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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Chapman und auch Unga konnten die rechte Hand noch immer nicht bewegen.
    Die Padmas stürzten von der Blutorgel herunter, die einen letzten mißtönenden Akkord anstimmte. Brausend erfüllte er die Tempelhalle.
    Sechs von den Padmas krümmten sich auf dem Boden und streckten sich dann aus. Ihre Körper wurden schlaff, die Augen starr und glasig. Nur Reena blieb benommen auf dem Boden sitzen. Sobald sie einigermaßen klar denken konnte, bedeckte sie ihre Blößen mit den Händen.
    Unga schaute bestürzt auf die sechs reglosen Gestalten in den blutbefleckten gelben Kutten.
    Luguri hob die knochigen Schultern. „Sie waren Todeskandidaten. Leider. Meine Magie hatte sie noch am Leben erhalten, solange sie an der Blutorgel hingen. Jetzt ist es natürlich vorbei mit ihnen. Aber ich habe Wort gehalten, Unga. Deiner Reena ist nichts passiert."
    „Ich wollte auch die anderen Padmas retten", sagte Unga.
    „Das läßt sich nicht mehr rückgängig machen. Seit wir verhandelten, habe ich den Padmas kein Haar mehr gekrümmt. Das wäre auch schlecht möglich gewesen bei ihren Glatzen Hahaha!" Der Erzdämon lachte hohl. „Ein kleines Versehen", sagte er. „Aber das ändert doch nichts an unserer Abmachung?"
    „Nein", knirschte der Cro Magnon.
    „Doch wenn noch so ein kleines Versehen vorkommt, ist die Abmachung hinfällig."
    Unga war überzeugt, daß Luguri die sechs Padmas absichtlich getötet hatte. Er wußte auch schon, wie er es ihm heimzahlen wollte.
    Der Cro Magnon hob Reena auf und stützte sie.
    „Ihre Kleider!" verlangte er von Luguri.
    Auf der anderen Seite des Tempels öffnete sich ein niederes Tor. Vier Mädchen mit Saris und Totenköpfen traten heraus. Eines der vier Totenkopfmädchen trug einen Umhang, den sie der nackten Reena um die Schultern legte.
    Die Mädchen mit den Totenköpfen wollten Reena mit sich fortziehen, aber Unga hielt Reena zurück.
    „Laß sie nur gehen!" sagte Luguri. „Meine Dienerinnen werden Reena waschen und ankleiden. Ihr könnt dann losziehen, denn ihr müßt heute nacht noch über die Grenze und zu dem Dorf Blobzang, drüben in Nepal. Mein Beauftragter wird euch führen. Rana begleitet euch."
    „Das sagtest du bereits, großer Luguri", sagte Unga, und seine Augen glitzerten gefährlich. „Don Chapman muß übrigens auch noch neu eingekleidet werden. Außerdem brauchen wir eine Ausrüstung und Vorräte."
    „Ihr bekommt alles. Rana macht das. Ich muß jetzt fort, denn mich rufen dringende Aufgaben." Luguri stellte sich zwischen die sechs Padmas, die er ermordet hatte. Dunkelheit umgab ihn; nur noch die Froschaugen glühten. Eine dunkle Trombe stand plötzlich in der Tempelhalle und begann sich zu drehen. Die bläuliche Spirale, die Unga und Don Chapman zuvor schon gesehen hatten, wurde wieder sichtbar, drehte sich immer schneller und wurde zu einem hellen, verwaschenen Fleck. Er raste mit lautem Geheul zur Deckenkuppel hinauf, einen schwefligen Gestank zurücklassend.
    Unga und Don Chapman atmeten ein wenig auf.
    Rana trat vor sie hin.
    „Ich werde alles veranlassen", sagte sie, „obwohl ich nicht weiß, weshalb mein Herr Luguri sich mit euch erbärmlichen Würmern überhaupt abgibt. Wenn es nach mir ginge, würdet ihr schon längst an der Blutorgel schreien."
    „Es geht aber nicht nach dir, du Schuppenfratze", fuhr Unga sie an. „Los jetzt! Beweg dich! Wir wollen hier nicht überwintern."
    Rana zischte vor Wut und ging zu dem Raum, aus dem Unga und Luguri gekommen waren. Reena, die von den Totenkopfmädchen abgeführt wurde, wandte den Kopf um.
    „Unga!" rief sie. „Hast du Padma verraten? Nein, das hast du nicht getan! Das darfst du nicht tun! Unga, Unga!"
    „Beruhige dich", sagte der Cro Magnon, „wir reden später über alles."
    Reena schüttelte verzweifelt den Kopf, und Tränen stürzten aus ihren Augen.
    Unga blieb bei Don Chapman stehen und sah auf ihn herab. Das massive Steintor schlug hinter Reena und den Totenkopfmädchen zu. Der Zwergmann schaute an dem prächtig gekleideten Hünen hoch.
    „Unga", sagte er. „Du weißt, wo der Stützpunkt des Padmasambhawa Bodhisattwa ist?"
    Der Cro Magnon nickte.
    „Aus der Zeit im achten Jahrhundert, als du schon einreal in Indien warst?" fragte der Zwergmann weiter.
    „Vielleicht", sagte Unga, der sich nicht in die Karten sehen lassen wollte.
    Don Chapman merkte schon, daß Fragen zwecklos war.
    „Sag mir wenigstens, ob dieser geheimnisvolle letzte Zufluchtsort des Padma in Indien, in Nepal, in Tibet oder wo er sonst

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