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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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um Vampiranbeter? Ein paar Satzfetzen deuteten darauf hin.
    Der Cro Magnon war da in etwas hineingeraten, was er noch nicht überblicken konnte. Er ahnte, daß der schlaue Luguri sich Verschiedenes für ihn ausgedacht hatte und es äußerst schwierig sein würde, ihn zu überlisten - falls das überhaupt möglich war.
    Nach einer Weile trat Galahad ein. Er warf Unga einen bösen glühenden Blick zu. Zum Erstaunen des Cro Magnon wurde es totenstill in den drei Gastzimmern. Voller Ehrfurcht betrachteten die Inder, Nepalesen und Tibetaner den Dämonen mit dem Turban und dem Totenkopfgesicht. Ein paar verneigten sich.
    Galahad schritt durch ihre Mitte ohne sie zu beachten, und ging durch den klirrenden Glasperlenvorhang in das Zimmer mit den Vampir Yogins. Seine halblange, schwarze Rückenschleppe schwang beim Gehen hin und her.
    „König Galahad!" sagte eine breithüftige Mongolin, die an dem Tisch neben Unga saß. Unga fragte sich wovon Galahad der König war? Der König der Vampire?
    In dem Zimmer, in das Galahad gegangen war, wurde nun in seltsamer an- und abschwellenden Tönen geredet. Galahad und die Vampir-Yogins verzerrten ihre Sprache auf magische Weise, um ganz sicherzugehen, daß Unga sie nicht belauschen konnte. Der Cro Magnon verstand auch kein Wort.
    Er sah sich in dem Gastzimmer mit der niedrigen, verrußten Balkendecke um. Öllampen mit Glasschirmen hingen von der Decke. Ein Ofen bullerte, eine Kohlenschütte stand daneben. An den Wänden hingen Yakfelle, die schlecht gegerbt waren und denen die Haare ausfielen, sowie überraschend gute Tuschebilder mit Berglandschaften und wilden Tieren. Ein Kessel mit heißem Wasser stand auf dem Ofen. Das Angebot im Flaschenregal hinter dem Tresen, der aus grobem Holz geschreinert war, wirkte sehr einseitig; nur dunkle Flaschen, die einen starken Branntwein enthielten. Auf den unteren Regalen lagen Blöcke Ziegeltee.
    Die meisten Leute im Gastzimmer tranken grünen Ziegeltee, in dem ein Stück Butter zerschmolzen war. Kein Getränk, das Unga reizte, das aber in Tibet und Nepal sehr gebräuchlich war.
    Der nepalesische Wirt kam und brachte Unga einen Topf mit einer Brühe, in der große Brocken Yakfleisch schwammen, und einen Holzlöffel. Er fragte Unga, was er trinken wollte. Der Cro Magnon entschied sich für den Ziegeltee mit einem Schuß Branntwein. Er aß nicht hastig, aber er war froh, als er fertig war und die unheimliche Versammlung in den Gastzimmern verlassen konnte.
    Als Unga in das überheizte Zimmer kam, in dem er, Reena und Don Chapman untergebracht waren, schliefen die Padma-Sadhu und der Zwergmann schon. Unga hätte gern noch über Verschiedenes mit ihnen gesprochen, aber das mußte er nun verschieben.
    Der Cro Magnon hatte gerade die Öllampe entzündet und die Tür geschlossen, da klopfte es am Fenster. Sofort löschte er das Licht wieder, trat an die kleine Fensterluke und öffnete das Fenster mit der dicken, fast undurchsichtigen Glasscheibe einen Spaltbreit.
    Er sah ein Gesicht draußen, das er nicht gleich erkennen konnte, aber der wüste Vollbart fiel ihm auf.
    „Ich bin es, Bahadur Bhang", flüsterte die Stimme des Führers, der die kleine Gruppe über die Grenze gebracht hatte. „Du bist in großer Gefahr, Fremder. Ich will dich warnen."
    „Ich komme raus", antwortete Unga ebenso leise.
    Er schloß das Fenster wieder und zog seinen Wolfsfellmantel über. Lautlos huschte der Cro Magnon aus dem Zimmer, über den Korridor und durch eine Tür in den Innenhof.
    Bahadur Bhang stand an die Mauer gepreßt. Der Sturmwind heulte noch, aber es hatte zu schneien aufgehört.
    Unga stellte sich neben den kräftigen Bergbewohner, den er um einen ganzen Kopf überragte; dabei war Bahadur Bhang im Vergleich zu den anderen Männern dieses Landes ein großer und stattlicher Mann. Unga sah seinen Gewehrlauf und die Patronen in den Gurten blinken. Bhang zielte aber nicht auf ihn. Er schaute sich um, so als hätte er Angst. Ein paar Fenster des Innenhofes, die des einen Gastraumes und die der Küche, waren noch erleuchtet.
    „Was ist?" fragte Unga.
    „Hüte dich vor Galahad!" sagte Bhang. „Er ist der Oberpriester einer Sekte, die die blutsaugenden Fledermäuse anbetet. Und die Nächte des Blutmonds stehen bevor."
    „Die Nächte des Blutmonds?"
    Bahadur Bhang spähte in die Runde und trat noch näher an Unga heran.
    „Ja, Fremder, die Nächte des Blutmonds. Beim letzten Vollmond im Jahr feierte die Blutsekte ihre grausigen Rituale. Dann wird der Mond groß

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