1259 - Der Weg nach Eden
Ist es ein Virenschiff?"
„Nein", antwortete Magus. „Es ist die Garruda-Sphäre, die mir von Va- mani zur Verfügung gestellt wurde. Sie besteht aus materialisierten Gedanken der Göttin Shrimu und wird sich wieder auflösen, sobald ich meine Aufgabe vollbracht habe."
„Welche Aufgabe?" fragte Lyrda Konthal. „Perry Rhodan Helfer zuzuführen, die ihm zur Verfügung stehen, wenn er EDEN II erreicht", erwiderte Magus.
Lyrda seufzte und sah Shastru an. „Ich vertraue ihm", gestand sie. „Und ich bitte dic h, deine Haltung noch einmal zu überdenken. Ich wäre sehr froh, wenn du ihm auch ver' trauen könntest. Falls Perry Rhodan nach EDEN II kommt und keine Hilfe bekommt, obwohl er darauf angewiesen ist, wäre das sehr schlimm, denke ich."
Shastru erwiderte ihren Blick, dann nickte er bedächtig. „Ich werde mich selbst noch einmal prüfen", erklärte er. „Wie lange habe ich Zeit dazu, Magus?"
„Soviel du willst", antwortete der Guru. „Ich weiß nur nicht, wieviel Zeit Perry Rhodan hat."
„Ich verstehe", sagte Shastru. „Ich danke für euer Verständnis", erklärte der Guru und neigte den Kopf. „Ich melde mich wieder."
*
„Wann ist es endlich soweit?" fragte Schokulh und ließ seinen Rüssel hin- und herpendeln. „Wann brechen wir nach EDEN II auf, Schiff?"
„Ich weiß es nicht", erklärte die GUY NELSON. „Magus scheint warten zu wollen, bis die Besatzungen aller zwanzig Virenschiffe bereit sind, ihre Bewußtseine zu einem Kollektivbewußtsein zu vereinigen."
„Dann rufe endlich den Guru, damit wir ihm ein bißchen Dampf machen können!" schimpfte Nefzerah und rückte ihre rötlich blonde Perücke gerade. „Ich werde ihn rufen", erwiderte das Virenschiff. „Gut!" sagte Schokulh.
Er setzte sich in seinem Variosessel vor dem halbkreisförmig geschwunggenen Kontrollpunkt in Positur und zündete sich die bereits gestopfte. Shagpfeife an. Wie üblich, verschluckte er sich an dem Rauch und bekam einen Hustenanfall. Er pafftejedoch, so gut es ging, weiter und musterte sich nach dem Anfall im Spiegel, um zu sehen, ob seine blaue Kapitänsmütze mit den goldenen Schnüren noch richtig saß: nicht zu gerade, nicht zu schief, Schild in die Stirn gerückt.
Nach den notwendigen Korrekturen sah er sich nach dem Bordroboter um. Er entdeckte ihn angeschlossen an eine Steckdose, wo er seine Batterien auflud. „Hoffentlich bist du bald voll", mäkelte er. „Ich brauche dringend einen Bourbon."
„Sofort, Sir", erwiderte der Roboter und nahm Haltung an.
Eine Augenzelle löste sich durch die ruckhafte Bewegung und fiel zu Boden. Der Roboter bückte sich, um sie aufzuheben. Dabei stieß sein stählernes Äquivalent eines unithischen Gesäßes gegen das rechte Knie von Walonga, die gerade an ihm vorbeiging.
Die beleibte Unitherin kreischte, dann fuhr sie herum und deutete anklagend mit dem Rüssel auf den Ro boter. „George hat mich belästigt!" ent rüstete sie sich. „Er hat mich unsittlich berührt - und das nicht einmal besonders geschickt."
„Das ist ein Fall für den Kapitän", meinte Gagoltu.
Schokulh hustete abermals, dann legte er die ausgegangene Pfeife auf das Kontrollpult, rutschte von seinem Sessel und stellte sich vor George in Positur. „Du hast gehört, was man dir vorwirft, Schrottkasten", sagte er streng. „Was hast du dazu zu sagen?"
Etwas klirrte in dem Roboterschädel. Der arrnlange graue Rüssel aus Plastik-Ringsegmenten rollte sich zusammen. „Kein Mann hat mir etwas vorge worfen, sondern eine Frau", erklärte George mit Nebengeräuschen, die .sich anhörten, als ließe jemand eine Kaffeemühle mit kleinen Kieselsteinen laufen. „Aber ich bin unschuldig, denn die beanstandete Bewegung erfolgte ausschließlich zu dem Zweck, das mir entfallene Auge aufzuheben. Die Kollision war reiner Zufall."
„Du hast es gehört, Walonga", sagte Schokulh. „Deine Anklage wird hiermit als unbegründet zurückgewiesen."
„Ihr Männer steckt doch alle unter einer Decke!" schimpfte Walonga und versetzte dem Roboter einen Tritt gegen die linke Wade. „Klirr!" machte George vorwurfsvoll. „Das war Sachbeschädigung, Walonga!" sagte Schokulh streng. „Falls sich irgendwelche Funktionsstörungen herausstellen sollten..."
„Die Verbindung steht", wurde er von der GUY NELSON unterbrochen.
In der Zentrale entstand die Holoprojektion des Gurus. „Wie geht es euch, meine Freunde?" erkundigte sich Magus salbungsvo ll. „Wir langweilen uns", antwortete Schokulh.
Er nahm die
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