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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einen Dämonen vor sich hatte - und keinen harmlosen, wenn ihn Luguri mit einer so wichtigen Aufgabe betraute. Aber Unga blieb nichts anderes übrig; er mußte dem Unheimlichen folgen.
    Er ging hinter Galahad her. Nach ihm kamen Reena, Don Chapman, der jetzt noch auf seinen eigenen Beinen lief, und Rana. Sie traten in die Dunkelheit und den heulenden Sturm hinaus. Schneeflocken umwirbelten sie. Kein Stern stand am Himmel, aber die helle Schneedecke reflektierte etwas Helligkeit.
    Die fünf marschierten aus dein Tal. Es ging durch die Schlucht. Hier wurde es finsterer. Unga überlegte, ob er die Stablampe hervorholen sollte, die sich neben anderen Ausrüstungsgegenständen und dem Proviant in seinem Rucksack befand, aber da hob Galahad die Hände. Zwischen ihnen formte sich eine leuchtende Kugel, die der kleinen Gruppe den Weg wies.
    Der Wind heulte unheimlich in der engen Schlucht, in die keine Schneeflocke herabwirbelte. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, und es war gut, daß Unga und seine beiden Gefährten die von Galahad und Rana nicht lesen konnten.
    Unga machte sich Sorgen um Reena, denn sie hatte allerhand durchgemacht. Aber bisher hatte sie weder geklagt noch um ein langsameres Tempo gebeten.
    Die fünf kamen aus der Schlucht. Zur Linken sah man hinter den Hügeln Lichtschein von der Grenzstation und dem kleinen Flecken, der nur aus Herbergen und Gasthäusern bestand. Das Dorf Blobzang mußte irgendwo auf der anderen Seite der Grenze liegen.
    Plötzlich bewegte sich hinter einem Felsbrocken etwas. Galahad hob eine Hand, und die ganze Gruppe blieb stehen. Eine Gestalt trat hervor, ein Mann mit Pelzmütze, schwarzem, breit ausfächerndem Vollbart und in dicker Kleidung. Er trug einen langen Dolch und eine schwere Pistole in einer gefütterten Halfter am Gürtel, hatte Patronengurte quer über der Brust und ein Gewehr in einem Futteral über der Schulter hängen.
    Der Mann trat in den fahlen Lichtschein der geisterhaften Kugel. Er war kein Asiate und auch kein Inder, sondern mußte ein Angehöriger eines Bergstammes sein - keines friedlichen, seinem Aussehen nach zu urteilen. Lang fiel ihm das Haar über den Pelzkragen im Nacken.
    „Ich hin Bahadur Bhang", sagte er mit tiefer Stimme, „der Mann, der euch über die Grenze bringen wird. Folgt mir! Verhaltet euch ruhig und tut, was ich sage! Ich glaube nicht, daß die verdammten indischen Läuseknacker in so einer Nacht auf Patrouille gehen. Aber man kann nie wissen. Ihr tut alles, was ich euch sage! Und du, Galahad, machst deine Kugel aus!"
    Bahadur Bhang sprach gebrochen den Hauptdialekt der mehr als fünftausend Dialekte des Subkontinents. Er drehte sich um und marschierte vorneweg.
    Galahad murmelte etwas Unverständliches, das sich wie eine Verwünschung anhörte. Er schnippte mit den Fingern, und die Geisterkugel zerplatzte.
    An die Dusterheit mußte Unga sich erst einmal gewöhnen.
    Weiter ging es am Waldrand entlang in Richtung Grenze. Die Schneeverwehungen wurden tiefer.
    Es gab eine kurze Rast, während der alle die breiten Schneeschuhe anzogen, die ein Einsinken in den Schnee verhinderten.
    Unga machte der Marsch im Sturm nichts aus. Für den kleinen Don Chapman gab es keine Schneeschuhe. Er war bisher mit schnellen Schritten über den Schnee gelaufen, um nicht einzusinken. Nun setzte ihn Unga oben auf sein Marschgepäck. Hinter dem Kopf des Cro Magnon war der Zwergmann vor dem eisigen Wind geschützt. Auch die beiden Dämonen, Rana und Galahad, trugen Schneeschuhe.
    Bahadur Bhang führte die kleine Gruppe an. Es ging durch die Hügel und am Fuß eines Berges vorbei. Wald bedeckte die Hügel und Berge. Ein Wildbach rauschte. Hell leuchtete der Schnee. Einmal sahen die nächtlichen Wanderer ein Hirschrudel, ein anderes Mal kreuzten kleine Wildschweine und dann ein Fuchs ihren Weg.
    Der Sturm wurde noch heftiger.
    Von Indien rührte bloß eine einzige Straße nach Nepal, die auch wirklich als solche zu bezeichnen und das ganze Jahr passierbar war. Sie führte genau über jene Grenzstation, von der Unga und Don Chapman hatten flüchten müssen.
    Sie begegneten keiner Grenzpatrouille in dieser Sturmnacht.
    Plötzlich klappte Reena zusammen. Alle hielten an. Unga nahm Reena das Marschgepäck ab, das zwar nicht einmal fünfzehn Kilo wog, für sie aber immer noch in ihrem geschwächten Zustand zu schwer war. Er rieb Reenas Gesicht mit Schnee ab. Bald schon stand sie wieder auf.
    „Ein Schwächeanfall", sagte sie.
    „Wie weit ist es noch bis Blobzang,

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