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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wie er eingesetzt hatte.
    „Sucht jetzt die fünf Opfer aus, die wir für unser Ritual brauchen!" befahl der Vampirkönig.
    Reena packte Ungas Arm.
    „Das können wir nicht mit ansehen", sagte sie. „Wir müssen etwas unternehmen."
    Unga schätzte seine Chancen ab.
    „Wir können nichts ändern", sagte er traurig. „Gar nichts. Wenn wir etwas unternehmen, ergeht es uns schlecht."
    Unga, der Cro Magnon, hatte Riesenkräfte und besaß magische Kenntnisse; aber seine Fähigkeiten beschränkten sich auf die Weiße Magie.
    Mit einem echten Dämonen oder einem richtigen Magier konnte er natürlich nicht konkurrieren.
    Und allein vermochte Unga gegen den Vampirkönig und die Menge der Vampire und ihre Anhänger nichts auszurichten.
    Unga hatte Luguri erzählt, daß ein Vampirbiß ihn nicht zum willenlosen Sklaven und zum Untoten machen konnte. Dafür hatte Hermes Trismegistos, dessen Diener Unga war, schon vor Jahrtausenden gesorgt. Wenn ein Vampir den Cro Magnon biß und sein Blut trank, würde er sterben; und auch Unga, falls der Blutverlust zu hoch war.
    Unga hielt Reena fest, damit sie nichts Unbesonnenes tat. Ein Vampir-Yogin trat vor und schritt durch die Menge der verängstigten Dorfbewohner. Er deutete auf fünf Personen - zwei Männer, zwei Frauen und ein junges Mädchen -, schaute ihnen in die Augen, und willenlos wie Schlafwandler traten sie vor. Niemand rührte einen Finger.
    Da hängte sich eine ältere Frau mit runzeligem Gesicht an den Arm des jungen Mädchens. Sie kreischte, schrie, rief Worte, die Unga nicht verstand; aber die paar Gesten der Frau machten den Sinn ihrer Worte klar. Sie bot sich als Opfer an, damit das junge Mädchen verschont wurde. Vielleicht war es die Tochter, vielleicht eine entferntere Verwandte.
    Der Yogin mit der schwarzen Kutte und dem Knochenzopf schlug der Frau ins Gesicht. Er rief etwas, und die Dorfbewohner packten die Schreiende und hielten sie zurück.
    Der Yogin hatte gedroht, daß das ganze Dorf ausgelöscht werden würde, wenn es Widerstand und Schwierigkeiten gab.
    „Wagt es nicht, den großen Galahad zu erzürnen!" rief er.
    Die zitternden Menschen gehorchten dem Gebot der Vampire. Ein Mann schlug der Frau einen kurzen Knüppel über den Kopf; sie brach ohnmächtig zusammen. Die auserwählten Opfer aber gingen zum Pagodentempel, vor dem sie stehenblieben.
    Vorher schon setzte der höllische Lärm der Musikinstrumente wieder ein, dröhnten die Doppelpauken, lärmten die Knochentrompeten und Flöten, krachten die Donnerkeile und schepperten die Glöckchen. Vampiranbeter rissen sich bis auf den Lendenschurz die Kleider vom Leib und tanzten wie toll im Schnee umher, wälzten sich auf dem Boden und schrien wie Verdammte. Manche drehten dabei noch Gebetsmühlen. Alte Weiber mit schlaffen Brüsten waren unter den Tänzerinnen, genauso aber auch junge, zum Teil sogar recht hübsche Mädchen.
    Galahad sprach Beschwörungen, murmelte Worte, die im allgemeinen Lärm natürlich untergingen. Auch die Vampir-Yogin konzentrierten sich und sagten ihre Zaubersprüche auf. An die fünfzig Leute tanzten entfesselt. Die Dorfbewohner wagten es nicht, sich zu rühren.
    Unga stand mit Reena und Don Chapman hinten an der Wand der Herberge. Der hünenhafte Cro Magnon konnte die Menge vor sich bequem überblicken. Fast eine Stunde dauerte die Zeremonie. Da rief Reena: „Seht nur, seht! Der Mond!"
    Der Mond veränderte sich. Er schwoll an, wurde fast doppelt so groß; und er wurde so rot wie frisch vergossenes Blut.
    Die Vampire und Vampiranbeter stimmten ein wüstes Gebrüll an. Die Dorfbewohner aber duckten sich und hätten sich am liebsten im Erdboden verkrochen.
    Von den Bergen, dem Pagodentempel und von überall her kamen sie - Scharen riesiger, blutsaugender Fledermäuse.

    Die Fledermäuse stürzten sich auf die fünf unglücklichen Opfer bei der Pagode und fielen über die halbnackten Tänzer und die Vampiranbeter her. Die Mäuler in den scheußlichen Fledermausgesichtern mit den rotglühenden Augen und den spitzen Ohren waren weit aufgerissen. Schrille, hohe Pfeiflaute stießen sie aus. In ihrem Blutrausch bissen die Tiere auch welche von den Dorfbewohnern. Schreiend flüchteten diese und bemühten sich, die Vampirfledermäuse, die sich in sie verbissen hatten, wegzureißen, ohne sie zu töten.
    Die Tänzer und die Vampiranbeter aber schrien entzückt und boten sich den Fledermäusen dar, um von diesen gebissen zu werden. Die scheußlichen Tiere stürzten sich auf sie. An manchen

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