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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefährlicher war, und sie schüttelte verständnislos den Kopf.
    Sie würde dieses Konzept nie verstehen. Sie wünschte sich, sie hätte statt dessen einen von den Altmutanten getroffen, einen ruhigen, vernünftigen Menschen, möglichst einen Teleporter.
    Aber sie ha'tte nur Shrou. Und der tat fast so, als wäre ihm gerade der gesamte Arm amputiert worden.
    Der Rest der Höhle war leer, frei von Fallen, leicht passierbar und völlig ungefährlich. Shrou flog voran, brummig und verschlossen, aber zuverlässig - und nur das war es, worauf es letzten Endes ankam. Gesil folgte ihm wie ein Schatten, bemüht, nicht über ihre Probleme nachzudenken.
    Endlich sahen sie Tageslicht vor sich, und Augenblicke später schwebten sie über einen sanften, von dichter Vegetation bedeckten Hang einem Tal entgegen, in dem eine Siedlung lag.
    Es war keine großartige Stadt, sondern nur eine kleine Ansammlung von niedrigen, alten Häusern, die einen beruhigend normalen Eindruck machten. Das Land unmittelbar um die Siedlung herum sah aus, als hätte es dort einmal Weiden und Felder gegeben. Hier und da sah man noch die Reste eines Koppelzauns.
    Als Shrou zur Landung ansetzte, folgte Gesil ihm beinahe automatisch. Er landete mitten auf der Dörfstraße, sprang elegant ab und sah sich aufmerksam um.
    „Es muß hier ein Depot geben", sagte er. „Ich hoffe zumindest, daß noch etwas davon übrig ist.
    Sieh dich ein bißchen um. Ich brauche ein neues Hemd."
    Sie sah ihn entgeistert an, und er verzog das Gesicht.' „Und etwas zu essen, wenn du nichts dagegen hast", fügte er hinzu.
    Ihr wurde plötzlich bewußt, daß är die ganze Zeit hindurch so gut wie nichts zu sich genommen hatte. Sie hatte ihm zwar Konzentrate angeboten, aber er hatte abgelehnt und sich mit ein paar Schlucken Wasser zufriedengegeben. Sie hatte keine Fragen gestellt - bei Shrou mußte man eben auf alles gefaßt sein.
    Sie suchten das ganze Dorf ab, aber ein Depot fanden sie nicht Dafür entdeckte Gesil hinter einem der Häuser etwas, das haargenau wie eine Brombeerhecke aussah. Sie traute dem Frieden nicht recht und ließ ihren SERUN die Früchte untersuchen. Sie waren eßbar und wohlschmeckend. Shrou schaufelte sie in sich hinein, als wäre er am Verhungern.
    „Ich habe genügend Vorräte bei mir", bemerkte sie. „Es reicht wirklich für zwei!"
    „Auch wenn es nicht so wäre, hätte ich keine Skrupel, dir etwas wegzuessen", erwiderte er schroff. „Aber ich vertrage das Zeug nicht. Ich habe mal etwas zu lange davon leben müssen. Seitdem wird mir übel, wenn ich nur daran denke."
    „Es tut mir leid", murmelte Gesil betroffen. „Das konnte ich nicht wissen."
    „Hat ja auch niemand behauptet." Shrou blickte plötzlich auf, rannte zur Straße und schwang sich auf seine Antigravscheibe. Sie folgte ihm erschrocken - und dann sah sie sie herankommen.
    Es waren Konzepte - ein langer, elender Zug, der Tausende umfaßte.. Sie stolperten mühsam dahin, stumpf und teilnahmslos, ohne aufzublicken.
    „Wir müssen sie aufhalten", sagte Gesil erschrocken.
    „Die hält niemand auf", konterte Shrou nüchtern. „Sie haben keine andere Wahl, als vorwärtszugehen -immer weiter, bis an den Rand von Eden II. Ein schönes Paradies ist das geworden!"
    5. „Es kann wieder schön werden. Ich muß nur den Herrn der Elemente finden."
    „Sehr richtig. Und darum kannst du es dir auch gar nicht erlauben, deine Zeit an diese Leute zu verschwenden."
    „Aber sie brauchen Hilfe. Sie sehen aus, als hätten sie seit Tagen nichts gegessen."
    „Was willst du ihnen anbieten? Deine lächerlichen paar Konzentrate? Oder die Brombeerhecke hinter dem Haus? Gesil - sie sind erst seit höchstens eineinhalb Tagen unterwegs, und es gibt Nahrung auf Eden II, selbst jetzt noch. Nahe dem Rand war es immer etwas weniger gut zu leben, aber sie kommen aus einer Gegend, in der das anders ist. Was diese Menschen quält, das ist nicht der Hunger. Es ist der Sog der Nega-Psis."
    Shrou blickte zurück, in jene Richtung, in der das Verderben auf die Konzepte lauerte, und für einen Augenblick erkannte Gesil etwas in seinen Augen, das sie zutiefst erschreckte - eine seltsame, qualvolle Sehnsucht. Shrou schien Mühe zu haben, den Kopf wieder zu wenden und in die andere Richtung zu sehen.
    „Es zieht an dir", stellte sie fest. „Du merkst es auch."
    „Jeder von uns merkt es", sagte er grob. „Nur du nicht. Aber du hast dafür ein anderes Problem.
    Hatte man in der BASIS niemanden außer dir, der diese Aufgabe

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