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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nie etwas gehört zu haben.
    Es kam mir kein Fahrzeug entgegen. Ich sah auch keines im Rück- oder Innenspiegel.
    Der Bach, der an meiner linken Seite floss, war ebenfalls auf der Karte eingezeichnet. Als ich ihn sah, wusste ich, dass Dorman dicht vor mir lag.
    Da sich die Straße verengte, verlangsamte ich das Tempo. An der anderen Seite des Bachs zeichnete sich eine wellige Hügellandschaft im Hintergrund ab. Ein einsames Licht brannte an einem Hang, als wäre ein Stern vom Himmel gefallen, der sich ausgerechnet diesen Landeplatz ausgesucht hatte.
    Dann erschienen die ersten Häuser.
    Rechts von mir standen sie. Links floss noch immer der Bach, der aufgrund des vielen Wassers über sein Bett getreten war. Ich hatte von dieser Ortschaft nicht viel erwartet, aber doch etwas mehr Licht.
    Da wurde ich enttäuscht. Es gaben nicht viele Laternen ihren Schein ab, und auch in den Häusern waren die meisten Bewohner schon zu Bett gegangen, jedenfalls entdeckte ich nirgendwo eine Festbeleuchtung.
    Ich wollte natürlich nicht bis zum Ende fahren, das sehr schnell erreicht war. Irgendwo musste es doch eine Straße geben, die hinein in einen Dorfkern führte, und ich hatte tatsächlich Glück, denn ich konnte nach rechts abbiegen.
    Jetzt lief alles glatter. Ich fühlte mich wie in einem kleinen verschlafenen Ort. Es gab Geschäfte, es gab auch mehr Licht, nur sah ich keinen Menschen auf der Straße.
    Dafür parkten an den Rändern hin und wieder Autos, an denen ich langsam vorbeirollte. Ich wollte mir einen Parkplatz suchen und mich dann auf die Suche nach diesem Ringo Finch machen. Einfach irgendwo klingeln und fragen, das war noch immer die beste Möglichkeit.
    Als der geparkte Golf im Licht der Scheinwerfer erschien, stutzte ich für einen Moment. Ich hatte das Nummernschild nicht erkennen können und auch nicht die richtige Farbe, aber in meinem Kopf war ein Relais umgeschaltet worden.
    Ich hatte den Wagen passiert, fuhr dann links ran und stellte den Motor ab. Bis zum Golf musste ich einige Meter zurück durch die nächtliche und dörfliche Stille gehen.
    Hier war wirklich der Hund begraben und die Katze dazu. Selbst der Pub hatte dicht, vor dem der Golf parkte. Über der Kneipe waren in der ersten Etage einige Fenster erleuchtet.
    Ich untersuchte den Wagen. Der erste Blick aufs Nummernschild reichte aus. Ja, das war Janes Fahrzeug. Da es direkt vor diesem Haus stand, ging ich davon aus, dass sie sich hier auch auf hielt. Nur sah ich keinen Eingang, dafür jedoch so etwas wie eine Einfahrt an der rechten Seite des Hauses.
    Das war es doch!
    Ich tauchte in das Dunkel, nahm meine kleine Leuchte als Hilfe, fand eine Tür, die nicht verschlossen war und sich auf drücken ließ. Ich stieg eine steile Treppe hinauf und erreichte die erste Etage.
    Hinter einer Wohnungstür hörte ich Geräusche, die entweder von einem Fernseher oder von einem Radio stammten.
    Eine Klingel war auch vorhanden, und das dazu gehörige Schild ebenfalls, auf dem nur die Anfangsbuchstaben des Namens aufgemalt worden waren.
    Ein R und ein F.
    Hier war ich genau richtig.
    Ich schellte. Und während ich darauf wartete, dass geöffnet wurde, schoss mir durch den Kopf, dass ich Jane Collins hier nicht fand, obwohl ihr Wagen vor der Tür parkte.
    Es gab keinen Grund für dieses Gefühl, es war einfach da. Die Tür wurde geöffnet. Nicht normal, sondern nur spaltbreit.
    Der Ausschnitt war hell, und ich sah einen Teil des Gesichts, das sich darin abmalte.
    Ich setzte mein Sonntagslächeln auf, um dem Misstrauen vorzubeugen und fragte mit zum Lächeln passender freundlicher Stimme: »Mr. Ringo Finch?«
    Ein kurzer hechelnder Atemzug. Dann die nächste Frage: »Ja?«
    »Ich hätte gern mit Ihnen gesprochen.«
    Wieder das Hecheln. Dann die Antwort. »Aber ich nicht mit Ihnen. Hauen Sie ab!«
    Finch wollte die Tür zurammen. Mit so etwas hatte ich schon gerechnet und meinen linken Fuß gekantet und nach vorn gestellt. Die Tür fiel nicht zu. Sie prallte gegen die Sohle. Hinter ihr hörte ich zuerst den wütenden Schrei und gleich danach ein Poltern, als wäre jemand umgefallen. Mit einem leichten Druck drückte ich die Tür weiter auf und trat über die Schwelle.
    Ich hatte wohl ein wenig zu heftig zugestoßen, denn der Inhaber der Wohnung lag auf dem Rücken.
    Er hatte Arme und Beine von sich gestreckt, schaute in die Höhe, und ich hatte im ersten Moment den Eindruck, einen Clown vor mir liegen zu haben. Das lag an der roten Weste, der dunklen Hose und dem

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