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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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keinen Ärger. Am Abend würde er ohnehin alles erfahren.
    Der Cro Magnon ging einmal um den Tempel herum, wobei er Abstand hielt. Die Menschen, die, im Schnee um den Tempel herum hockend oder kniend, ihre unheiligen Gebete aufsagten und meditierten, beobachteten ihn mißtrauisch.
    Unga sah nichts Auffälliges und hörte auch nichts, aber er spürte die starke dämonische Atmosphäre. Der Cro Magnon war überzeugt, daß sich die Vampir-Yogins und ihr König Galahad im Pagodentempel aufhielten. Wieder einmal bedauerte er, seinen Kommandostab nicht mehr zu haben. Er hätte ihn als Lautverstärker benutzen und so den Tempel abhören können.
    Als Unga sah, daß er nichts ausrichten konnte, kehrte er zu Reena zurück. Gemeinsam gingen sie zu der Herberge. Unga sprach über einige Dinge mit Reena. Sie hatte nie ernsthaft geglaubt, daß er den Padma verraten könnte.

    Der Rest des Tages verging ohne besondere Vorkommnisse. Als der Abend kam und die Dunkelheit hereingebrochen war, versammelten sich die Dorfbewohner vor der Herberge. Die Leute hatten furchtbare Angst; sie wagten nicht einmal, die Köpfe zu heben.
    Die Vampiranbeter, die Anhänger der Blutsekte, kamen aus der Herberge. Hell und klar standen die Sterne am Himmel. Der Mond leuchtete über den Bergen, die schon zur Himalajaregion zählten. Sie waren mit Schnee bedeckt, der im Mondlicht weiß-bläulich schimmerte. In den verschneiten Wäldern heulten Wölfe.
    Unga, Reena und Don Chapman - auf dem Arm des Cro Magnon - traten als letzte aus der Herberge. Sie trugen ihre dicken Wintersachen, denn die Nacht wurde kalt. Unga hatte das Nagant-Gewehr und den Dolch mit dem Smaragd am Knauf bei sich. Die gnostische Gemme hatte er in die Tasche gesteckt, denn er erwartete nichts Gutes.
    Vom Tempel her kam nun eine merkwürdige grauenvolle Prozession auf sie zu. Die Vampir-Yogins führten sie an, zwei Dutzend an der Zahl. Ihre Augen glühten rot und gierig. In ihrer Mitte schritt Galahad, schwarz gekleidet und einen schwarzen Turban mit einem funkelnden Rubin auf dem Kopf.
    Unga tastete in der Tasche des schwarzen Wolfsfellmantels nach dem Pflock, den er aus einem Stuhlbein geschnitzt hatte. Der Atem des Cro Magnon bildete weiße Wölkchen in der Luft, ebenso der Atem der anderen; nur die Vampir-Yogin und Galahad atmeten nicht wie Menschen, denn sie waren keine.
    Den Yogins folgten die Vampiranbeter, die im Pagodentempel die Rituale durchgeführt und davor gebetet und meditiert hatten. Schweigend drehten sie Gebetsmühlen. Unga entdeckte außerdem magische Geräte in ihren Händen - Doppelpauken aus zwei aneinander befestigten menschlichen Hirnschalen, Knochentrompeten und Flöten, Donnerkeile und Glöckchen. Noch wurden diese magischen Lärminstrumente nicht betätigt.
    Unga wartete. Reena drückte sich an ihn, denn sie hatte große Angst. Am Nachmittag hatte sie Unga anvertraut, was sie dachte und fühlte. Reena hegte keine Hoffnung, daß es gelingen würde, die Dämonen nicht zum Stützpunkt des Padma zu führen und lebend davonzukommen. Sie hatte immer noch Schmerzen von der Folterung an der Blutorgel. Ihre parapsychischen Fähigkeiten, über die sie wie jede Padma-Sadhu höheren Ranges verfügte, waren blockiert, wenn nicht ganz verlorengegangen.
    Der Mond war in dieser Nacht voll und rund und schien viel größer als sonst. Im Dorf Blobzang herrschte Stille, nicht einmal ein Hund bellte.
    Die Prozession des Galahad kam näher und blieb vor den Einwohnern des Dorfes stehen. Bei der Herberge gab es einen kleinen freien Platz. Dort spielte sich alles ab. Düster zeichnete sich im Hintergrund auf dem Hügel die Silhouette des Pagodentempels ab.
    Die Prozession bildete nun eine lange Reihe mit einem Winkel oder einem Knick in der Mitte. Dort stand Galahad, der ,König der Vampire, mit rotglühenden Augen. Er hob die Arme. Das Heulen der Wölfe im Wald verstummte.
    „Dies ist die Nacht der Nächte!" rief der Mann mit dem Totenkopfgesicht, und jeder verstand seine Worte deutlich. „Heute beginnt die letzte Vollmondperiode in diesem Jahr. Heute führen wir es wieder durch, das Ritual des Blutmondes - und mehr noch!" Seine Stimme wurde lauter. „Ein großer Blutflug wird stattfinden, bis hinauf in die Massive des Himalaja."
    Die Vampiranbeter und Vampire brüllten und heulten. Die Instrumente wurden bedient und erzeugten einen so höllischen Lärm, daß Unga sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte.
    Als Galahad wieder eine Hand hob, verstummte der Lärm ebenso jäh,

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