1257 - Die Letzte Schlacht
Arme. Rote, mit Mustern versehene Kappen zierten ihre Köpfe.
Die Cloreonen trugen die Vier Hanse-Spezialisten durch ein Schott hinaus, legten sie dann auf den Boden und nahmen ihnen die Waffen ab.
Jetzt rückten kastenförmige Roboter heran, hoben sie auf und trugen sie durch einen langen Gang bis in einen Raum, der bis auf ein paar Kisten leer war. Hier legten sie sie ab, öffneten die SERUNS, zogen sie ihnen aus und verschwanden damit Während die vier Hanse-Spezialisten fürchteten, giftige Luft einzuatmen, erschien ein rot gekleideter Cloreone zusammen mit etwa vierzig anderen Männern und Frauen, richtete ein stabförmiges Gerät auf sie, und plötzlich wich die Lähmung von ihnen.
Doran Meinster richtete sich ächzend auf.
„Wir brauchen unsere Schutzanzüge", rief er. „Sofort. Die Atemluft ist giftig für uns."
Aus dem Hintergrund kam ein korpulenter Mann heran. Seine Augen lagen nicht - wie bei den anderen tief in den Höhlen, sie quollen vielmehr stark daraus hervor. Er trug eine pilzförmige, leuchtend gelbe Mütze, die etwa einen Meter hoch war und stark auf seinem Kopf hin und her schwankte, so als werde sie jeden Moment herunterfallen. Erstaunlicherweise hielt sie sich jedoch und richtete sich immer wieder auf, nachdem sie sich zur einen oder zur anderen Seite geneigt hatte.
„Was treibt ihr hier?" fragte der Mann mit dröhnender Stimme. „Was habt ihr bei uns zu suchen?"
„Bitte", sagte Doran Meinster, wobei er versuchte, so flach wie möglich zu atmen. „Wir brauchen eine Schutzmaske, oder wir werden vergiftet."
„Hier nicht", erwiderte der Korpulente. „Deshalb haben wir euch in diesen Raum bringen lassen. Die für euch giftigen Anteile der Luft sind bereits herausgefiltert worden. Ich will wissen, was ihr hier zu suchen habt" Doran Meinster fing sich erstaunlich schnell. Er atmete einige Male tief durch.
„Mein lieber Freund", erwiderte er dann von oben herab. „Wir sind durchaus nicht freiwillig hier. Unser 'Raumschiff wurde vielmehr gezwungen, auf der Insel 201 landen. Es konnte sich bis jetzt nicht von dem Einfluß freimachen, der von unbekannter Quelle ausgeübt wird."
„Ihr habt auf uns geschossen und die Antennen zerstört"
„Nicht wir, mein Bester. Das war ein Raumschiff der Kolonial-Cloreonen. Wir haben es gesehen. Wir wissen jedoch nicht warum dieses Schiff geschossen hat Oder sollte die Letzte Schlacht bereits begonnen haben?"
„Bis jetzt nicht" Der Korpulente musterte die vier Spezialisten lange.
Dann stellte er sich vor: „Mein Name ist Arxanxer. Cloe-Trax-Whuo steht unter meinem Kommando."
„Cloe-Trax-Whüo?" fragte Mirandola Cainz. „Nie davon gehört"
„Ihr befindet euch in Cloe-Trax-Whuo", erklärte Arxanxer.
„Sieh da! Wer hätte das gedacht", spöttelte Agid Vendor in ihrer hochmütig wirkenden Art „Und was ist Qoe-Trax-Whuo?"
Der korpulente Arxanxer richtete sich zu seiner vollen Größe auf, und seine Augen bewegten sich unruhig.
Agid Vendor blickte zur Seite. Sie meinte, beim Anblick der vielen Augen schwindelig zu werden.
„Cloe-Trax-Whuo ist der Versuch, das Kulturgut unseres Volkes vor dem Untergang zu bewahren", erläuterte Arxanxer. Gewichtig nickte er, und seine Mütze kippte so weit nach vorn, daß Mirandola Cainz beinahe zugegriffen hätte, um sie zu halten. Langsam richtete sie sich wieder auf. „Cloe-Trax-Whuo wurde schon vor mehr als 5000 Jahren von einem Geheimbund gegründet dem ausschließlich Wissenschaftler und Künstler unseres Volkes angehören durften. Seit dieser Zeit registrieren wir jedes Kunstwerk, jedes Zeugnis unserer hochstehenden Kultur, das wert ist gerettet zu werden. Sobald eines von diesen Dingen in Gefahr gerät vernichtet zu werden, bringen wir es an uns. Manchmal mitfinanziellen Mitteln, manchmal mit Gewalt Wir entführen es hierher in diesen Berg, restaurieren es, falls dies notwendig ist, und konservieren es."
„Moment mal", sagte Colophon Bytargeau staunend. „Das würde ja bedeuten, daß in diesem Berg so ziemlich alle Kunstschätze von Cloreon lagern. Die beiden Gleiter, die wir beobachtet haben - sie haben eines der Kunstwerke hierher gebracht!"
„Du hast recht", bestätigte Arxanxer. „Da wir wußten, daß die fünftausendjährige Frist in diesen Tagen abläuft haben wir seit Monaten alle registrierten Kunstschätze an uns gebracht und hier versteckt Wenn die Letzte Schlacht ausbricht und möglicherweise mit der völligen Vernichtung der Oberfläche unseres Planeten endet dann werden doch
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