstimmend von einem überdurchschnittlichen Anstieg der Luftfeuchtigkeit in der Region. Entlang der Bahamabank wurden von Naturforschern zudem für diese Jahreszeit überaus ungewöhnliche Vogelwanderungen festgestellt. Grenzwissenschaftler und Ufologen in aller Welt sahen sich dadurch in ihren Theorien über das legendäre Bermuda-Dreieck bestätigt, während die seriöse Wissenschaft vor voreiligen Schlüssen warnt. So handelte es sich bei den Phänomenen laut Dr. Conrad Gilroy vom Wetterdienst in Nassau um Vorkommnisse, die sich durch die natürlichen, jahreszeitbedingten Klimaschwankungen erklären lassen…«
    The London Times,
    Ausgabe vom 10.12.06
     
    Vergangenheit 2006
    »Sehen Sie sich das an!«
    Captain McNamara hatte die obligatorische Sonnenbrille, die er sonst stets auf der Brücke zu tragen pflegte, herabgerissen und starrte entgeistert auf den großen Radarschirm, wo sich ein eigenartiger Anblick bot.
    Irgendetwas hinterließ seinen Schatten hinter dem kreisrunden Bildschirm – etwas, das sich weder in der Form noch in der Größe eindeutig bestimmen ließ. Dennoch war es da – und es kam rasch näher…
    »Was in aller Welt ist das?«, fragte McNamara den Radaroffizier, der vor dem Gerät saß und dessen Miene nicht weniger ratlos war als die seines Vorgesetzten.
    »Ich weiß es nicht, Sir. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Vom Navigationssystem kommen widersprüchliche Angaben«, meldete der Steuermann. »Das Ding spielt völlig verrückt.«
    »Verdammt, was ist das?«, knurrte McNamara – in all den Jahren, die er zur See fuhr, hatte er so etwas noch nicht erlebt.
    »Entfernung?«, fragte Admiral O'Reilly.
    »Zehn Seemeilen, Sir – aber es kommt rasch näher.«
    »Aus welcher Richtung?«
    »West-Südwest. Es kommt genau auf uns zu.«
    O’Reilly starrte durch die Scheiben der Brücke – aber vor dem breiten Bug der RANGER konnte er nichts erkennen als tiefblaues Wasser, das sich bis zum dunstigen Horizont erstreckte.
    »Verdammt«, knurrte der Admiral.
    Zuerst die Terroristen, nun das. Was für ein verrückter Tag war heute? O’Reilly war nicht abergläubisch, aber fast kam es ihm so vor, als ob die Geschichte noch eine Rechnung zu begleichen hätte.
    »Navigationssystem ist ausgefallen!«, kam die Meldung von der Ruderbank. »Positionsbestimmung nicht mehr eindeutig möglich.«
    »Die Kompasse spielen verrückt! Verdammt, was ist da nur los?«
    O’Reilly und McNamara tauschten einen ratlosen Blick.
    Und dann sahen sie es.
    Es kam aus der untergehenden Sonne, der die RANGER entgegen fuhr – ein Hitzeflirren, das über der See lag, sich aber nur auf einen schmalen Streifen beschränkte und vom Himmel aus lotrecht auf das Wasser fiel.
    »Verdammt, was…?«
    »Es kommt näher«, meldete die Radarwache, und tatsächlich konnten die verblüfften Offiziere erkennen, wie sich das Flimmern weiter ausbreitete und frontal auf die RANGER zukam. Jetzt sahen sie auch, dass dort, wo der flirrende Strahl auf die Meeresoberfläche traf, das Wasser nach oben gezogen wurde und

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