1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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auf die Schale. „Die Sänfte ist leer bis auf den Fremden", stellte er fest. „Wer ist er?"
    „Der Krieger mit dem Handschuh. Er hat die Erlaubnis, das Archiv zu betreten!" gab eine der Gehirnzellen zur Antwort.
    Bully blickte von den drei Bewußtseinskörpern hinab zu dem Antikörper und wieder zurück. Das Bewußtsein der Cloreonen konnte von den Antikörpern nicht wahrgenommen werden. Das mochte eine Schutzvorrichtung sein, denn die Antikörper wandten sich grundsätzlich gegen alles, was irgendwie aus der Reihe tanzte. Das Bewußtsein mochte in ihren Sinnen etwas darstellen, was nicht in den Rahmen der Organismusgesellschaft paßte. Und die Weigerung der drei Gehirne, die Letzte Schlacht zu führen, hätten sie als Verrat betrachtet und geahndet.
    Die Antikörper gaben den Weg frei. Die Prozedur am Durchgang wiederholte sich, und dann schabte die Schalensänfte links und rechts an Metall, blieb stecken, wurde zurückgezogen, schräggestellt und wieder vorwärtsbewegt. Mehrere Gehirnzellen riefen Befehle, ein paar Antikörper halfen den Organzellen. Das Metall der Schale knirschte, dann aber war sie endlich hindurch. Die Antikörper zogen sich hastig zurück, während sich die Gehirnzellen beeilten, den Eingang zu schließen.
    Sie befanden sich in einem Dom, der von großen Leuchtsegmenten erhellt wurde. In der Mitte des Domes erhob sich ein Quader, so groß wie ein Dreifamilienhaus. Seine Außenhaut schimmerte mattschwarz, und das Bewußtsein richtete Bullys Aufmerksamkeit darauf. „Das Archiv", verkündete es. „Nur wir können es öffnen. Es reagiert allein auf telepathische Impulse. Und es registriert die Anwesenheit von Fremdkörpern sofort."
    „Ich bin ein solcher Fremdkörper?"
    „Wir wissen es nicht. Du bist der Krieger, und da dein Erscheinen eng mit der historisch überlieferten Öffnung des Archivs zusammenhängt, wird es dich nicht als Fremdkörper einstufen. Wir werden es sehen.
    Es ist besser, wenn du zuvor die Schale verläßt!"
    Bully nickte und aktivierte das Flugaggregat. Er schwebte sanft hinunter zum Boden, der leicht federte und nachgiebig war. Der Vironaut untersuchte mit den Stiefeln das Material, aber es zeigte ihm nur seine moosartige Eigenschaft. Er konnte nicht erkennen, ob es Kunststoff oder Metall war.
    Die Organzellen trugen die Schalensänfte bis dicht vor den Quader. Dort setzten sie sie am Boden ab. Die Schale schwankte leicht, und andere Organzellen eilten herbei und montierten Stützen unter sie.
    Ruhe kehrte unter der Kuppel ein. „Wir öffnen jetzt die Schleuse!" vernahm Bully die Gedanken der drei, dann kapselten sie sich vor seinem Bewußtsein ab. Der Terraner wollte sich mit Stronker Keen in Verbindung setzen, aber er erhielt keinen Kontakt. Der Funk war unterbrochen. Vermutlich besaß die Kuppel eine absorbierende Wirkung.
    Die Schale auf ihren Stützen zitterte plötzlich. Die verkümmerten Körper des Bewußtseins verschwanden völlig unter den riesigen Gehirnen, und aus den winzigen Rüsseln kamen ächzende Geräusche. Das Bewußtsein versank in höchster Konzentration, und Bully sah, wie sich auf der Oberfläche der überdimensionalen Schädel winzige Flüssigkeitsperlen bildeten. Die drei Gehirnzellen schwitzten bei ihrer geistigen Anstrengung.
    Ein Seufzen ging mit einemmal durch die Halle. Die Gehirnzellen am Boden stießen es aus. Sie waren als erste in der Lage, die Wirkung der Anstrengungen zu erfassen, die oben in der Schale vollbracht wurden.
    Lautlos schwang die Schleuse auf. Sie erinnerte den Terraner an den Eingang, zu einem altertümlichen Tresor. Licht flammte hinter der Öffnung auf, und eine knarrende Stimme verkündete auf cloreonisch: „Tretet ein. Ihr seid als autorisiert erkannt."
    Die Stützen unter der Schale wurden entfernt, und die Organzellen trugen die Schale in den Quader hinein. Bully folgte und wurde beinahe umgerannt, weil die Organzellen die Stützen hastig wieder anbrachten und sich nach draußen entfernten. Der Vironaut trat neben die Sänfte und nahm die wenigen Eindrücke in sich auf, die sich ihm boten.
    Der Quader war leer bis auf einen uralten Speicher. Bully hatte inzwischen einiges von der jetzigen cloreonischen Technik mitbekommen, um das beurteilen zu können. Der Speicher stammte zweifellos aus jener Zeit vor fünftausend Jahren. „Der Speicher hat sich beim Öffnen selbst aktiviert", vernahm er die Gedanken des Bewußtseins. „So ist es in unserem Wissen enthalten. Er wird zunächst einige Zeit brauchen, um seine