Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
liegt!"
    „In Nepal", antwortete der Cro Magnon. „Irgendwo im Massiv des Himalaja-Gebirges."
    Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen.

    Unga betrachtete die Ausrüstung, die in der Tempelhalle auf dem Boden lag: Ein Rucksack, auf einen Aluminiumtragrahmen geschnallt, dazu ein Schlafsack aus dreifach gestepptem Nylon, Schaumstoff und Alufolie mit einer Dauneneinlage. Darin schlief man selbst auf einem Gletscher noch warm. Ein Kompaß gehörte natürlich auch zu der Ausrüstung; ferner eine Thermosfeldflasche. Ein Gewehr lehnte an dem Rucksack, denn in den Vorbergen und im mächtigen Himalaja-Massiv gab es Wölfe, Bären und Schneeleoparden.
    Unga wollte sich nicht auf den Schutz der Dämonen verlassen, die ihn begleiten sollten. Er verfolgte seine eigenen Pläne. An das Tragegestell für Reena waren nur der Schlafsack und ein kleiner Tornister geschnallt, in dem sie persönliche Gegenstände unterbringen konnte.
    Don Chapman, der ebenfalls Kleidungsstücke bekommen hatte, zog sich hinter eine Säule zurück, um sich umzuziehen. Immer noch erfüllte das dämonische Raunen und Wispern den Tempel. Die Leichen der sechs Padmas waren weggeschafft worden.
    Reena kam. Ihre Kleidung bestand aus dem Fell eines weißen Yaks, eines sehr seltenen Tieres. Die Jacke und der Pelzrock lagen eng an. Reenas Stiefel reichten bis über die Knie. Auf ihrem Kopf saß eine weiße Mütze aus Hermelinfell. Sie sah aus, als wollte sie zu einer Modenschau gehen. Ihre Miene verriet, daß sie sich über die schönen Kleider aber keineswegs freute.
    Ihr Blick schweifte zu der Stelle, wo die toten Padmas gelegen hatten, und blieb an der grausigen Blutorgel mit den gewundenen, dunklen Pfeifen hängen.
    Rana stand am Ausgang, jetzt mit einer Pelzjacke und wattierten Hosen bekleidet. Ein Dämonendiener, jener Zyklop mit dem häßlichen Wasserspeiergesicht, brachte Schneeschuhe, ein Nylonseil zum Bergsteigen, ein paar Kletterhaken und einen Felshammer.
    Luguri war es nicht schwergefallen, all diese Dinge besorgen zu lassen.
    „Das wäre alles", sagte Unga. „Wir können aufbrechen."
    Reena schaute ihn prüfend an, sagte aber nichts.
    Don Chapman erschien wieder; auch er war für die winterlichen Hochgebirgstemperaturen eingekleidet.
    Der Zyklop trollte sich davon.
    Unga zog den Mantel über, setzte die Pelzmütze auf, zog die Ohrenklappen herunter und streifte die dicken gefütterten Handschuhe über.
    Ungas leichte Armverletzung hatte Luguri geheilt. Seit ein paar Minuten konnten Unga und Don Chapman auch die rechte Hand wieder bewegen.
    Unga hoffte, daß Reena durchhielt. Er schnallte sich das Gepäck auf den Rücken, nachdem er zuvor die Schneeschuhe daran befestigt hatte, hängte die Thermosflasche unter dem Mantel an den Gürtel und überprüfte das Gewehr. Es war ein alter russischer Nagant-Stutzen, ein Modell 1908 mit einem Rundmagazin für fünf Kugeln. Ein Fellfutteral gehörte dazu, das sich zuschnüren ließ. Unga schob die Waffe hinein und hängte sie über die Schulter.
    Auch Reena hatte ihr Gepäck aufgenommen und war abmarschbereit. Der Cro Magnon machte eine Kopfbewegung zur Tür hin, und die Schlangendämonin berührte sie.
    Krachend flog die Tür auf.
    Unga trat zuerst in den Vorraum, in dem jetzt nur sechs Statuen standen. Im flackernden Fackelschein schienen sie zu leben und sich zu bewegen. Draußen heulte der Sturm, wirbelten Schneeflocken. Eine magische Sperre verhinderte, daß der Sturmwind in den Tempel hereinblies.
    Im Eingang stand eine große, hagere, knochige Gestalt mit fanatischen Augen. Ein Inder war es.
    Sein Kopf war so ausgemergelt, daß er an einen Totenschädel erinnerte, der mit Haut überzogen war. Die Augen lagen tief in den Höhlen, die Lippen waren dünn wie eine Messerklinge, die gekrümmte Nase sprang wie ein Geierschnabel vor. Um den Kopf trug der Inder einen rot-weißen Turban, und er hatte eine gefütterte Jacke, wattierte, aber ziemlich enge Hosen und halbhohe Stiefel an. Als er die Hände, die er bisher auf dem Rücken gehabt hatte, vorstreckte, zeigte sich, daß sie wie Krallen aussahen. Der Mann hatte extrem lange, aber durchaus kräftige Finger. Das Haar wuchs ihm unter dem Turban spitz in die Stirn.
    „Ich bin Galahad", sagte er mit hohler Stimme, „Luguris Beauftragter und euer Führer. Kommt und folgt mir!"
    Er drehte sich um, und erst jetzt konnte man sehen, daß er hinten an seiner Jacke einen kleinen schwarzen Umhang trug, der ihm bis knapp unter die Taille reichte.
    Unga wußte, daß er

Weitere Kostenlose Bücher