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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so sehen, möchte ich nicht widersprechen.«
    »Danke.«
    »Gerade Sie sind wichtig. Und Sie auch, Mr. Sinclair. Es geht mir nicht nur um diesen Mörder, sondern auch um andere.« Er sprach leise und sehr konzentriert. »Ich habe alles so gesehen, wie es abgelaufen ist, obwohl ich selbst nicht dabei gewesen bin.«
    »Können Sie das genauer sagen?«, fragte Suko.
    »Ja, kann ich. Sie haben den Killer in der Nacht gestellt. Und ich habe in meinem Bett gelegen. Und habe geschlafen und geträumt, und ich habe alles haarklein in meinem Traum erlebt, was Ihnen auf der Jagd nach dem Killer passiert ist. Das müssen Sie mir glauben, auch wenn es Ihnen vielleicht schwer fallen wird.«
    Er hatte es gesagt, und er fühlte sich erleichtert. Das sahen wir Francis Gallo an. Nur hatte er uns jetzt die Karte zugeworfen, und wir blickten uns über den Schreibtisch hinweg an, wobei Suko ebenso den Kopf schüttelte wie ich.
    »Sie glauben mir nicht?«, fragte der Pfarrer.
    »Doch, im Prinzip schon«, erklärte Suko. »Vielleicht sollten Sie noch etwas deutlicher werden, damit wir uns ein besseres Bild machen können.«
    »Natürlich, Inspektor. Es ist auch nur der Anfang gewesen.« In den folgenden Minuten sprach er aus, was er erlebt hatte.
    Ich beobachtete nicht den Geistlichen, sondern hielt mich an Suko. Er war ein Mann, der sich fast immer unter Kontrolle hatte, diesmal allerdings konnte er sein Erstaunen kaum verbergen, was mich wiederum daran denken ließ, dass Francis Gallo die Wahrheit sagte.
    Auch ich hörte gespannt zu, wie er von Einzelheiten berichtete, die nur jemand kennen konnte, der selbst dabei gewesen war. So beschrieb er die Einrichtung des Zimmers sehr detailgetreu und kannte sich auch im Haus der alten Frau aus. Zudem berichtete er davon, wie Suko den Killer mit der Totenmaske überwältigt hatte und dass es praktisch ein Alleingang gewesen war.
    »Ja, so habe ich es gesehen!«, sagte der Pfarrer zum Schluss, »aber in meinen Träumen, verstehen Sie? Ich sah es einzig und allein in meinen Träumen, denn selbst bin ich nicht dabei gewesen. Das war für mich der Aufhänger, Sie zu besuchen.« Er deutete auf sich. »Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Ich habe mir meine Gedanken gemacht, doch ich bin zu keiner Lösung gekommen, und Sie können sich vorstellen, wie durcheinander ich bin.«
    Das konnten wir uns wirklich. Ich hielt meinen Mund, weil Suko sich mehr angesprochen fühlen musste, aber auch er hatte seine Probleme und schüttelte zunächst den Kopf.
    »Glauben Sie mir nicht?«, fragte der Pfarrer mit zittriger Stimme.
    »Doch, Mr. Gallo, ich glaube Ihnen. Mein Kollege sicherlich auch, aber ich bin nur überrascht, was Sie alles wissen, obwohl sie nicht als Zeuge dabei waren.«
    »Im Traum, Inspektor. Ich habe es im Traum gesehen. Mir war, als hätte man mir die Bilder geschickt.«
    Wieder zeigte er auf sich. »Mir persönlich und keinem anderen Menschen. Es war eine Quälerei für mich.« Er schüttelte den Kopf, weil die Erinnerungen wieder in ihm hoch stiegen. »Ich bekomme die Bilder einfach nicht weg, verstehen Sie?«
    »Ja, das tun wir«, sagte Suko, »und ich muss Ihnen zugestehen, dass Sie mit allem Recht haben, was Sie da sagten. Es ist wirklich alles zutreffend, und das ist ein Phänomen.«
    Gallo nickte. »Wobei es nicht das einzige ist.«
    »Nein?«
    »Es ist nicht die erste Tat, die ich in meinen Träumen erlebt habe, sagen wir mal so.«
    »Was haben Sie noch gesehen?«
    »Andere Taten.«
    »Morde?«, fragte ich.
    »Ja.« Die nächsten Worte flüsterte er. »Es ist, als wäre ich durch einen Höllenfluch gezeichnet worden. Man will mich fertig machen. Ich bin als Mensch in einen tiefen Graben gekippt, denn das geht schon seit Monaten so. Ich habe darunter zu leiden. Ich bekam Depressionen, ich kann meiner seelsorgerischen Arbeit nicht mehr hundertprozentig nachgehen. Ich wirke oft fahrig und unkonzentriert. Das alles kommt bei mir zusammen, weil diese Träume einfach so schrecklich sind.«
    Das konnten wir gut verstehen. Ich wollte wissen, was er noch gesehen hatte.
    »Ja, Mr. Sinclair, auf diese Frage habe ich gewartet, und ich habe mich sogar davor gefürchtet, aber ich sehe ein, dass ich darüber reden muss, wenn wir eine Antwort finden wollen. Ich sah in meinen Träumen nur Untaten, nur Morde. Egal, ob es Schießereien waren oder ob sie von Einzelgängern verübt wurden. Sie erwischten mich in meinen Träumen. Ich sah sie plastisch und hätte immer mehr den Eindruck, dass jemand

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