1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

Cloreonen verunsichern konnte. „Du wärst auch ohne unsere Bitte in die Bunkeranlagen eingedrungen", erwiderten sie. „Denn du bist der Krieger, und niemand darf sich dir in den Weg stellen. Sieh dich um und entscheide dann, wo die Letzte Schlacht stattfinden soll."
    Bully schüttelte den Kopf. Er wollte ihnen auf den Kopf zusagen, was er von der ganzen Sache hielt. Aber er schwieg, denn noch hatte er keine Anhaltspunkte darüber, wie die Cloreonen oder ihre Führer reagieren würden. - '„Das Archiv", erinnerte er sie. „Ihr habt mich eingeladen, um das Archiv zu besichtigen!"
    „Folge uns! Sollen unsere Diener dich tragen?"
    „Nein danke!" Bully lehnte ab. Es war unter seiner Würde, sich von intelligenten Wesen tragen zu lassen.
    Vorerst machte es ihm nichts aus, den Weg zu Fuß zurückzulegen.
    Die Schale wurde zurück in den Turm getragen. Der Terraner folgte, nachdem er einen kurzen Funkspruch an Stronker Keen abgegeben hatte. Der Mentor wünschte ihm viel Glück und versprach, darauf zu achten, daß es in der Zwischenzeit nicht zu Auseinandersetzungen mit den Antikörpern kam.
    Eine Auseinandersetzung mußte verhindert werden. Bully wollte sie verhindern. Die Aussage, die Cruhl, der Elfahder, über das Schicksal der Gyhder gemacht hatte, war ihm zu deutlich in Erinnerung.
    Der Turm schloß sich und senkte sich abwärts. In dieser Zeit hatte Bully Gelegenheit, sich die Cloreonen genau anzusehen. Es gab unterschiedliche Typen von Organzellen, sowie Nervenzellen mit hochempfindlichen Sinnesorganen. Die überwiegende Mehrheit der die Schale Begleitenden setzten sich jedoch aus Gehirnzellen-Typen zusammen, deren überdimensionaler .Halbkugelkopf nicht gerade von anmutiger Schönheit war. Antikörper-Typen sah der Vironaut nicht, aber das besagte nichts. Es war durchaus möglich, daß sie sich in der Nähe aufhielten.
    Nach etwa fünf Minuten kam der Turm zum Stillstand. Wieder öffnete sich die Wand, und dahinter lag ein Korridor, so breit und so lang wie ein Raumschiff. In der Mitte des Bodens führten Schienen entlang, und ganz in der Nähe ruhte ein Fahrzeug in den Schienen: ein Gestell mit Rädern daran. Es diente zur Aufnahme der Schalensänfte, wie Bully die Tragemulde nannte. Die Organzellen setzten die Schale in dem Gestell ab und verkrochen sich in dem Gestänge darunter. „Ehrwürdiger Krieger, nimm auf unserer Schale Platz", lud das Bewußtsein ihn ein. Der Terraner flog hinauf und setzte sich am Rand der Schalensänfte nieder. „Wir fühlen uns geehrt", erklärte einer der drei Körper mit seinem kaum sichtbaren Rüsselmund. „Ich bin Ge Hardinin!"
    Es war das Gehirn, das ganz rechts saß. Der mittlere Cloreone fügte hinzu: „Mich nennt man Ge Vullnenen!" Der dritte schwieg, bis Ge Hardinin sagte: „Er heißt Ge Droonenen. Du wirst ihn noch als energischen Gegner kennenlernen!"
    Der Translator übersetzte alles genau dem Wortlaut nach. Seelische Regungen waren daraus so gut wie nicht zu entnehmen. Die mentale Frage, die alle drei Bewußtseine jedoch folgen ließen, gab schon eher Aufschluß über die Gedanken der Führer der Cloreonen. „Ist die Letzte Schlacht wirklich unausweichlich, Krieger?"
    „Jede Schlacht ist unausweichlich, wenn man sie will", entgegnete Bully. „Wollt ihr sie?"
    Sie gaben keine direkte Antwort. Sie sagten etwas von fünftausend Jahren, die eine lange Zeit waren. Und fügten hinzu: „Das Archiv allein kennt die Ursachen. Ohne die Ursachen aber ist es sinnlos, etwas verhindern zu wollen.
    Es ist wie bei einer Krankheit!"
    Das, fand Bully, war weise gesprochen. Und er fragte sich, ob er nicht die Organismus-Zivilisation der Cloreonen als eine solche Krankheit betrachten mußte. Während sich das Gestell in seinen Schienen in Bewegung setzte und sie durch die unterirdischen Anlagen des zentralen Ringgebirges brachte, dachte er an Terra, von wo er so überhastet aufgebrochen war, als gäbe es nichts Wichtigeres in seinem Leben.
    Er hatte es satt gehabt, immer in einem Büro zu sitzen und die Verantwortung zu tragen. Er war ein Aktivtyp, kein Stubenhocker. Er war zu einer Virenwolke gegangen, und diese hatte ein Raumschiff nach seinen Vorstellungen gebildet. Er hatte kein Ziel gehabt, mit dem Virenschiff stand ihm das ganze Universum offen. Er hatte das Schiff EXPLORER genannt, in Erinnerung an seine Zeit als Chef der Explorerflotte in den Jahren 2115 bis 2325 n. Chr.
    Und dann war Stalker gekommen und hatte ihm, Tekener und Roi Danton einen Passierschein gegeben,