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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weißen Hemd.
    Lady Sarah hatte zudem Recht gehabt. Bei der Verteilung der Körpergröße musste Ringo Finch gefehlt haben, denn er war wirklich klein. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Knabe besser als Jane Collins gewesen war.
    Aber man darf keinen Menschen unterschätzen. Wahrscheinlich hatte sie das getan, und ich hütete mich davor.
    Die Tür hatte ich durch einen leichten Kick geschlossen. »Stehen Sie auf, Finch.«
    Das tat er nicht. Er blieb liegen und schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, wer sind Sie? Ich habe nichts im Haus. Ich bin nicht reich. Sie werden sich…«
    »Und ich bin kein Einbrecher, Mr. Finch. Ich heiße John Sinclair und bin auf der Suche nach einer Frau mit dem Namen Jane Collins. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Ich hatte ihn nicht aus den Augen gelassen und sehr wohl festgestellt, dass er bei dem Namen Jane Collins leicht zusammengezuckt war. Also befand ich mich auf der richtigen Spur.
    Nur war er nicht bereit, das zuzugeben. Noch auf dem Rücken liegend schüttelte er den Kopf und erklärte mir mit hastigen Worten, dass er keine Frau mit diesem Namen kannte.
    »Stehen Sie auf, Finch!«
    »Ha, und dann?«
    »Hoch mit Ihnen!«
    »Wollen Sie mich umbringen? Bei mir gibt es nichts zu holen, verdammt! Schauen Sie sich um.« Während er sprach, rappelte er sich hoch. An einer Sofalehne stützte er sich ab. Er ließ mich dabei nicht aus den Augen. Obwohl ich keine Waffe gezogen hatte, hob er die Anne halb an und schaute mir lauernd ins Gesicht.
    »Ich will sie weder umbringen noch berauben«, erklärte ich ihm. »Mir geht es um etwas anderes. Um die Frau. Um eine gewisse Jane Collins. Sie kennen sie und…«
    »Nein, nein!«, schrie er und riss seinen Mund dabei so weit auf, dass er mich an eine Klappe erinnerte, die sich plötzlich in seinem Gesicht geöffnet hatte. »Das ist alles Mist, was Sie da fragen. Ich… ich… kenne sie nicht.«
    »Warum lügen Sie?«
    Ich stellte die Frage sehr ruhig und sah ihm dabei scharf in die Augen. Er schloss seinen Mund, schaute mich an, und sein Blick flackerte.
    »Ja, warum lügen Sie? Sie kennen die Frau. Mrs. Collins ist zu Ihnen gefahren, um gewisse Dinge ins Reine zu bringen. Sie sind jemand, der andere Menschen betrogen hat. Man hat Ihnen Jane Collins auf den Hals geschickt und sie als Detektivin hat Sie hier gefunden, auch wenn Sie sich in der Einsamkeit versteckt haben. Danach ist irgendetwas passiert, das Sie mir erklären werden. Kommen Sie mir nicht mit irgendwelchen Ausreden, Finch, die ziehen nicht mehr. Ich habe vor Ihrem Haus Jane Collins' Wagen gesehen, aber leider nicht sie. Sie ist verschwunden. Sie sollten noch wissen, dass sie so etwas wie eine Partnerin von mir ist und ich es nicht hinnehme, dass sie so einfach aus dem Verkehr gezogen wird. Vor der Tür steht ihr Wagen. Sie können sich also nicht mehr herausreden. Deshalb will ich von Ihnen die gesamte verdammte Wahrheit wissen. Ist das klar?«
    Der kleine Mann schnappte nach Luft. Ich hatte ihn in die Enge getrieben. Hilfe hatte er nicht zu erwarten.
    Eine konkrete Antwort auf meine Frage erhielt ich nicht. Stattdessen wollte er wissen, wer ich war.
    »Das habe ich Ihnen schon gesagt.«
    »Ein Kollege?«
    »Ja.« Er brauchte nicht unbedingt zu wissen, dass ich Polizist war. Möglicherweise hatte er vor einem Privatdetektiv mehr Respekt.
    »Ich warte nicht mehr lange, Mr. Finch. Ich will endlich wissen, was mit Jane Collins geschehen ist, und Sie werden es mir endlich sagen. Oder es passiert ein Unglück.«
    Er nahm mir alles ab. Auch die letzte Drohung. Einige Male nickte er mir zu, was ich für einen Erfolg hielt. »Ja, ist gut, ich sage es Ihnen. Sie ist nicht hier.«
    »Das sehe ich!«
    »Es war alles ganz anders.« Plötzlich konnte er reden. Bei ihm brach es hervor wie der berühmte Wasserfall. »Sie kam tatsächlich zu mir. Okay, ich habe nicht immer nach den Gesetzen gelebt, aber die Frauen haben es mir auch leicht gemacht. Sie…«
    »Bleiben Sie bei den Fakten!«
    »Klar, natürlich.« Er nickte. Dann hörte ich ihm zu und erfuhr nach und nach, was hier abgelaufen war.
    Schon sehr bald kippte die Geschichte. Da hörte ich etwas von einem unheimlichen Kutscher, der mit seinem Gefährt unterwegs war, damit die Nacht durchstreifte und die Ruinen hinter sich gelassen hatte.
    »Er hat Jane Collins geholt. Er ganz allein. Ich habe damit nichts zu tun gehabt, verflucht! Ich bin unschuldig. Mich hat man ebenso reingerissen wie Jane Collins. Nur

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