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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeitlos aussah aufgrund der Möblierung. Aber es gehörte auch ein großer Schreibtisch dazu, der praktisch einen Mittelpunkt bildete. Auf der großen braunen Platte hatten nicht nur die modernen Hilfsmittel der Telekommunikation ihren Platz gefunden, es gab auch genügend Freiraum für andere Arbeiten.
    Bill hatte die Birne mitgenommen. Er zeigte mir die Flasche. »Noch einen Schluck?«
    »Aber nur einen winzigen.«
    »Gern.«
    Wir tranken wieder, was wir uns bei der guten Unterlage auch leisten konnten.
    Als ich mein Glas abstellte, nickte ich meinem Freund zu. »So, und nun rück mal raus damit.«
    »Was meinst du?«
    »Tu nicht so unschuldig. Ich denke dabei an den zweiten Teil der Einladung.«
    Bill winkte ab. »So tragisch ist das nicht, John. Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich morgen früh verreise. Das ist alles.«
    »Ach.« Auch ich konnte ganz unschuldig tun. »Wollt ihr Urlaub machen?«
    »Nein, nein, John. Ich habe gesagt, dass ich verreise.«
    »Super. Und wohin?«
    »Ich bleibe im Lande. Mein Ziel liegt in Wales.«
    »Super, Bill. Und das bei dem Wetter.«
    Er ließ sich auf seinen Ledersessel vor dem Schreibtisch fallen. »Man kann es sich eben nicht immer aussuchen.«
    »Dann muss ich davon ausgehen, dass du in Wales keinen Urlaub machen willst.«
    »Erfasst.«
    »Und was ist der genaue Grund?«
    Wir hatten bisher mehr geflachst, doch jetzt wurde Bill Conolly ernst. »Es geht um eine Sache, die ich praktisch mehr durch einen Zufall herausgefunden habe. Du weißt ja selbst, dass ich immer auf der Suche nach Fällen bin, die etwas außerhalb des Normalen liegen. Sie sind zwar nicht so drastisch wie bei dir, kommen aber hin und wieder vor. Ich habe eben eine Nase dafür.«
    »Rede nicht so lange herum. Sag lieber, was dir aufgefallen ist.«
    Bill wartete, bis ich meinen üblichen Platz auf der Schreibtischkante eingenommen hatte. Er runzelte die Stirn. »Sagt dir der Schwarze Tod etwas?«
    Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit dieser Frage. Der Schwarze Tod war einer meiner ersten großen Gegner gewesen. Dass Bill diese Frage stellte, begriff ich nicht.
    »Bitte, was soll das?«
    Er streckte mir beide Handflächen entgegen. »Es geht mir nicht um den Schwarzen Tod als Gestalt, sondern um den, der vor langer Zeit von den Menschen erfunden wurde, weil…«
    »Du meinst die Umschreibung für die Pest.«
    »Genau.«
    »Nun ja, das ist etwas anderes. Mal ehrlich, was haben wir damit zu tun? Die Pest ist längst ausgerottet worden, obwohl ich gelesen habe, dass sie in Indien wieder aufgetaucht ist. Meinst du das?«
    »Nein.«
    »Also Wales.«
    »Bingo.«
    Ich legte die Stirn in Falten, als ich meinem Freund ins Gesicht blickte. »Du willst damit doch nicht andeuten, dass in Wales die Pest ausgebrochen ist?«
    »Genau das will ich!«
    »Unmöglich!«
    Bill musste lachen. »Das Wort aus deinem Mund zu hören, erscheint mir recht fremd. Seit wann denkst du so?«
    »Junge, hör doch auf. Die Pest, und das in unseren Breiten! Die ist seit langem ausgerottet und nicht mehr als eine böse Erinnerung.«
    »Nicht in Wales.«
    Allmählich wurde die Sache auch für mich ernst. »Woher weißt du das denn?«
    »Durch einen Bekannten. Er ist Journalist und zugleich Mediziner. Er hat erfahren, dass es in Wales Menschen gibt, die an den Symptomen der Pest erkrankt sind. Beulenpest. Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Drei Menschen insgesamt. Sie liegen in einem Krankenhaus und werden, was ja richtig ist, vor der Öffentlichkeit versteckt. Ich habe allerdings keinen Grund, meinem Bekannten nicht zu glauben.«
    »Warum hat er gerade dich angerufen?«
    Bill überlegte sich die Antwort genau. »Er hat ein komisches Gefühl bei der Sache gehabt.«
    »Wieso?«
    »Er glaubt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    »Toll. Kannst du damit etwas anfangen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Aber er hat mir noch etwas anderes gesagt. Er konnte mit den Ärzten sprechen, und die stehen vor einem Rätsel. Sie können sich nicht erklären, wie es zu dieser Ansteckung gekommen ist? Auch in Wales sieht es nicht mehr so aus wie vor ein paar hundert Jahren. Die Hygiene hat sich verändert. Wir leben nicht in einem subtropischen Klima, es gibt eine ärztliche Versorgung, und trotzdem ist es passiert.«
    »Da bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Drei Menschen?«
    Bill nickte.
    »Wo liegen sie?«
    »Ist mir leider nicht bekannt. Ich gehe von einer Seuchenklinik aus.«
    »Die gibt es auch hier in London.«
    »Das weiß

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