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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und rot, und jedesmal sind viele Todesopfer zu beklagen, Menschen und Tiere. Man findet ihre Körper - blutleer, mit Bißwunden am Hals oder an anderen Körperteilen, durch die Schlagadern verlaufen."
    „Warum erzählst du mir das?" fragte Unga.
    Bahadur Bhang reckte sich auf die Zehenspitzen, und Unga roch seinen Knoblauchatem.
    „Damit du mit dem jungen Mädchen und dem Zwerg verschwindest", sagte Bhang. „Sonst muß ich euch nämlich begleiten - mit zwei meiner Leute, Grenzschmugglern. Und dazu habe ich nicht die geringste Lust. Diese Brut, die sich in Blobzang eingenistet hat, will uns aber dazu zwingen. Doch wenn ihr fort seid…“
    4Der Grund leuchtete Unga ein.
    „Ich fürchte keinen Menschen und kein Tier", sagte der bärtige Bahadur Bhang noch, „aber vor Galahad und seinen Anhängern habe ich mehr Angst als vor allen Teufeln."
    „Ist Galahad ständig hier?" fragte der Cro Magnon.
    „Nein. Sieben von seinen dämonischen Yogins leben in der Pagode, die ihr bestimmt gesehen habt. Ein paar Leute aus dem Dorf haben sich dem Blutkult ergeben, aber es sind nicht viele. Keiner wagt es, gegen Galahad aufzubegehren. Ich muß jetzt fort. Es war schon sehr gefährlich, dich zu warnen. Was wirst du tun?"
    „Du hast mir wichtige Dinge verraten", sagte Unga nach kurzem Überlegen. „Aber ich kann nicht flüchten. Ich muß mit Galahad gehen. Doch ich werde darauf bestehen, daß kein menschlicher Führer mitkommen darf."
    „Der erhabene Buddha soll dich schützen. Ich danke dir, Fremder. Geh jetzt!"
    Es war lange nach Mitternacht. Unga huschte ins Haus zurück, wobei er sich im Schatten hielt. Der Cro Magnon lief durch den Gang, der auch nicht viel heller war als der Innenhof; nur an den Gangecken brannten Öllampen.
    Unga betrat das Zimmer, in dem Don Chapman und Reena schliefen. Er hatte gerade den Mantel ausgezogen und war dabei, sich auszukleiden, als er draußen vom Hof her einen gellenden Schrei hörte. Sofort packte der Cro Magnon Dolch und Gewehr und rannte wieder hinaus. Er hörte weitere Schreie, furchtbare, gellende, voller Todesangst.
    Als Unga in den Innenhof stürmte, bot sich ihm ein Bild des Grauens. Schatten flatterten in dem düsteren Hof, Schatten mit einer Flügelspannweite von bis zu einem halben Meter. Es waren große Fledermäuse, die lautlos ihre Flügel bewegten. Kleine, glühende Augen starrten Unga an, und spitze Zähne bleckten in aufgerissenen Mäulern.
    Kein Laut war mehr zu hören, nur noch ein dumpfes Stöhnen, das in ein Todesröcheln überging und dann erstarb. An der Wand, an der Stelle, wo Unga sich mit Bahadur Bhang unterhalten hatte, lag ein großer, dunkler, zuckender Klumpen. Unga mußte zweimal hinsehen, um zu erkennen, daß es Fledermäuse waren, die auf etwas saßen: auf dem Körper eines Menschen, auf Bahadur Bhang. Unga zögerte. Er war sicher, daß er dem Grenzschmuggler Bhang nicht mehr helfen konnte; und es stand nicht fest, ob die Fledermäuse ihn nicht auch angreifen würden, wenn er etwas gegen sie unternahm; aber er ertrug es nicht, wie die scheußlichen Tiere auf dem Körper des Mannes saßen, der ihn gewarnt hatte, wenn auch aus eigennützigen Gründen; er konnte nicht einfach tatenlos dabeistehen.
    Unga stieß einen gellenden Schrei aus, den Kampfschrei des Cro Magnons, stürmte vorwärts und schlug mit dem Gewehrkolben in die gräßliche Brut ein. Die Fledermäuse gaben hohe, schrille Schreie von sich und wandten ihre haarigen Köpfe Unga zu, Der Gewehrkolben traf die mit Blut vollgesogenen Körper. Knochen brachen, und häßliche kleine Schädel wurden zertrümmert. Dann spürte Unga den Luftzug von Fledermausflügeln und hörte das Schwirren und Rauschen nahe an seinem Ohr.
    Er zog den Dolch und schlug um sich, den Dolch in der Linken, das Gewehr in der Rechten. Gleich würden sich die geflügelten Blutsauger, weit über hundert Stück, auf ihn stürzen. Schon spürte Unga einen Biß am Handgelenk.
    Eine schwarze Wolke von Fledermäusen umgab ihn. Überall sah er rote, glühende Augen, spitze Zähne und flatternde Flügel. Unga wußte, daß er allein nicht viel Chancen hatte.
    Da ertönte ein Kommandoruf in einer Sprache, die Unga nicht verstand. Die Fledermäuse wichen zurück und erhoben sich in die Luft. Ihre aufgeregten schrillen Schreie wurden leiser.
    Unga sah nun den Mann, der gerufen hatte. Er stand an der Tür, die von dem einen Gastzimmer in den Innenhof führte, hochaufgerichtet, groß und hager. Seine halblange. Rückenschleppe hatte sich

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