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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hingen ganze Trauben.
    Galahad reckte die Arme empor zum roten Mond.
    „Blutiger Mond!" rief er. „Blutmond, Vampirmond! Du, den das vergossene Blut erfreut, schau gnädig auf uns nieder! Die Auserwählten unter den Berufenen sollen werden wie meinesgleichen, die übrigen aber opfere ich dir, Vampirmond. Und dann wollen wir aufbrechen, zum großen Blutflug, wie wir ihn schon lange nicht mehr durchgeführt haben. Blutmond, Vampirmond, sieh deine Kinder!"
    Es war eine grauenhafte, eindrucksvolle Szene. Reena, deren Nerven in der letzten Zeit stark gelitten hatten, klammerte sich an Ungas Arm. Der Cro Magnon, das Padma-Mädchen und Don Chapman wurden nicht von der Fledermausbrut angegriffen. Kreischend flogen die Biester so nahe an ihnen vorbei, daß die Hautflügel ihre Gesichter streiften.
    Don Chapman hielt seine Miniaturpistole in der Hand, setzte sie aber nicht ein. Unga stand wie ein Fels in dem Chaos und Getümmel. Schrill lachende Vampiranbeter torkelten umher. Ihre Körper waren mit Fledermäusen, die ihnen das Blut aus den Körpern saugten, bedeckt. Hunderte von Fledermäusen hatten sich jetzt niedergelassen und suchten Opfer; Tausende flatterten noch immer herum, Galahad und seine Vampir-Yogins waren nach wie vor mit Beschwörungen und Zaubersprüchen beschäftigt.
    Die Bäuche der Vampirfledermäuse wurden prall und rund von dem getrunkenen Blut. Eine Blutorgie war es, die da gefeiert wurde - grauenhaft, schandbar, entsetzlich.
    Aber noch hatte das Grauen seinen Höhepunkt nicht erreicht. Galahad stieß plötzlich einen schrillen Schrei aus und spreizte seinen Umhang. Vor den Augen der Zuschauer verwandelte er sich in eine gigantische Fledermaus. Der Vampir war weit größer als ein Ochse. Wenn er die Lederhautschwingen ausbreitete, in die sich der merkwürdige kleine Umhang verwandelt hatte, mußte die Spannweite gewiß acht bis zehn Meter betragen.
    Und auch die Vampir-Yogins verwandelten sich in riesige Fledermäuse. Sie waren nicht sei groß wie Galahad; ihre Größe variierte zwischen der eines großen Schäferhundes und der eines jungen Pferdes oder Yaks.
    Selbst von den Vampiranbetern, deren Blut wohl komplett durch die Mägen der Vampirfledermäuse gelaufen war, verwandelten sich welche. Sie wurden deutlich größer als die Fledermäuse, reichten aber nicht an die Größe der Vampir-Yogins und schon gar nicht an die Galahads heran. Von den Vampiranbetern schafften etwa zwanzig die Verwandlung; die anderen blieben tot und blutleer liegen.
    Unga begriff. All diese Vampiranbeter, die nach Blobzang gekommen waren, hatten eine Stufe ihrer Entwicklung erreicht, die sie befähigte, zu echten Vampiren des Blutkults zu werden, zu Paladinen des Vampirkönigs Galahad. Die letzte entscheidende Prüfung war das Ritual. Die weitaus meisten versagten dabei und starben.
    Bis auf Galahad und zwei seiner Vampir-Yogins, jetzt in Gestalt riesiger Fledermäuse, erhoben sich alle Vampire in die Lüfte. Galahad aber starrte mit seinen untertassengroßen, roten Glutaugen Unga an.
    „Jetzt beginnt der Blutflug", sagte er mit grollender Stimme. „Wir fliegen zum Stützpunkt des Padma. Das ist die schnellste und einfachste Methode."
    „Nein!" schrie Reena gellend. „Nein!"
    Unga fluchte unterdrückt. Er hatte gewußt, daß er mit allerlei Teufeleien rechnen mußte, als er den Pakt mit Luguri schloß; aber daß es so schlimm werden würde, hatte er nicht geglaubt. Es sah dem Erzdämon ähnlich, Unga und seine beiden Begleiter auf eine so unheimliche und schaurige Weise zu befördern.
    „Das mache ich nicht mit!" sagte Unga.
    „Du wirst", antwortete der gigantische Vampir. „Oder sollen die Vampirfledermäuse ein wenig Blut von Reena oder Don Chapman trinken? Sei froh, daß du nicht mühsam durch die Berge zu marschieren brauchst. Ich selbst werde dich durch die Lüfte tragen."
    Unga tasteten nach dem Holzpflock in seiner Manteltasche. Er war sehr klein im Vergleich zu dem riesigen Vampir. Und selbst wenn Unga ihn damit töten konnte, was hatte er davon? Die Untertanen des Vampirkönigs Galahad würden ihn in Stücke reißen.
    „Also gut", sagte Unga. „Was ist mit unserer Ausrüstung?"
    „Die braucht ihr nicht."
    „Wer sagt das? Soll ich vielleicht auf dem nackten Fels schlafen? Die Sachen kommen mit."
    Galahad gab nach.
    „Nun gut. Nimm den Zwergmann an dich! Das Mädchen wird von dem größten Yogin getragen. Sie soll keine Schwierigkeiten machen. Seid ihr bereit?"
    Galahad lachte dröhnend. Es klang, als

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